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Die Differenzmaschine: Roman (German Edition)

Die Differenzmaschine: Roman (German Edition)

Titel: Die Differenzmaschine: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Gibson , Bruce Sterling
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Ihres Herzens, Ihr hartnäckiges Zielbewusstsein. Beides hat sich bewährt in zwei Jahren harter Arbeit in der Wildnis von Wyoming! Wissen Sie, jede Woche sehe ich Männer, die ihre große Aufopferung für die Wissenschaft behaupten und doch von nichts als goldenen Medaillen und Professorentiteln träumen.«
    Huxley beschleunigte seinen Schritt. »Ein abscheulicher Schleier von Scheinheiligkeit und Heuchelei, von Täuschung und Selbstsucht umgibt heute alles in England.« Er blieb plötzlich stehen. »Manchmal, Ned, habe ich Angst, dass ich selbst davon angesteckt sein könnte, eine Möglichkeit, die ich wie den Teufel fürchte.«
    »Niemals«, versicherte ihm Mallory.
    »Es ist gut, Sie wieder bei uns zu haben«, sagte Huxley und setzte sein Auf und Ab fort. »Und als eine Berühmtheit, was noch besser ist! Diesen Vorteil müssen wir nutzen. Sie müssen einen Reisebericht schreiben, eine gründliche Schilderung Ihrer Entdeckungen.«
    »Seltsam, dass Sie davon sprechen«, meinte Mallory. »Gerade habe ich solch ein Buch hier in meinem Koffer. Die Mission nach China und Japan von Laurence Oliphant. Ein sehr kluger Bursche, wie es scheint.«
    »Oliphant von der Geographischen Gesellschaft? Der Mann ist ein hoffnungsloser Fall – bei Weitem zu klug. Und er lügt wie ein Politiker. Nein, ich schlage eine populäre Darstellung vor, etwas, das auch ein Mechaniker verstehen kann. Ich sage Ihnen, Ned, das ist von entscheidender Bedeutung für das große Werk. Gutes Geld lässt sich damit auch verdienen.«
    Mallory war bestürzt. »Ich vermag einigermaßen zu reden, wenn ich etwas habe, für das ich mich erwärmen kann, aber ein ganzes Buch mit kühler Überlegung schreiben …«
    »Wir werden Ihnen einen Lohnschreiber besorgen, der die Sache überarbeitet und glättet«, bot Huxley an. »Das wird oft genug gemacht, glauben Sie mir. Dieser Disraeli, dessen Vater Disraelis Quarterly gründete, wissen Sie. Hat etwas von einem Tollkopf. Schreibt Sensationsromane. Schund. Aber er gilt als beständiger Arbeiter, wenn er nüchtern ist.«
    »Benjamin Disraeli? Meine Schwester Agatha schwört auf seine Liebesromane.«
    Etwas in Huxleys Nicken ließ durchblicken, dass ein weibliches Mitglied der Huxley-Sippe sich niemals mit einem populären Unterhaltungsroman erwischen lassen würde. »Wir müssen über Ihr Symposion in der Royal Society sprechen, Ned, Ihren Vortrag über den Brontosaurus. Es wird das Ereignis sein, ein sehr nutzbringendes öffentliches und wissenschaftliches Podium. Haben Sie ein gutes Bild zur Veröffentlichung?«
    »Bislang nicht, nein«, sagte Mallory.
    »Dann sind Maull & Polyblank Ihre Leute, Daguerreotypisten für Herrschaften von Stand.«
    »Ich werde es notieren.«
    Huxley ging zu der mahagonigerahmten Schiefertafel hinter seinem Schreibtisch und griff zu einem silbernen Kreidehalter. Maull & Polyblank schrieb er in fließender Kursivschrift.
    Er wandte sich um. »Sie werden auch einen Kinotropisten benötigen, und ich weiß, wer dafür infrage kommt. Er arbeitet viel für die Royal Society. Neigt etwas zu übertriebenen Effekten, sodass die Gefahr besteht, dass er Ihnen mit seiner Locherei die Schau stiehlt, wenn man ihm die Gelegenheit dazu gibt. Also muss man etwas aufpassen. Aber er ist ein kluger und tüchtiger Bursche.«
    John Keats , schrieb er an die Tafel.
    »Das ist unschätzbar, Thomas!«
    Huxley hielt inne. »Da gibt es noch etwas, Ned. Ich zögere, es zu erwähnen.«
    »Nur heraus damit.«
    »Ich möchte Ihre persönlichen Gefühle nicht verletzen.«
    Mallory lächelte gezwungen. »Ich weiß, dass ich kein großer Redner bin, aber ich habe in der Vergangenheit durchaus meinen Mann gestanden.«
    »Nun, daran zweifelt gewiss niemand. Aber wir müssen etwas tun, um diesen breiten Sussex-Dialekt zu mildern, Ned. Es gibt da einen Kerl, den ich kenne, einen Vortragskünstler und Sprachlehrer für Schauspieler. Ein sehr diskreter kleiner Mann. Ein Franzose, übrigens, aber er spricht das beste Englisch, das Sie je gehört haben. Ein paar Stunden mit ihm würden Wunder wirken.«
    Mallorys Miene verfinsterte sich. »Ich hoffe, Sie wollen damit nicht sagen, dass ich Wunder nötig habe?«
    »Keineswegs! Es geht nur darum, das Ohr zu erziehen. Sie wären überrascht, wenn Sie wüssten, wie viele bekannte Redner und Politiker die Dienste dieses Herren in Anspruch genommen haben.« Jules d’Alembert , schrieb Huxley an die Tafel. »Seine Stunden sind ein bisschen teuer, aber …«
    Mallory schrieb den Namen

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