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Die dem Mond ins Netz gegangen - Lene Beckers zweiter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Die dem Mond ins Netz gegangen - Lene Beckers zweiter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Titel: Die dem Mond ins Netz gegangen - Lene Beckers zweiter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Rohde
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wie aus einem Roman. Was ist zuerst da, Roman oder Realität? Sie dachte an Luc Renauds Liebesgeschichte.
    » Und wer ist nun Sebastian?«, fragte sie.
    » Sebastian - Marion sprach den Namen englisch aus - ist Edwards Sohn. Er ist jetzt dreiundzwanzig und dieses Jahr mit nach Deutschland gekommen um eine Europareise zu machen. Mit Zelt und Rucksack ist er unterwegs und nun wollte er wohl seine zweite Cousine kennenlernen. Uns hatte er schon besucht.«
    Lene war immer noch gefangen. »Ist das eine verrückte Geschichte. Und Antonia? Wie geht es ihr jetzt damit?«
    Marion musste unwil lkürlich lachen, ein spontanes kurzes Lachen.
    » Weißt du, das ist wirklich ein bisschen komisch. Aber sie ist manchmal nach ein, zwei Wochen ganz schön genervt von dem Besuch. Obwohl John rührend ist zu ihr, Sachen repariert und so. Aber sie ist es einfach nicht mehr gewohnt so eng mit einem Mann zusammenzuleben.«
    » Und du? Was bedeutet dir dein Vater?«
    Marion sah hinaus aufs Meer. Ihre Zehen gruben sich in den Sand.
    »Ein gutes Gefühl. Ich mag ihn und es ist schön für mich, wenn er da ist. Manchmal suche ich sein Gesicht, seine Ohren, seine Halspartie mit meinen Augen ab um zu sehen, wo ich ihm ähnlich bin. Das hatte ich doch nie.«
    Das war also der Hintergrund von Sebastians Besuch bei Brigitte.
    Als Lene zurückkam , war es bereits kurz nach neun. Zu spät für die Befragungen der deutschen Nachbarn. Also morgen früh, zumal sie ebenso wie ihre drei inzwischen Hunger hatten. Sie gingen essen zu Émile. Wieder ging der Mond über dem Meer auf, rund und riesig und rot. Cathi, Émiles Frau, war heute Abend da. Mit ihren großen Augen und dem braunen Haar war sie nicht nur eine schöne Frau, sondern in ihren Zügen spiegelte sich eine in sich ruhende Weiblichkeit, die sie nicht nur eine verlässliche Gefährtin sein ließ, sondern auch eine verständnisvolle Mutter ihrer Kinder. Sie setzte sich zu ihnen und alle tauschten erst einmal die Ereignisse des letzten Jahres aus. Erst dann kam sie auf den Mord zu sprechen.
    » Schrecklich. Émile und ich sind sehr berührt. Ich kann nicht einmal den Gedanken daran ertragen.«
    Dann musste sie wieder zurück an die Kasse. Wieder einmal fragte sich Lene, wie sie den Sommer immer übe rstand. Tagsüber die drei Kinder, dazwischen Émile im Strandrestaurant ablösen, wieder Kinder, dann abends bis Mitternacht an der Kasse in der Nähe des Grills und damit in der Hitze. Sie sah ihr nach. So viele Jahre kannten sie sich schon.
    Dann erzählte Lene Marions Geschichte. Alle drei waren ergriffen.
    » Eine gestohlene Liebe, eigentlich ein gestohlenes Leben«, meinte Jonas.
    » Wie boshaft können Menschen nur sein? Diese Nachbarin ist ja wohl das gemeinste Miststück, von dem ich je gehört habe. Wer hat ihr nur das Recht gegeben so in ein Leben einzugreifen?«, fragte Sophie.
    Susanne wusste noch von weiteren Geschichten aus dieser Zeit in Nürnberg, die sie von ihrer Mutter gehört hatte. Aber nie war eine so sehr aus Niedertracht geboren und dramatisch in den Folgen wie diese.

Kapitel 13
     
    San Francisco
    Captain Mike Fuller strich sich nervös durch sein dichtes, dunkles Haar. Sie kamen und kamen nicht vorwärts mit diesem Mordfall. Bill Edwards, sein ehemaliger Sergeant und jetzt Detective – endlich, wie der seit ihrer beider Beförderung betonte - saßen sich gegenüber und gingen die Fakten durch, die sie zusammengetragen hatten.
    Die Brutalität dieses Verbrechens war selbst für San Francisco ung ewöhnlich. Gerade waren die Ergebnisse der Autopsien gekommen. Gordon, der Rechtsmediziner, war persönlich erschienen um sie ihnen zu bringen.
    » Die einzig gute Nachricht ist, dass die Eltern vor ihren beiden Kindern getötet worden sind. Erst die Mutter, dann der Vater. Mindestens eins der Kinder hat es im Schlaf erwischt. Das wenigstens bleibt als Trost.«
    Seine sonst trotz seines Berufs so fröhlichen Augen hatten traur ig ausgesehen. War ja auch hart eine ganze Familie obduzieren zu müssen.
    Eigentlich hätte ich mit ihm zum Essen gehen sollen, dachte Mike, als Gordon gegangen war. Aber er wollte mit d iesem vertrackten Fall vorwärtskommen. Die Zeit drängte.
    Irgendwie waren die Sp uren so, als würde es sich um Morde aus Rache handeln. Aber weswegen? Alec Forge war ein Mann ohne jedwede Auffälligkeiten. Und die Art, erst die Frau vor den Augen des Mannes mit Kopfschuss, dann ihn zu töten, sah nach Bestrafung aus. Aber weshalb? Und warum dann noch die Kinder? Ein

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