Die Diagnosefalle: Wie Gesunde zu Kranken erklärt werden (German Edition)
und J. D. Birkmeyer, »Operative Mortality with Elective Surgery in Older Adults«, Effective Clinical Practice 4 (2001): 172–177.
12 Jeder Tumor wurde mindestens zweimal vermessen (im Abstand von etwa drei Monaten), bevor er entfernt wurde. Siehe J. Zhang, S. K. Kang, L. Wang et al., »Distribution of Renal Tumor Growth Rates Determined by Using Serial Volumetric CT Measurements«, Radiology 250 (2009): 137–144. Beachten Sie, dass der Artikel von volumetrischen Verdoppelungszeiten berichtet. Da das Volumen mit der dritten Potenz der Größe wächst, bedeutet eine Volumenverdoppelungszeit von zwei Jahren eine Größenverdoppelungszeit von sechs Jahren, in denen das Volumen sich verachtfacht (2 3 ).
13 Siehe Richtlinien der Amerikanischen Urologischen Gesellschaft: »Management of the Clinical Stage 1 Renal Mass« (2009) unter http://www.auanet.org/common/pdf/education/clinical-guidance/Renal-Mass.pdf
14 Andererseits wollen manche Patienten vielleicht an solchen Entscheidungen beteiligt werden. Obwohl das Problem komplex ist, kann ein Arzt diese Spannung vor dem Screening ausdrücken. Er könnte zum Beispiel sagen: »Wenn wir eine Anomalie finden und nicht wissen, was wir damit machen sollen, wollen Sie dann Bescheid wissen und sich womöglich Sorgen machen, oder ist es Ihnen lieber, wenn Sie nichts davon erfahren?« Ja, das klingt schwerfällig; aber dies ist einer der Fälle, in denen Unwissenheit wirklich ein Segen sein kann.
Eine andere Möglichkeit, mit der Situation umzugehen, ist der informed consent (die Einwilligung nach Aufklärung) einer Bevölkerungsgruppe. Siehe dazu L. Irwing und P. Glasziou, »Informed Consent for Screening by Community Sampling«, Effective Clinical Practice 3 (2000): 47–50. Dieses Verfahren beginnt mit der Einsicht, dass das Ideal – vor jedem Test wird jeder Patient vollständig darüber informiert, welche Vor- und Nachteile es hat, ein Inzidentalom zu ignorieren oder genau zu untersuchen und gegebenenfalls zu behandeln – schlicht unpraktisch ist. Dafür reicht die Zeit einfach nicht. Aber es wäre möglich, eine repräsentative Stichprobe der Bevölkerung aufzuklären und dann darüber abstimmen zu lassen, was zu tun ist. Wenn diese »informierte Gruppe« der Meinung ist, dass es alles in allem nicht wünschenswert wäre, über eine bestimmte Kategorie von Inzidentalomen informiert zu werden und sich damit näher zu befassen, erwähnen die Radiologen sie nicht. Entscheidet die Gruppe hingegen, dass es wünschenswert wäre, über eine andere Kategorie von Inzidentalomen informiert zu werden und sich genauer mit ihr zu befassen, berichten die Radiologen routinemäßig darüber.
15 D. Ost, A. M. Fein und S. H. Feinsilver, »Clinical Pracitce. The Solitary Pulmonary Nodule«, New England Journal of Medicine 348 (2003): 2535–2542.
16 W. C. Black, »Lung Cancer« in B. S. Kramer, J. K. Gohagan und P. C. Prorok (Hrsg.), Cancer Screening: Theory and Practice (New York: Marcel Dekker, 1999).
17 Siehe C. Henschke, D. McCauley, D. Yankelevitz et al., »Early Lung Cancer Action Project: Overall Design and Findings from Baseline Screening«, Lancet 354 (1999): 99–105; M. A. Jewett und A. Zuniga, »Renal Tumor Natural History: The Rationale and Role for Active Surveillance«, Urologic Clinics of North America 35 (2008): 627–634; und S. G. Silverman, B. Y. Lee, S. E. Seltzer et al., »Small (< or = 3 cm) Renal Masses: Correlation of Spiral CT Features and Pathologic Findings«, American Journal of Roentgenology 163 (1994): 597–605.
Kapitel 8: Wir suchen intensiver nach allem Möglichen
1 Siehe die Autoren der Studie über die Unterdrückung von Herzrhythmusstörungen: »Prelinminary Report: Effect of Encainide and Flecainide on Mortality in a Randomized Trial of Arrhythmia Suppression after Myocardial Infarction«, New England Journal of Medicine 321 (1989): 406–412; und H. L. Greene, D. M. Roden, R. J. Katz et al., »The Cardiac Arrhythmia Suppression Trial: First CAST … then CAST-II«, Journal of the American College of Cardiology 19 (1992): 894–898.
2 Siehe D. C. Dyson, K. H. Danbe, J. A. Bamber et al., »Monitoring Women at Risk for Preterm Labor«, New England Journal of Medicine 338 (1998): 15–19. Die Studie berücksichtigte auch eine dritte Gruppe zwischen den hier beschriebenen: Frauen, die täglich Kontakt mit einer Schwester hatten, zu Hause aber nicht überwacht wurden. Auch das hatte keinen Einfluss auf die Zahl der Frühgeburten,
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