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Die dem Mond ins Netz gegangen - Lene Beckers zweiter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Die dem Mond ins Netz gegangen - Lene Beckers zweiter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Titel: Die dem Mond ins Netz gegangen - Lene Beckers zweiter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Rohde
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blutrünstiger Killer, der seinen Amoklauf beendete?
    Das Telefon klingelte. Eine Sekunde später breitete sich ein solches L ächeln auf seinem Gesicht aus, dass Bill nur „Lene« murmelte und für seine Verhältnisse ungewöhnlich taktvoll, betont leise, indem er dann prompt an der Tür hängen blieb und laut fluchte, den Raum verließ.
    Mike Fuller nahm das kaum wahr, so wie er auch den Rest der Umg ebung vergaß. Er sah nur noch Lene vor sich, spürte sie so nah, als sei sie gerade durch diese Tür getreten. Sie erzählte von dem Mord. Nicht auch noch in den Ferien, dachte er. Aber dann hörte er begeistert von ihrer Verschiebung des eigentlichen Urlaubs, von ihrem Dienstauftrag.
    » Manchmal bekommen wir doch Hilfe von oben«, sagte er und es war nicht ganz klar, ob er von ihrem Chef oder einer himmlischen Macht sprach. Dann erzählte er von seinem Fall und dass sie noch auf der Stelle traten.
    » Hat Gordon schon die Ergebnisse?«, fragte Lene, die damals in San Francisco eine Zuneigung zu dem Rechtsmediziner mit den großen, warmen Händen gefasst hatte.
    Als er ihr schilderte, dass die Dinge nicht zusammenpassten, das unauffäll ige Leben und eine mögliche Rachetat, schien auch sie zuerst ratlos.
    » Aber - hast du schon einmal daran gedacht, ob er im Zeugenschutzprogramm war? Kannst du das vielleicht rausbekommen?«    
    Mike holte hörbar Luft.
    » Das kann es sein! Ein genialer Gedanke. Ich werde versuchen da eine Auskunft zu bekommen. Das wäre ja fantastisch! Du bist ein Schatz. O Mann, bin ich froh, dass du angerufen hast.«
    » O Frau«, korrigierte Lene ihn. Es klang glücklich und verliebt in seinen Ohren.
    Bald, sag te er sich und stellte sich vor sie in seinen Armen zu halten. Ganz sicher Frau.
    Nachdem Lene das Gespräch beendet hatte, legte sie sich auf ihr Bett und dachte nach. In den letzten Wochen war oft eine Unruhe in Bezug auf Mike in ihr entstanden. Sie wusste nicht, ob ihre Gefühle für ihn noch di eselben waren. Zu lange hatten sie sich nicht gesehen. Und als er die Reise zu ihr verschieben musste, wusste sie nicht, was eigentlich in ihrem Inneren vor sich ging. War es Angst, hatte sie ihn innerlich schon verloren? War von dieser Liebe nur ein Gefühl geblieben, das längst im Kern sich verändert hatte, Erinnerung an etwas Schönes, schon Gelebtes geworden war, oder entsprach es wirklich als Liebe noch der augenblicklichen Realität?
    Aber als sie vorhin seine Stimme hörte , das war wie ein Streicheln ihrer Seele, die sofort zu einem so nicht vermuteten Leben erwachte. Ja, ja, ja – sie freute sich auf ihn. Jetzt. Konnte es kaum erwarten, dass er käme. Sie ließ sich von diesem Gefühl noch tragen, gab sich ihm hin. Versuchte sich seine Hände vorzustellen, die über ihren Körper glitten. Spürte seinen Mund an ihrem Ohr. Mike.
    Langsam tauchte sie aus ihrem Wachtraum auf. Wenn du willst, dass er bald kommt, musst du helfen den Fall von Brigitte zu lösen, ermahnte sie sich. Und griff nach ihrer in der letzten Zeit notwendig gewordenen Lesebrille und dem Tagebuch. Schlug es auf. Wo hatte sie aufgehört zu lesen?
    Ach ja, 6. Juli - Sebastian.
    Er will heute noch kommen. Ganz spontan. Na toll, hoffentlich weiß er, dass ich auf einem FKK Platz bin. Ich werde mir auf jeden Fall seinetwegen nichts anziehen. Das hat er davon. Ich mag hier keinen Besuch. Na ja, kann er ja nicht wissen. Vielleicht ein Shirt.
    7. Juli
    Eigentlich ist er ganz nett. Und unkompliziert. Dachte ich zumindest. Er kam um fünf gestern Nachmittag, ein Naturbursche. Drei-Tage-Bart, ganz gut aussehend. Groß und kräftig. Knappe Shorts, die er nach den ersten zehn Schockminuten – „Die fahren hier ja sogar nackt Fahrrad! « – fallen ließ. Übrigens hat er die gleichen grünen Augen wie Irene und ich. Na, haben wir alle von seinem Großvater geerbt, beziehungsweise unserem gemeinsamen. Wir haben uns gut verstanden, sind noch zum Meer, wo er sich in die „Fluten « stürzte, ein Anblick wie im Film. Dann saßen wir im Sand und er erzählte von seiner Reise. Wie kommt es nur, dass Männer immer selig sind, wenn sie von sich erzählen können? Nach mir fragte er nur in einem kleinen Nebensatz. Egal. Ich hab sowieso keine Lust ihm viel zu erzählen.
    Wir haben dann Spaghetti gekocht, mit Tomatensoße, na klar. Dann hat er mich zu meiner Eisbar begleitet, und während ich gearbeitet habe, ist er zurück zu meinem Platz und hat sein Zelt neben meinem Caravan aufgebaut. Mich hat er dann um halb zwölf abgeholt.

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