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Die Doppelgaengerin

Die Doppelgaengerin

Titel: Die Doppelgaengerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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langweilen?«
    Seine Arroganz ging mir auf die Nerven. Ich verschränkte die Arme und sah ihn wütend an. »Wenn du dir keinen Weiberfilm anschauen willst, dann nenne mir nur einen vernünftigen Grund, warum ich mir einen Chauvifilm anschauen sollte. Es sei denn, ich wollte ihn sowieso sehen.«
    »Es muss immer nach deinem Kopf gehen, wie?«
    »Jetzt halt mal die Luft an. Ich hatte rein gar nichts dagegen, mir allein einen Film anzusehen; ich habe keine Sekunde lang darauf bestanden, dass du mitkommst. Wenn hier jemand darauf besteht, dass alles nach seinem Kopf geht, dann bist das du.«
    Er knirschte mit den Zähnen. »Ich wusste von Anfang an, dass es so kommen würde. Du bist so verdammt stressig …«
    »Das bin ich nicht! « Unvermittelt war ich so wütend, dass ich ihn geohrfeigt hätte, wenn ich nicht so friedfertig wäre. Was ich meistens bin.
    »Süße, wenn du im Lexikon unter ›stressig‹ nachschlägst, wirst du dort dein Bild finden. Willst du wissen, warum ich mich vor zwei Jahren verkrümelt habe? Weil ich genau wusste, dass es so kommen würde, und weil ich mir ausgerechnet hatte, dass ich mir eine Menge Stress sparen würde, wenn ich die Sache frühzeitig beende.«
    Er war so wütend, dass er die Worte fast ausspie. Mir blieb der Mund offen stehen. »Du hast unsere Beziehung auf den Müll geworfen, weil ich dir zu stressig war?«, kreischte ich ihn an. Ich hatte immer geglaubt, er hätte einen wichtigen, bedeutsamen Grund gehabt, dass er damals vielleicht mit einer verdeckten Ermittlung befasst war und einen sauberen Schnitt machen wollte, falls er dabei umkommen würde oder so. Stattdessen hatte er mich abserviert, weil ich ihm zu stressig war?
    Ich packte den Sicherheitsgurt über meiner Schulter und drehte ihn mit aller Kraft herum, um zu verhindern, dass ich dasselbe mit seinem Hals anstellte oder es wenigstens versuchte. Ich weiß nicht, wie das ausgegangen wäre, weil er zwanzig Kilo schwerer war als ich. Nein, ich wusste es nur zu gut, und darum strangulierte ich lieber den Sicherheitsgurt.
    »Wenn ich dir zu stressig bin, dann brauchst du dir um mich keine Gedanken mehr zu machen!«, schrie ich ihn an. »Weil ich niemandem zur Last falle; ich kann allein für mich sorgen, und wenn ich irgendwem Stress mache, dann mir selbst! Du kannst dich verpissen und dein friedliches, langweiliges Leben wieder aufnehmen …«
    »Fick dich!«, entfuhr es ihm, und dann küsste er mich. Ich war so wütend, dass ich ihn zu beißen versuchte. Er zuckte zurück, lachte und küsste mich noch mal. Dann griff er mir ins Haar und zog meinen Kopf zurück, bis mein Hals bloßlag.
    »Wage es bloß nicht!« Ich gab mir alle Mühe, mich aus seinem Griff zu winden, und löste dabei meine Hand vom Sicherheitsgurt, um ihn wegzudrücken.
    Natürlich wagte er es.
    »Ich habe kein Interesse an einem friedlichen, langweiligen Leben«, nuschelte er wenig später in meine Halsbeuge. »Du machst nichts als Ärger, aber ich liebe dich, und damit basta.«
    Dann ließ er mich in meinen Sitz zurücksinken, startete den Motor und fuhr weg, ehe noch jemand auf uns aufmerksam wurde und die Bullen rief. Ich war immer noch sauer und den Tränen nahe, und ich könnte unmöglich sagen, wie weit er fuhr, ehe er von der Straße bog und das Auto hinter ein paar dicken Bäumen abstellte, wo es von der Straße aus nicht zu sehen war.
    O ja, so ein Taurus hat wirklich eine super Federung.

26
    Man hätte meinen sollen, dass ich im siebten Himmel schwebte, nachdem er erklärt hatte, dass er mich liebte. Aber seine Liebeserklärung hatte sich angehört, als wäre ich eine ekelhafte Medizin, die er runterwürgen musste, wenn er nicht sterben wollte. Schön, er hatte mich auf der Rückbank geliebt, als könnte er nicht genug von mir bekommen, aber egal; ich war tief verletzt. Und damit nicht genug: Nachdem ich wieder halbwegs bei Sinnen war, machte ich mir ernsthaft Sorgen um den Zustand dieser Rückbank. Mal ehrlich, es war ein Mietwagen; niemand wusste genau, was dort schon alles gelegen hatte, und nun zählte auch mein nackter Hintern zu der Liste.
    Ich sprach kein Wort mit ihm, bis wir daheim waren, raste, sobald ich im Haus war, die Treppe hoch und stellte mich unter die Dusche, um jegliches Mietwagen-Ungeziefer abzuwaschen. Also gut, ich humpelte die Treppe hoch; von rasen konnte noch keine Rede sein. Außerdem verriegelte ich die Tür zum Bad, damit er sich nicht zu mir unter die Dusche stellen konnte, weil mir klar war, wo das enden würde,

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