Die Depressionsfalle
Behandlung mit Trizyklika, insbesondere Clomipramin, im Vergleich zu SSRI gefunden. Allerdings wurde bereits in einer Studie aus dem Jahr 2003 über 93 Fälle berichtet, in denen es unter SSRI-Behandlung der Mutter zu einem Entzugssyndrom während der Geburt oder zu Krampfanfällen gekommen war.
Auch bei diesem Problem wird nicht allen SSRI das gleiche Risiko zugeordnet und auch in diesem Zusammenhang gilt wieder das Paroxetin (Seroxat) als besonders problematisch. Von ihm wird behauptet, dass bei Neugeborenen von Müttern, die mit ihm während der Schwangerschaft behandelt worden sind, bereits innerhalb von 24 Stunden nach der Geburt Atemnot, Zyanose, Apnoe, Krampfanfälle, instabile Körpertemperatur, Schwierigkeiten beim Trinken, Erbrechen, Hypoglykämie, muskulärer Hypertonus oder Hypotonus, Hyperreflexie, Tremor, ängstliches/nervöses Zittern, Reizbarkeit, Lethargie, Schläfrigkeit, Schlafstörungen und ständiges Schreien auftreten können.
Allerdings gilt auch in dieser Hinsicht, dass kein SSRI frei von diesem Risiko ist. Als Beispiel wollen wir den Text der Arzneimittelinformation ( www.apotheken-umschau.de ) bezüglich des SSRI Citalopram wiedergeben, das lange Zeit als besonders sicher galt. Heute, nachdem die Erzeugerfirmen vorsichtig geworden sind und umfassend informieren, ist zum Thema Schwangerschaft und Stillperiode Folgendes zu lesen:
âFragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat. Die Erfahrungen mit der Anwendung vonCitalopram während der Schwangerschaft sind begrenzt. Nehmen Sie âCitalopram AL 10 mg Filmtablettenâ nicht ein, wenn Sie schwanger sind oder eine Schwangerschaft planen, es sei denn, Ihr Arzt hält die Behandlung für zwingend geboten.
Beenden Sie die Behandlung mit âCitalopram AL 10 mg Filmtablettenâ nicht abrupt. Bitte stellen Sie sicher, dass Ihre Hebamme und/oder Ihr Arzt/Ihre Ãrztin darüber informiert sind, dass Sie mit âCitalopram AL 10 mg Filmtablettenâ behandelt werden.
Wenn Sie âCitalopram AL 10 mg Filmtablettenâ in den letzten drei Schwangerschaftsmonaten einnehmen, kann es sein, dass Ihr Kind nach der Geburt bestimmte Symptome zeigt. Diese Symptome setzen normalerweise innerhalb von 24 Stunden nach der Entbindung ein. Zu diesen Symptomen zählen Schwierigkeiten mit dem Schlaf oder der Fütterung, Probleme mit der Atmung, bläuliche Verfärbung der Haut oder Ãberwärmung bzw. Unterkühlung, Erbrechen, vermehrtes Schreien, steife oder schlaffe Muskulatur, Teilnahmslosigkeit, Zittern, Zuckungen oder Krampfanfälle. Wenn Sie bei Ihrem Kind nach der Geburt derartige Symptome bemerken, wenden Sie sich bitte unverzüglich an Ihre Hebamme und/oder Ihren Arzt, der Sie entsprechend beraten kann.
Arzneimittel wie âCitalopram AL 10 mg Filmtablettenâ können, wenn sie während der Schwangerschaft, insbesondere in den letzten drei Monaten der Schwangerschaft, eingenommen werden, zu einer ernsthaften Gesundheitsbeeinträchtigung des Neugeborenen führen, die primäre oder persistierende pulmonale Hypertonie des Neugeborenen (PPHN) genannt wird und die sich darin zeigt, dass das Neugeborene schneller atmet und eine Blaufärbung der Haut aufweist. Diese Symptome beginnen normalerweise während der ersten 24 Stunden nach der Geburt. Bitte informieren Sie in einem solchen Fall sofort Ihre Hebamme und/oder Ihren Arzt.
Stillzeit
âCitalopram AL 10 mg Filmtablettenâ tritt in geringen Mengen in die Muttermilch über. Die Gefahr von Wirkungen auf den Säugling kann nicht ausgeschlossen werden. Wenn Sie âCitalopram AL 10 mg Filmtablettenâ einnehmen, halten Sie bitte vor dem Stillen Rücksprache mit Ihrem Arzt.â
Anwendung antidepressiv wirksamer Medikamente bei Kindern und Jugendlichen
Die Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Psychopharmaka gewinnt zunehmend an Bedeutung, wobei die Behandlung des ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom) mittels Amphetaminen eine zentrale Rolle spielt. Das Arzneimittel, das in dieser Indikation verschrieben wird, ist zumeist das vorhin bereits als Antidepressivum beschriebene Methylphenidat (Ritalin, Medikinet). 1994 wurde von Shire Labs in den USA ein neues Präparat, Adderal, mit bis zu 30 Milligramm Amphetamin pro Tablette als Arzneimittel für diesen Indikationsbereich auf den Markt gebracht. Carl Elliott beschreibt, dass in
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