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Die Diktatorin der Welt

Die Diktatorin der Welt

Titel: Die Diktatorin der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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bereiten sich besser darauf vor, eine lange und vernünftige Erklärung abzugeben«, schnarrte der Offizier. »Die Explosion hat fünf von meinen Leuten das Trommelfell gekostet und drei Laster völlig vernichtet, acht andere sind beschädigt.«
    »Ich weiß nicht, ob Sie eine Erklärung bekommen«, antwortete Ken. »Aber der Schaden wird ersetzt werden.«
    Er wies sich aus. Der Offizier wurde etwas zugänglicher.
    »Sie haben wirklich keine Ahnung, was da los war?« fragte er.
    »Keine«, behauptete Ken. »Die ganze Sache ist mir genauso rätselhaft wie Ihnen.«
    Er erreichte, daß die Polizeitruppe in Epcot von dem Vorfall verständigt wurde. Es bestand jetzt kein Grund mehr, das Institutsgebäude und seine Umgebung zu meiden. Nenu hatte die Bombe am Körper getragen.
    Ken kehrte nach Epcot zurück und trug Dado und Felip auf, sich um Jernigan zu kümmern, sobald die Ärzte ihn zu sich gebracht hatten. Der Offizier stellte ihm eines der kleineren Polizeifahrzeuge zur Verfügung.
    Es war lediglich Neugierde, die ihn zur Stadt zurücktrieb. Er wollte wissen, was aus Kori und Linth geworden war. Hatten sie ebenfalls Bomben an sich getragen? Das erschien wenig wahrscheinlich, denn dort, wo sie sich befanden, gab es nichts, was Nenu unmittelbar gefährlich werden konnte und daher vernichtet werden mußte. Nenu allein war mit einer Sprengkapsel ausgestattet gewesen. Sie hatte von Anfang an geplant, ihren Pseudokörper nach der Rückkehr in ihr Normaluniversum im Institutsgebäude zurückzulassen und das Hochhaus mit Hilfe der Bombe zu zerstören. Das Institut wäre jetzt ein Schutthaufen, wenn nicht ein unwahrscheinlicher Zufall einen Strich durch Nenus Rechnung gemacht hätte.
    Lange Kolonnen von Lastern kamen ihm aus der Stadt entgegen, als er sich dem Zentrum näherte. Die Polizisten hatten ihre Kopfbedeckungen abgenommen. Die Gefahr war vorüber. Ken kümmerte sich auch diesmal wenig um Verkehrsregeln und hob das Fahrzeug auf brausenden Luftkissen über die Einfahrt zu den unterirdischen Garagen hinweg auf eine der Fußgängerstraßen. Wenige Minuten später überquerte er die innerste Ringstraße und parkte den Wagen am Institutsgebäude.
    Die zurückgebliebenen Polizisten hatten ihr Tätigkeitsfeld in den eigentlichen Stadtkern verlegt. Ken begegnete zwei von ihnen, als er die Empfangshalle des Hochhauses betrat. Er wies sich aus und erfuhr, daß sich in der Zwischenzeit nichts Wesentliches ereignet hatte. Nachdem insgesamt zehntausend Bewohner der außenliegenden Wohnbezirke im Laufe der ersten Stunde evakuiert worden waren, war man nun dazu übergegangen, die Bewußtlosen in Epcots eigenen Krankenhäusern unterzubringen und Ärzte aus der Umgebung hinzuzuziehen. Erste Versuche wiesen darauf hin, daß die Nachwirkung des Schallschocks unerwartet milde war. Epcot würde in zehn bis zwölf Stunden wieder völlig auf den Beinen sein.
    Ken äußerte den Wunsch, den Schallsender zu sehen. Er ließ wissen, daß es er und einer seiner Angestellten gewesen waren, die den Sender ausfindig gemacht und lahmgelegt hatten. Er wolle, sagte er, sich das Gerät etwas aufmerksamer ansehen, als er es bei der ersten Gelegenheit hatte tun können. Die Polizisten erhoben keinerlei Einwände.
    Ken kehrte zum Litton & Litton-Hochhaus zurück. In der Empfangshalle stand eine Wache, die ihn an den befehlshabenden Offizier verwies, der sich zur Zeit im zwölften Stockwerk aufhielt. Ken fuhr nach oben und fand den Offizier, von Experten umgeben, in dem Raum, in dem der Sender stand. Es war derselbe Mann, mit dem er gesprochen hatte, als er Felip, Dado, Jernigan und Nenu zum Lazarett brachte. Er wies über Transkom seine Polizisten an, daß ein Mann namens Ken Lohmer die Erlaubnis habe, sich im Gebäude aufzuhalten.
    Ken verbrachte nur wenige Minuten in der Nähe des Senders – lange genug jedoch, um zu bemerken, daß das sauber ausgegeschnittene Loch, mit dem Jernigan das Gerät unbrauchbar gemacht hatte, das Hauptinteresse der Experten erregte. Er kehrte zum Lift zurück und fuhr, ohne im Erdgeschoß anzuhalten, in den Keller. Bis hierher schien die Polizei noch nicht gekommen zu sein. Der lange Kellergang war leer. Ken betrat den Verteilerraum.
    Linth lag noch da, wo sie ihn vor einer Stunde abgelegt hatten. Er war nach wie vor bewußtlos. Ken betrachtete ihn nachdenklich, während er sich den Kopf darüber zerbrach, wie er ihn unbemerkt aus dem Gebäude schaffen könnte. Linth war von ungeheurem Wert. Eine Untersuchung des

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