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Die Doppelgaengerin

Die Doppelgaengerin

Titel: Die Doppelgaengerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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kompliziert, dass sie dort selbst nicht mehr wissen, was wofür gelten soll. Glaubst du, das fänden die lustig?«
    »Ganz und gar nicht. Das Finanzamt hat einen sehr eingeschränkten Sinn für Humor.«
    »Ich weiß«, bestätigte sie düster. »Wenn ich gewusst hätte, dass dieses dumme Ding zu spinnen anfängt, hätte ich die ganze Erklärung per Hand erledigt, aber jetzt habe ich alle Daten im Computer. In Zukunft werde ich immer sofort eine Kopie ausdrucken.«
    »Hast du denn keine Backup-Diskette?«
    »Natürlich habe ich eine. Frag mich mal, ob sie funktioniert.«
    »Ich glaube, du hast ein echtes Problem.«
    »Das weiß ich selbst, und mir steht der ganze Schmu bis zum Hals. Aber jetzt ist es Ehrensache, dass ich dieses dämliche Ding nicht gewinnen lasse.«
    Was bedeutete, dass sie vor dem Bildschirm sitzen bleiben und ihr Bestes versuchen würde, während jeder normale Mensch längst das Handtuch geworfen und das Gerät ins Computer-Krankenhaus gebracht hätte.
    Dann fiel mir etwas ein, und ich sah Wyatt an. »Ist es okay, wenn ich Mom von den Haaren erzähle, die ihr gefunden habt?«
    Er überlegte kurz und nickte dann.
    »Was für Haare?«, fragte Mom.
    »Die Leute von der Spurensicherung haben am Unterboden meines Autos ein paar dunkle, etwa zwanzig Zentimeter lange Haare gefunden. Fällt dir irgendwer mit so langen dunklen Haaren ein, der einen Grund hätte, mich umzubringen?«
    »Hmm.« So hörte sich Mom beim Denken an. »Sind es schwarze oder nur dunkle Haare?«
    Ich gab die Frage an Wyatt weiter und konnte ihm an der Nasenspitze ansehen, dass er davor war zu fragen, ob es da einen Unterschied gab, aber dann dachte er kurz nach und erkannte ihn selbst. »Schwarz, würde ich sagen«, meinte er.
    »Schwarz«, gab ich weiter.
    »Natur oder gefärbt?«
    Jetzt kam Mom in Fahrt. Ich drehte mich um. »Natur oder gefärbt?«
    »Das wissen wir noch nicht. Wir müssen die Beweismittel erst analysieren.«
    »Das können sie noch nicht sagen«, erklärte ich Mom. »Hast du jemand Bestimmten im Sinn?«
    »Also, es gäbe da Malinda Connors.«
    »Seit ich an ihrer Stelle zur beliebtesten Schülerin gewählt wurde, sind dreizehn Jahre vergangen. Das wird sie inzwischen hoffentlich verwunden haben.«
    »Ich weiß nicht so recht; mir kam sie immer ziemlich nachtragend vor.«
    »Aber dazu wäre sie zu ungeduldig. Sie hätte bestimmt nicht so lange gewartet.«
    »Stimmt auch. Hmmm. Es muss jemand sein, der aus irgendeinem Grund auf dich eifersüchtig ist. Frag Wyatt, mit wem er zusammen war, bevor ihr zusammengekommen seid.«
    »Daran habe ich auch schon gedacht. Er behauptet, es gäbe da keine Kandidatinnen.«
    »Natürlich gibt es die, es sei denn, er hat wie ein Mönch gelebt.«
    »Ich weiß, aber er will mir nicht mal die Namen verraten, damit ich sie auf eigene Faust überprüfen kann.«
    Inzwischen hatte er sich neben mir aufs Bett gesetzt und sah mich besorgt an. »Worüber redet ihr?«
    »Über dich und deine Frauengeschichten.« Ich drehte ihm den Rücken zu und rutschte ein wenig von ihm ab, damit er unser Gespräch nicht belauschen konnte.
    »Ich habe keine Frauengeschichten«, betonte er ärgerlich.
    »Hast du das gehört?«, fragte ich Mom.
    »Natürlich habe ich es gehört; glauben tue ich ihm trotzdem nicht. Frag ihn mal, wie lange er im Zölibat gelebt hat, bevor er dir begegnet ist.«
    Wie man merkt, ging meine Mutter nicht davon aus, dass er immer noch im Zölibat lebte. Die Tatsache, dass sie nichts gegen mein augenblickliches Liebesleben einzuwenden hatte, verriet mir, dass meine Mutter ihn uneingeschränkt guthieß, was nur wenige Männer von sich behaupten konnten. Das mütterliche Einverständnis ist ein wesentlicher Faktor, wenn es darum geht, ein störungsfreies und glückliches Familienleben zu führen.
    Ich sah ihn über die Schulter an. »Mom will wissen, wie lange du vor unserer Verlobung keine Frau mehr hattest.«
    Er sah mich entsetzt an. »Das ist nicht wahr. Das will sie nicht wirklich wissen.«
    »O doch. Hier. Sprich selbst mit ihr.«
    Ich reichte ihm das Telefon, das er unwillig entgegennahm. »Hallo«, sagte er; dann verstummte er. Ich sah zwei rote Flecken auf seinen Wangen erblühen. Er legte die Hand über die Augen, als wollte er sie vor der Frage verschließen. »Äh … sechs Wochen?«, antwortete er belämmert. »Vielleicht. Vielleicht etwas länger. Ich gebe Ihnen wieder Blair.«
    Er konnte es kaum erwarten, mir das Telefon in die Hand zu drücken. Ich nahm es ihm ab und

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