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Die Diagnose: Thriller (German Edition)

Die Diagnose: Thriller (German Edition)

Titel: Die Diagnose: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Gapper
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schlanker junger Mann in dunkelblauer Livree aus und öffnete die hintere Tür. Auf dem Rücksitz hatte ein Mann es sich bequem gemacht. Er war etwa Mitte fünfzig, hatte lange Beine, eine breite Brust und ein rosa Gesicht. Sein grau gesprenkeltes Haar war für einen Banker relativ ungepflegt, strich hinten über seinen Kragen und hing ihm in die Stirn, sodass seine Nase herausragte wie die eines Maulwurfs. Sein dunkelgrauer Anzug sah teuer aus, war aber leicht zerknittert. Er hatte eine klangvolle Stimme, Produkt einer englischen Privatschule, und strahlte die entsprechende Selbstsicherheit aus.
    »Hallo«, sagte er und schüttelte mir die Hand. »Ich bin Felix.«
    Er hatte mich am Morgen angerufen, als ich gerade am Krankenhaus angekommen war, um mir Bescheid zu sagen, dass er, wenn es mir nichts ausmachen würde, mit mir zurückfliegen würde. Er hieß Felix Lustgarten, hatte er gesagt, und war ein alter Kollege und Freund von Harry. Ich hatte mich nicht in der Position gesehen, es ihm auszuschlagen − nicht dass es dafür einen Grund gegeben hätte −, zudem war ich noch damit beschäftigt, den Schock dessen, was passiert war, nachdem ich Nora am Dienstagmorgen angerufen hatte, zu überwinden.
    Ich hatte ihr erklärt, dass ich den Termin mit Harry am Mittwoch absagen musste, sie gebeten, einen anderen Psychiater für ihn zu suchen, und ihr Jim Whitehead vorgeschlagen. Nora hatte Verständnis gezeigt, war aber unerbittlich geblieben. Nachdem sie sich nach meinem Vater erkundigt und ihr Mitgefühl zum Ausdruck gebracht hatte, hatte sie gemeint, sie werde sich um alles kümmern. Nach einer halben Stunde hatte sie zurückgerufen, um mir mitzuteilen, dass sie einen Flug nach London und zurück für mich arrangiert habe, damit ich Harry wie verabredet am Mittwoch sehen konnte. Ich hatte gedacht, das könnte nicht ihr Ernst sein, doch sie hatte Wort gehalten.
    »Nora hat mir gesagt, dass es Ihrem Vater nicht gut geht. Ich hoffe doch, er erholt sich«, bemerkte Felix.
    »Es geht ihm schon besser, danke«, erwiderte ich.
    Während der Audi vom Krankenhaus losfuhr und auf die A4 zurück Richtung London bog, stellte Felix die Klimaanlage für hinten ein. Das Auto war so lautlos wie der Fahrer, und in den tiefen Lederpolstern zu sitzen war wie gewindelt zu werden. Ich spürte, dass ich mich entspannte, als der Fahrer beschleunigte und leise an einem lahmen LKW vorbeizog. Dies war der Kokon, nach dem ich mich gesehnt hatte, als Jane so taktlos in meinen rohen Gefühlen herumgestochert hatte. Selbst Felix’ Gegenwart hatte etwas Tröstliches: Er strahlte eine Aura amüsierter Distanz aus, die mir sympathisch war.
    »Wir bringen Sie jedenfalls bequem zurück«, sagte er. »Nora hat darauf bestanden, dass ich mich gut um Sie kümmere.«
    »Das ist sehr aufmerksam von Ihnen, Mr Lustgarten.«
    »Felix, bitte. Niemand nennt mich Mister, nicht einmal der Portier meines Apartmenthauses. Also, ich wünschte, er würde es tun. Vielleicht sollte ich ihm zum Urlaub mehr Trinkgeld geben.« Er beugte sich vor, um den Fahrer anzusprechen. »Wie sieht’s mit dem Verkehr aus, Frank?«
    »Ein bisschen unangenehm am Embankment, aber wir fahren in die entgegengesetzte Richtung«, antwortete der Mann.
    »Hervorragend. Sie können George sagen, wir sind unterwegs und müssten gegen elf da sein.« Er wandte sich mir wieder zu und betrachtete mich neugierig. »Also, ich weiß ja, dass Sie mir nichts sagen dürfen, aber ich kann doch reden, oder?«
    »Ich kann Sie nicht daran hindern.«
    »Ha! Also, das kann wirklich niemand, außer meiner Frau, die Gute. Egal, Nora hat mir von Harry erzählt, der Arme. Er ist nicht gut drauf, was?«
    »Hat Mrs Shapiro Ihnen das erzählt?«
    Wie Jane bohrte Felix nach Dingen, über die ich nicht reden wollte, doch ich fühlte mich dabei nicht unbehaglich, denn hier ging es nicht um mich. Hier war es die Privatsphäre eines Patienten, die es zu schützen galt, nicht meine eigene. Daran war ich gewöhnt.
    »Himmel, Sie verraten aber nicht viel«, murmelte Felix.
    »Arbeiten Sie hier?«, fragte ich.
    »Nein. In New York, im Zentrum des Geschehens. Wohlgemerkt, in letzter Zeit war’s mir ein bisschen zu lebhaft. Jedes Mal, wenn ich den Blick hebe, ist eine weitere Bank verschwunden. Wenn das in der Geschwindigkeit so weitergeht, ist am Ende kein Geld mehr übrig für meinen Bonus.«
    Er schwieg ein paar Minuten und tippte auf seinem BlackBerry herum, und ich sah aus dem Fenster. Wir kamen zum Embankment und fuhren

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