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Die dem Mond ins Netz gegangen - Lene Beckers zweiter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Die dem Mond ins Netz gegangen - Lene Beckers zweiter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Titel: Die dem Mond ins Netz gegangen - Lene Beckers zweiter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Rohde
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konnte man die Uhr nicht zurückdrehen?
    Jetzt war Marie tot. Wer konnte daran ein Interesse haben außer Brigittes Mörder? Wenigstens eins war deutlich für sie. Sie suchten nach nur einem Täter  für beide Morde. Die Vergewaltigung Brigittes - da war es immer noch unklar, ob der gleiche Täter dafür verantwortlich war. Der Mord hier musste wohl vor Mitternacht passiert sein, denn um Mitternacht wurden die Tore zwischen Campingplatz und Strand abgeschlossen. Ganz in der Nähe war der Platz von ihren Freunden. Hatten sie denn nichts mitbekommen? Zumindest würden sie die Zeit eingrenzen können. Wann waren sie aus Montpellier zurückgekommen?
    Renaud sprach mit dem Jogger, der sie gefunden hatte. Ein älterer, eher kleiner Südfranzose, durchtrainiert. Glücklicherweise kamen erst jetzt langsam Schaulustige, sie hatten also noch nicht alle Spuren zertrampeln können. Polizisten drängten sie zurück und ausnahmsweise gehorchten die Menschen. Sahen ein, dass gerade Spuren im Sand etwas sehr Sensibles waren. Betroffenheit, nicht nur Neugier, war in den meisten Gesichtern zu sehen. Und auch Besorgnis. Der zweite Mord. Eine Katastrophe für den Ferienort.
    Lene wischte den Geda nken erst einmal weg.
    » Wir müssen Florence und Philippe unterrichten, bevor es andere tun«, mahnte sie.
    Luc wandte sich zu ih r um und nickte nur. Sein Gesicht war grau, erschöpft. »Machst du das mit Maline?«, murmelte er. »Und wir müssen schon wieder Eltern in Deutschland ausfindig machen.«
    Da fiel ihm offenbar etwas ein. Natürlich, der Pe rsonalausweis, begriff Lene im gleichen Augenblick.
    Er rief den Technikern zu, ob sie eine Tasche gefunden hätten, Handt asche oder Abendtäschchen. Marie musste doch einen Ausweis dabei gehabt haben, wenn sie in Montpellier gewesen war.
    Einer von ihnen kam mit einem eingetüteten kleinen Silberrucksack. Luc streifte ein Paar Silikonhandschuhe über und suchte vorsichtig nach dem Portemonnaie, fand es, und darin den Personalausweis. Marie Schuster, Wohnort Hannover, Ackerstraße 4. Das Geburtsdatum zeigte, das Marie auch einundzwanzig Jahre alt war. Wie Brigitte.
    Luc sah Lene an.
    »Kannst du es ihnen sagen? Wie soll ich das denn in Deutsch? Ach, merde , nicht schon wieder das gleiche! So etwas gibt es doch gar nicht. Zwei Opfer in einer Woche. Und beide aus Deutschland. Du glaubst doch auch, dass es der gleiche Täter ist? Zumindest alle Gedanken an Kirche und den Priester können wir jetzt wohl fallen lassen. Wenigstens etwas Gutes.«
    Dabei versuchte er sich über seine eigenen Gedanken zu mokieren. Lene verstand ihn. Er war nicht zu beneiden.
    Er ließ sich vom Kommissariat die Nummer in Deutschland herauss uchen und schrieb sie hastig auf einen Zettel, den er Lene hinüberschob.
    Lene ging hinunter zum menschenleeren Strand und setzte sich in den Sand. Dann griff sie zum Handy.
    Sechsmaliges Klingeln. Die letzte Zeitspanne vor der familiären Kat astrophe. Wenn jemand abhob, würde das Leben für denjenigen nie wieder so sein wie vorher.
    » Schuster.« Der Augenblick war gekommen.
    Lene sagte, wer sie war. Und dass sie aus Frankreich anrief.
    » Frau Schuster, ich muss Ihnen etwas Schlimmes mitteilen.«
    Sie wartete , wusste, dass dieser kurze Augenblick das Wissen vorbereitete, es wachsen ließ im Kopf der anderen.
    Da war der Satz. »Ist etwas mit Marie? Ist etwas passiert?«
    » Frau Schuster, Marie ist tot. Sie wurde heute Morgen ermordet in den Dünen gefunden. Es tut mir so leid.«  Die Keule. Stille am anderen Ende. Dann ein leises »Wieso Marie?«
    » Wir wissen es nicht. Ist ihr Mann zu Hause?«
    » Es gibt nur mich und Marie. Sie hatte nie einen Vater.«
    » Können Sie jemanden zu sich holen, damit Sie jetzt nicht allein sind? Eine Freundin oder eine Verwandte?«
    Die leise Stimme bejahte. Ihre Mutter würde kommen.
    » Können Sie hierherkommen, Frau Schuster? Vielleicht mit dem Flieger heute Abend?«
    Ja, sie käme. Riefe nac hher noch an.
    Als Lene das Gespräch beendet hatte, fühlte sie sich fast leblos. Sie kn etete ihre Arme um ihren Körper wieder zu fühlen. Verbot sich an den Schmerz dieser Frau zu denken. Sie konnten ihr nur helfen, indem sie den Mörder fanden.
    Schwer stand sie auf.
    »Sie kommt, die Mutter. Vater gibt es nicht oder nicht mehr«, sagte sie nur und Luc nickte.
    » Ich muss für sie ein Zimmer buchen. Ich werde dasselbe Hotel nehmen, in dem auch Familie Melzer wohnt. Ich muss sie anrufen. Es wäre noch schrecklicher, wenn sie es über andere im

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