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Die Darwin-Kinder

Die Darwin-Kinder

Titel: Die Darwin-Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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mit Sand und Steinen bedeckten Flächen neben der Straße hatten eine einschläfernde Wirkung auf Stella. Die Hügel schienen überhaupt nicht näher zu rücken. Nochmals überlegte sie, was Sandia bedeuten mochte, verdrängte das Wort aber gleich darauf, weil ihr der Klang zuwider war. Umso mehr, als es eigentlich ein hübscher Name war.
    Die Reifen quietschten.
    Als sie von einem plötzlichen Schlenker des Busses aus ihrem Dämmerzustand gerissen wurde, klammerte sie sich am Vordersitz fest. Der Bus schwenkte nach rechts, dann nach links und geriet schließlich in die Schräglage. Immer noch quietschten die Reifen über den Asphalt. Celias Kopf und Schultern prallten erst an der einen Seite, gleich darauf an der anderen auf. Als Stella nach rechts sah, flog die Außenwelt nach oben, um sich mitsamt den Bergen und der Wüste sofort wieder zu senken. Dann neigte sich alles auf die Seite, sodass sie auf dem Plastiksitz ins Rutschen kam und ins Fenster krachte, wobei sie sich Kopf, Nacken und Schulter stieß.
    Während das Kunststoffglas zersplitterte und sich in Scherben auflöste, an denen noch der Maschendraht hing, bohrte sich ihre Schulter in Sand und Schotter.
    Einen Augenblick lang war es sehr still im Bus, der offenbar auf die Seite – ihre Seite, die rechte – gekippt war. Das Licht war recht trübe, die dicke Luft roch abgestanden und nach verschmortem Gummi.
    Als sie sich zu bewegen versuchte und feststellte, dass sie es noch konnte, spürte sie große Erleichterung: Ihr Körper funktionierte, sie war noch am Leben. Während sie sich langsam hochrappelte, hörte sie ein Scheppern und Geräusche, als reiße etwas auf. Gleich darauf fiel ein Junge auf den Vorhang und rammte ihr das Knie in die Seite. Durch den straffen Kunststoff, der über ihr lag, konnte sie den Hintern eines anderen Jungen erkennen, der Jeans trug, schwach auch ein verzerrtes Gesicht: Will, dachte sie. Ächzend stemmte sie sich gegen den Körper des Jungen, der auf ihr lag und sich nicht von der Stelle rührte.
    »Bitte geh von mir herunter!«, bat sie mit erstickter Stimme.
    Sie hatte Schmerzen. Einen Augenblick lang dachte sie, sie werde gleich ausrasten, aber als sie die Augen schloss, bekam sie sich wieder in den Griff. Sie konnte ihre Hand nicht so um den Körper herumführen, dass sie sich an die Schulter fassen konnte, nahm jedoch an, dass sie blutete. Offenbar war ihre Bluse zerrissen: An der nackten Haut spürte sie Schotter oder irgendetwas Spitzes, Scharfes.
    Von draußen hörte sie Stimmen, die von weit her zu kommen schienen – Männer, die miteinander redeten, einer brüllte irgendetwas. Quietschend ging eine Tür auf. Der Druck auf ihrer Brust lockerte sich, der Junge zog das Knie weg, doch gleich darauf traf sie sein Fuß hart am Knöchel, den er so weit vorschob, dass er sich im Gestell des Vordersitzes verkeilte.
    Das tat so weh, dass sie schrie.

    »Tut mir Leid.« Der Junge hob den Fuß von ihrem Knöchel.
    Über sich sah sie Schatten, die sich ungeschickt und wie in Zeitlupe bewegten und gegen den Plastikvorhang drückten.
    Wills Gesicht schien zu verschwimmen und schließlich ganz zu verschwinden, er war nicht mehr da. Durch den leichten Vorhang, der sie umhüllte, hörte sie, wie irgendetwas ächzte.
    Es mochte ein Bremszylinder sein, vielleicht aber auch irgendein verletzter Junge. Sie wälzte sich so herum, dass sie schließlich ihre Schulter berühren konnte. Als sie die Hand zum Vorhang hochstreckte, bemerkte sie dort ein bisschen Blut, nicht alarmierend viel. Daraus, dass aus Richtung der Rückenlehne Licht einsickerte, schloss sie, dass irgendjemand wohl den hinteren Notausstieg des Busses geöffnet haben musste, vielleicht auch eine Dachluke.
    »Wir holen euch besser raus«. Die Stimme des Mannes klang freundlich. »Habt ihr mich alle gehört?«
    Inzwischen lag Stella mit dem Rücken halb auf der Seite des Busses, halb auf Sand und Schotter. Sie wälzte sich auf den Bauch und stützte sich, soweit es der begrenzte Raum zuließ, auf Arme und Knie. Die Bruchlandung hatte die Sitze des Busses eng ineinander geschoben. Irgendwie geriet ihr bei den Turnmanövern ein Zweig voller gefiederter Blätter in den Mund, den sie sofort ausspuckte. Schließlich schaffte sie es, sich so zu winden, dass sie ganz auf die Knie kam. Am ganzen Körper hatte sie Schnittverletzungen, aber keine blutete übermäßig. Sie schlug so lange auf den Plastikvorhang ein, bis jemand ihn wegriss, wobei die Haken klirrten.
    »Wer ist da

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