Die Donovans 4: Der verzauberte Fremde
wuchsen, je länger er auf und ab tigerte. Und er hatte auch genug davon, sich ständig zusammennehmen zu müssen. Es wurde Zeit, dass ihr klar wurde, mit was und wem sie es zu tun hatte – in Bezug auf ihn und sie selbst.
„Rowan Murray“, knurrte er leise, und sein Blick glitt gen Himmel. „Du solltest dich besser auf Leute wie mich einstellen.“
Er warf die Arme in die Höhe. Der Lichtblitz, der aus ihnen schoss, erstarb, als er auf ihrer Veranda erschien.
Er wusste sofort, dass sie nicht zu Hause war.
Er fluchte, knurrte, tobte, wütend auf sich selbst. Nicht nur, weil er seiner Sehnsucht nachgegeben hatte, sondern vor allem deshalb, weil sie nicht genau da war, wo er erwartet hatte.
Bei der Göttin, aber das ließ sich korrigieren, nicht wahr?
Rowan lächelte, als sie aus dem Schatten der Bäume trat. Sie konnte es kaum abwarten, Liam zu erzählen, dass sie seinen Vater getroffen hatte.
Sie stellte sich vor, wie sie in der Küche zusammensaßen und er ihr Geschichten über seine Familie erzählte. Er konnte wunderbare Geschichten erzählen mit seiner melodischen Stimme. Sie hätte ihm stundenlang zuhören können.
Und jetzt, da sie seinen Vater kennengelernt hatte, könnte sie Liam vielleicht auch fragen, ob sie nicht auch die anderen Mitglieder seiner Familie treffen könnte. Er hatte doch von Cousins und Cousinen gesprochen, also vielleicht …
Sie blieb abrupt stehen, überwältigt von der plötzlichen Erkenntnis.
Belinda. Himmel, er hatte ihr doch direkt am ersten Tag gesagt, er und Belinda seien verwandt. Bedeutete das etwa, dass Belinda auch …?
„Oh!“ Lachend drehte Rowan sich im Kreis. „Das Leben ist einfach erstaunlich.“
Während sie es sagte, während ihr Lachen erschallte, begann die Luft um sie herum zu vibrieren. Der Zeichenblock fiel ihr zum zweiten Mal an diesem Tage aus der Hand, als sie sich an die Kehle griff. Ein Erdbeben, dachte sie in Panik.
Sie fühlte, wie sie in die Lüfte gehoben wurde, spürte den Wind an ihr zerren. Ein Licht, gleißend und blendend, leuchtete vor ihren Augen. Sie wollte nach Liam rufen, aber die Worte blieben ihr in der Kehle stecken.
Und dann wurde sie gegen ihn gepresst, das Licht immer noch hell, der Wind immer noch tosend, während er seinen Mund gierig auf ihre Lippen drückte.
Sie konnte nicht atmen, konnte keinen klaren Gedanken fassen. Ihr Herz schlug wild in ihrer Brust, das Echo in ihrem Kopf. Plötzlich fühlten ihre Füße keinen Boden mehr, denn Liam hatte sie ruckartig hochgehoben, mit einer Mühelosigkeit, die geradezu beängstigend war.
Sein Mund war hart und grob, gierig schluckte er ihr Keuchen. Er war auch in ihrem Geist, verführte ihre Gedanken, hemmungslos, ungezügelt, ohne Skrupel, so wie er ihren Körper verführte. Nicht mehr fähig, beides klar auseinanderzuhalten, begann sie zu zittern.
„Liam, warte …“
„Nimm an, was ich dir gebe.“ Er zog ihren Kopf an den Haaren zurück, und sie erhaschte einen Blick auf das Furcht erregende Feuer in seinen Augen. „Wolle das, was ich bin.“
Er küsste sie auf den Hals, biss, liebkoste sie mit seinen Zähnen. Mit seinem Geist trieb er sie erbarmungslos auf den Gipfel. Als sie aufschrie, fiel er mit ihr auf das Bett. Ihr Haar lag ausgebreitet auf den Kissen, so wie es ihm am besten gefiel, wie die Oberfläche eines schimmernden Sees.
Ihre Augen waren groß und dunkel, dunkel vor Leidenschaft, in die auch Scheu gemischt war.
„Gib mir, was ich brauche.“
Als ihr Geist Ja flüsterte, nahm er sie.
Hitze, in Schauern wie Wellen, Empfindungen, hart und überwältigend wie Faustschläge. Eine konfuse Masse von explodierenden Gefühlen. Jetzt ist er der Wolf, dachte sie noch, wenn nicht in Gestalt, so doch vom Wesen her. Wild und ungezähmt. Sie hörte sein Knurren, als sein Mund sich über ihrer Brust schloss.
Dann hörte sie ihren eigenen Schrei. Es war ein Schrei des Triumphs.
Seine Hände kneteten, massierten, seine Zähne bissen überall, jeder winzige Schmerz zeigte die dunkle Seite der Lust. Und von irgendwoher in ihrem Inneren kam die Antwort darauf. Sie wollte mehr.
Liam riss sie hoch, sie knieten jetzt auf dem Bett, damit seine Hände mehr finden konnten, mehr nehmen konnten. Das Tier in ihm war frei, losgelöst von der Kette. Auf der Jagd.
Sie wälzten sich auf dem Bett, eng umschlungen, feuchte Haut an feuchter Haut. Er trieb sie an, schnell, hart und erbarmungslos, bis sie seinen Namen schluchzte, erschauerte und ihre Nägel in seinen Rücken
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