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Die Doppelgaengerin

Die Doppelgaengerin

Titel: Die Doppelgaengerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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ruhig sagen: Du liebst mich auch. Ich weiß es sowieso.«
    Ich zuckte und zagte, aber seine Arme waren so warm, und der Duft seiner Haut machte mich schwindlig vor Leidenschaft. »Na gut«, meinte ich schmollend. »Ich liebe dich. Aber glaub bloß nicht, dass ich mich deshalb in ein Vorort-Hausmütterchen verwandeln werde.«
    »Als hätte jemals auch nur die leiseste Möglichkeit bestanden, dass das passiert«, meinte er knapp. »Aber du kannst deinen gesamten Hausstand darauf verwetten, dass du meine Frau wirst. Damit war es mir von Anfang an ernst … also, vom zweiten Anfang an. Der Gedanke, dass du sterben könntest, hat mir die Augen geöffnet.«
    »Wann?«, fragte ich und blinzelte ihn an. »Ich wäre dreimal um ein Haar gestorben.«
    Er drückte mich mit aller Kraft. »Beim ersten Mal. In der letzten Woche hast du mir so oft Angst eingejagt, dass es bis an mein Lebensende reicht.«
    »Ach wirklich? Dann versetz dich mal in meine Lage.« Ich gab auf und ließ den Kopf an seine Brust sinken. Mein Herz vollführte wieder diesen Stepptanz, den nur er auslösen konnte, aber diesmal in Stereo. Verdattert lauschte ich genauer und erkannte urplötzlich, dass ich meinen Herzschlag spürte und dabei gleichzeitig seinen hörte … der ebenso hektisch klang wie meiner.
    Ein Glücksgefühl blühte in mir auf und dehnte mich wie Wasser einen Luftballon, bis ich ganz aufgebläht war, was vielleicht keine besonders romantische Beschreibung ist, aber trotzdem passte, weil ich das Gefühl hatte, dass mein Inneres zu groß für meine Haut war. Ich legte den Kopf zurück und strahlte ihn glückselig an. »Du liebst mich!«, erklärte ich triumphierend.
    Er sah mich leicht misstrauisch an. »Ich weiß. Das habe ich doch gerade gesagt, oder?«
    »Ja, aber du liebst mich wirklich!«
    »Hast du gedacht, ich würde dich anlügen?«
    »Nein, aber es ist ein Unterschied, ob man es hört oder spürt.«
    »Und du spürst …« Er ließ den Satz in der Luft hängen und wartete darauf, dass ich ihn vollendete.
    »Dein Herz.« Ich klopfte ihm auf die Brust. »Es hoppelt so wie meines.«
    Seine Miene entspannte sich und wurde beinahe zärtlich. »Das tut es immer, wenn ich in deiner Nähe bin. Anfangs dachte ich schon, ich hätte einen Herzfehler, aber dann stellte ich fest, dass es nur so herumspringt, wenn du bei mir bist. Ich wollte mich schon testen lassen.«
    Er übertrieb natürlich, aber das war mir egal. Er liebte mich. Nichts anderes hatte ich mir seit dem Augenblick, in dem wir uns begegnet waren, ersehnt und erträumt und erhofft, bis er mir den Boden unter den Füßen weggezogen hatte, indem er mich so schmählich versetzt hatte. Sicher, ich hätte auch den Boden unter den Füßen verloren, wenn er mich anders versetzt hätte, aber dass er mir nicht verraten hatte, warum, hatte mir schwer zu schaffen gemacht. Nachdem er mich so misshandelt hatte, hatte er es durchaus verdient, dass ich ihm in der letzten Woche das Leben so schwer wie möglich gemacht hatte, und ich bereute nichts von dem, was ich getan hatte. Ich wünschte nur, ich hätte es ihm noch schwerer machen können, indem ich nicht gleich die Beine breit machte, wenn er mich nur berührte, aber egal; manchmal muss sich eine Frau auch gehen lassen können.
    »Willst du so bald wie möglich heiraten, oder willst du eine Hochzeit mit allem Trara?«, fragte er.
    Er ließ keinen Zweifel daran, was ihm lieber war. Ich legte den Kopf schief und überlegte. Ich hatte schon einmal eine große Hochzeit mit kirchlicher Trauung gefeiert und wusste daher, dass kirchliche Trauungen enorm viele Umstände machen und schweineteuer sind – und gründlich geplant sein wollen. Ich fand es schön, dass ich einmal eine kirchliche Trauung mitgemacht hatte, aber ich hatte nicht das Bedürfnis, diese pompöse Zeremonie ein zweites Mal durchzuführen. Andererseits wollte ich auch keine klammheimliche Eheschließung.
    »Ich will das Trara«, sagte ich und hörte, wie er ein Stöhnen unterdrückte. Ich tätschelte seinen Arm. »Aber nicht das Ganze. Wir haben beide eine große Familie und sollten irgendwas Festliches veranstalten, aber es braucht kein Staatsakt mit Eisskulpturen und Sektfontänen zu sein. Etwas im kleineren Rahmen mit etwa dreißig Gästen – wenn überhaupt –, vielleicht im Garten deiner Mutter. Glaubst du, das würde ihr gefallen, oder hätte sie eher Angst, dass wir ihre Blumenbeete zertrampeln?«
    »Sie wäre begeistert. Sie gibt für ihr Leben gern mit ihrem Haus

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