Die Donovans 4: Der verzauberte Fremde
Lebens, in ihrem kleinen Häuschen Skizzen anzufertigen und zuzusehen, wie der Garten immer prächtiger wurde.
Wenn sie etwas hier in der Nähe finden konnte, würde sie auch den Wolf nicht verlassen müssen.
Oder Liam.
Bei diesem Gedanken schüttelte sie den Kopf. Nein, Liam durfte sie bei dieser Entscheidung nicht als Faktor hinzuziehen. Er war sein eigener Herr, konnte kommen und gehen, wie es ihm beliebte.
Genau wie der Wolf, wurde ihr plötzlich gewahr, und sie seufzte.
Schließlich gehörte keiner von beiden ihr. Beide waren Einzelgänger, beide schöne Wesen, aber niemandes Eigentum. Sie waren in ihr Leben getreten und hatten wahrscheinlich sogar ein paar Veränderungen bewirkt, wie Rowan annahm, aber die größte Veränderung würde sie selbst unternehmen müssen.
Nach drei Wochen in dem kleinen Blockhaus auf der Lichtung hatte es den Anschein, dass sie bereit dazu war. Nicht nur ziellos herumwandern, nicht nur ständig Fragen stellen, nein, es war an der Zeit, definitive Schritte zu unternehmen.
Irgendetwas erregte ihre Aufmerksamkeit, fast so, als würde eine Stimme in ihrem Kopf ihren Namen rufen.
Er hatte gesagt, sie solle zu ihm kommen, erinnerte sie sich. Dass sie wissen würde, wenn die Zeit gekommen war. Nun, es gab keinen besseren Zeitpunkt als die Gegenwart, in der entschlussfreudigen Stimmung, in der sie war. Und nach dem Besuch bei ihm würde sie in die Stadt fahren und ein Maklerbüro suchen.
Er wusste, dass sie unterwegs zu ihm war. In der letzten Zeit hatte Liam darauf geachtet, den Kontakt zu ihr begrenzt zu halten. Na schön, er hatte nicht ganz wegbleiben können. Schließlich sorgte er sich um sie, dass sie so ganz allein war und weiter von ihrer gewohnten Welt entfernt, als sie ahnte.
Es war ja auch einfach genug, nach ihr zu sehen. Zu ihrer Tür zu laufen und diese offen zu finden, wann immer der Wolf auf ihrer Schwelle auftauchte. Er konnte auch nicht leugnen, dass es ihm Spaß machte, wenn sie ihn begrüßte, seinen Kopf streichelte, ihre Wange an seinen Hals legte.
Vor dem Wolf hatte sie keine Angst, es war der Mann, der sie beunruhigte.
Aber jetzt kam sie zu dem Mann und würde sich mit ihm auseinandersetzen müssen. Er war überzeugt, dass sein Plan gut war, für sie beide. Ein Plan, der ihr Gelegenheit geben würde, ihre eigenen Talente auszuloten, und ihnen beiden die Chance bot, mehr über einander zu erfahren.
Er würde sie nicht mehr berühren, das hatte er sich selbst versprochen.
Es war zu schwierig, zu kosten und nicht alles zu nehmen. In jenen Nächten, in denen er sie mit dem Geist genommen hatte, war sie glücklich und erschöpft gewesen, ihn aber hatte es nur seltsam unerfüllt zurückgelassen.
Und doch war sie es, die auf ihn vorbereitet werden musste, auf die Nacht, in der er jene Träume Realität werden lassen würde. Für die Nacht, in der er sie mit seinem Körper, nicht nur mit seinem Geist lieben würde.
Bei dem Gedanken verkrampfte sich sein Magen. Wütend über die eigene Reaktion, befahl er seinem Verstand, sich zu klären, sei nem Körper, sich zu entspannen. Doch es machte ihn nur noch wütender, dass nicht einmal seine Kräfte ihm halfen, die Anspannung zu lösen.
„So weit ist es noch nicht, dass ich die physische Reaktion auf eine hübsche Halbhexe nicht unter Kontrolle bekommen kann“, knurrte er erbost und ging zurück in die Hütte.
Den Teufel würde er tun und hier auf der Veranda stehen, wie ein verliebter Jüngling, der auf die Ankunft seiner Liebsten wartete! Also tigerte er im Wohnzimmer auf und ab und stieß deftige gälische Flüche aus, bis er das Klopfen an der Tür vernahm.
Mit aus unerklärlichem Grund übelster Laune riss er die Tür auf. Und da stand sie, die Sonne im Rücken, ein Lächeln auf den Lippen, die gelösten Haarsträhnen seidig im Sonnenlicht aufleuchtend. Und sie hielt einen kleinen Strauß Blumen in der Hand.
„Guten Morgen. Ich glaube, das sind wilde Veilchen, aber ich bin mir nicht sicher. Ich muss mir erst ein Buch besorgen.“
Er konnte nur starren. Nur wollen.
Als er nichts sagte, ließ sie die Hand sinken. „Magst du keine Blumen?“
„Wie? Oh doch, natürlich. Tut mir leid, ich war abgelenkt.“ Bei der Göttin, reiß dich zusammen, Donovan! Trotzdem stand das tiefe Stirnrunzeln in direktem Kontrast zu seinen Worten. „Komm herein, Rowan Murray. Sei willkommen, und deine wunderschönen selbst gepflückten Blumen auch.“
„Wenn ich ungelegen komme“, setzte sie an, doch er trat schon
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