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Die Diagnosefalle: Wie Gesunde zu Kranken erklärt werden (German Edition)

Die Diagnosefalle: Wie Gesunde zu Kranken erklärt werden (German Edition)

Titel: Die Diagnosefalle: Wie Gesunde zu Kranken erklärt werden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. Gilbert Welch , Lisa M. Schwartz , Steven Woloshin
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entdeckt werden. Siehe N. Breen, K. R. Yabroff und H. I. Meissner, »What Proportion of Breast Cancers Are Detected by Mammography in the United States?«, Cancer Detection and Prevention 31 (2007): 220–224. Den SEER-Daten zufolge liegt das Risiko einer fünfzigjährigen Frau, in den nächsten zehn Jahren an Brustkrebs zu erkranken, bei 24 zu 1000. Wenn wir von einem 60-Prozent-Anteil ausgehen, werden bei 1000 Frauen etwa 14 Karzinome durch Mammografie entdeckt. Da die Zahl der Todesfälle um 1 pro 1000 gesenkt wird, bleiben 13 je 1000 für die zwei anderen Kategorien übrig. 13 von 14 oder über 90 Prozent aller durch Mammografie entdeckten Karzinome sind also auf Überdiagnosen oder auf Frühdiagnosen ohne Veränderung der Prognose zurückzuführen.
    17 C. J. Baines, »Rethinking Breast Screening – Again«, British Medical Journal 331 (2005): 1031.
    18 Diese Daten stammen aus sieben Autopsiestudien. Vier dieser Studien befassten sich mit Frauen, die im Krankenhaus gestorben waren, bei denen kein Brustkrebs diagnostiziert worden war und deren Autopsien zuvor unauffällig gewesen waren. Drei Studien lagen forensische Autopsien zugrunde – aufeinanderfolgende Sterbefälle, die von einem Gerichtsmediziner untersucht worden waren (weil Mordverdacht bestand). Siehe H. G. Welch und W. C. Black, »Using Autopsy Series to Estimate the Disease ›Reservoir‹ for Ductal Carcinoma in Situ of the Breast: How Much More Breast Cancer Can We Find?«, Annals of Internal Medicine 127 (1997): 1023–1028.
    19 Siehe P. H. Zahl, »Overdiagnosis of Breast Cancer in Denmark«, British Journal of Cancer 90 (2004): 1686; E. Paci, J. Warwick, P. Falini et al., »Overdiagnosis in Screening: Is the Increase in Breast Cancer Incidence Rates a Cause for Concern?«, Journal of Medical Screening 11 (2004): 23–27; P. H. Zahl, B. H. Strand und J. Mæhlen, »Breast Cancer Incidence in Norway and Sweden during Introduction of Nation-wide Screening: Prospective Cohort Study«, British Medical Journal 328 (2004): 921–924; IARC Handbooks of Cancer Prevention, Bd. 7: Breast Cancer Screening (Lyon: International Agency for Research on Cancer Press, 2002), 147.
    20 Das liegt daran, dass das Screening einer vorher nicht untersuchten Bevölkerungsgruppe sogenannte prävalente Karzinome aufdeckt, die bisher klinisch unauffällig waren. Um das zu verstehen, nehmen wir zunächst an, dass alle Brustkarzinome sich weiterentwickeln und Symptome oder den Tod hervorrufen – das heißt, dass es keine Überdiagnosen gibt. Stellen wir uns nun vor, dass die Mammografie in der Regel den Zeitpunkt der Krebsdiagnose um zwei Jahre nach vorne verlagert (man spricht hier von lead time oder Vorlaufzeit). Angenommen, wir beginnen nun mit einem landesweiten Früherkennungsprogramm. Dann werden wir sehr schnell die Karzinome entdecken, die in den letzten zwei Jahren klinisch noch nicht aufgefallen sind. Selbst wenn es keine Überdiagnosen gibt, steigt die Krebshäufigkeit dadurch vorübergehend an. Das muss so sein, wenn das Screening den Menschen hilft (andernfalls liegt keine Früherkennung vor).
    21 K. J. Jørgensen und P. C. Gøtzsche, »Overdiagnosis in Publicly Organised Mammography Screening Programmes: Systematic Review of Incidence Trends«, British Medical Journal 339 (2009): b2587.
    22 P. H. Zahl, J. Mæhlen und H. G. Welch, »The Natural History of Invasive Breast Cancers Detected by Screening Mammography«, Archives of Internal Medicine 168 (2008): 2311–2316.
    23 Um eine Vorstellung davon zu bekommen, wie die Wissenschaftler damals dachten, siehe S. E. King und D. Schottenfeld, »The ›Epidemic‹ of Breast Cancer in the U. S. – Determining the Factors«, Oncology 10 (1996): 453–462; J. M. Liff, J. F. Sung, W. H. Chow et al., »Does Increased Detection Account for the Rising Incidence of Breast Cancer?«, American Journal of Public Health 81 (1991): 462–465; L. Garfinkel, C. C. Boring und C. W. Heath jun., »Changing Trends. An Overview of Breast Cancer Incidence and Mortality«, Cancer 74 (1994): 222–227; M. S. Simon, D. Lemanne, A. G. Schwartz et al., »Recent Trends in the Incidence of In Situ and Invasive Breast Cancer in the Detroit Metropolitan Area (1975–1988)«, Cancer 71 (1993): 769–774.
    24 Die Ein-Drittel-Schätzung stammt von D. Page, W. Dupont, L. Rogers et al., »Continued Local Recurrence of Carcinoma 15–25 Years after a Diagnosis of Low-grade Ductal Carcinoma In Situ of the Breast Treated Only by

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