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Die Doppelgaengerin

Die Doppelgaengerin

Titel: Die Doppelgaengerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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in der Hitze auflädt, aber es ist trotz alledem scharf. Wenn ich schon nicht in meinem Mercedes fahren durfte, wollte ich wenigstens in einem geilen Pick-up durch die Gegend gondeln.
    Ich habe schöne Erinnerungen an Pick-ups. Mein Grampie hatte einen, und in meinem zweiten Jahr an der High School ging ich ganze zwei Monate mit einem Jungen aus der Abschlussklasse, Tad Bickerstaff, der einen Pick-up fuhr. Tad ließ mich manchmal ans Steuer, was ich ehrlich gesagt wesentlich schärfer fand als ihn. Nicht zuletzt deshalb welkte unsere Romanze ebenso schnell dahin, wie sie erblüht war, und Tad und sein Truck zogen brummend weiter zum nächsten Mädchen.
    Nachdem alle Papiere unterschrieben waren und das Auto aufgetankt war, stellte ich die Reisetasche auf den Beifahrersitz des Pick-up und legte den Gurt an. Strand, ich komme!
    Zugegeben, der Sommer ist nicht die allerbeste Jahreszeit, um ans Meer zu fahren, ohne ein Zimmer reserviert zu haben. Schlimmer noch, es war Freitag, und alle Wochenendausflügler hatten genau das Gleiche vor wie ich. Aber da es erst Mittag war, hoffte ich, den Wochenendtouristen ein paar Wagenlängen voraus zu sein. Außerdem gab es darunter bestimmt eine ganze Reihe Optimisten wie mich, die sich darauf verließen, dass sie ein freies Motelzimmer in Meeresnähe finden würden. Das machen nur so viele Leute, weil es – tata! – meistens klappt.
    Die Fahrt aus dem Westen unseres Bundesstaates an die Ostküste dauerte mehrere Stunden, vor allem, weil ich zwischendurch mein Mittagessen brauchte. Ich entdeckte, dass es einen Heidenspaß machte, den Pick-up zu fahren, weil ich höher saß und dadurch einen viel besseren Blick hatte – und weil dieser Truck einen Haufen PS und jede Menge Extras hatte. Das Auto fuhr sich wie Samt, die Aircondition war spitze, und Wyatt Bloodsworth hatte keine Ahnung, wo ich steckte. Da sah die Welt doch gleich viel rosiger aus.
    Gegen drei Uhr läutete mein Handy. Ich schaute auf die Nummer im Display; weil ich sie erst heute Morgen gewählt hatte, wusste ich genau, wer da anrief. Ich ließ die Mailbox drangehen und flog weiter über den Highway.
    Ich freute mich immer mehr auf meinen Mini-Urlaub. Ein paar Tage am Meer würden mir unheimlich gut tun, und ich wäre, bis das Interesse an Nicoles Mord abgeflaut war, weit weg von zu Hause. Normalerweise bin ich sehr verantwortungsvoll, immerhin ist das Great Bods mein Baby, aber dieses eine Mal sprachen alle Umstände für einen kleinen Urlaub. Allerdings hätte ich ein Schild an die Eingangstür hängen sollen, auf dem ich meinen Mitgliedern erklärte, wann wir wahrscheinlich wieder öffnen würden. Ach du heilige Scheiße, ich hatte keinen einzigen Gedanken an meine Angestellten verschwendet! Eigentlich hätte ich sie alle anrufen sollen.
    Wütend über meine Zerstreutheit rief ich Siana an. »Ich kann nicht glauben, dass ich das vergessen habe«, sagte ich sofort, als sie ans Telefon ging. »Ich hätte alle anrufen und ihnen erklären sollen, wann das Great Bods voraussichtlich wieder öffnet.«
    Das Tolle an Siana ist, dass sie als meine Schwester zwischen den Zeilen lesen und alle unausgesprochenen Lücken ausfüllen kann. Sie wusste sofort, dass ich nicht über unsere Mitglieder sprach, weil wir davon so viele haben, dass ich sie keinesfalls alle anrufen und benachrichtigen konnte, weil ich dann beschäftigt wäre, bis, na ja, wahrscheinlich bis das Great Bods wieder aufmachte. Damit war klar, dass ich meine Angestellten meinte.
    »Hast du zu Hause eine Telefonliste?«, fragte sie.
    »In meinem Adressbuch in der linken oberen Schreibtischschublade liegt ein Computerausdruck. Wenn du den holen würdest, könnte ich dich anrufen, sobald ich ein Zimmer gefunden habe, und du könntest mir die Nummern durchgeben.«
    »Das ist doch Blödsinn; ich werde die Leute selbst anrufen. Ich kann das von hier aus per Ortsgespräch erledigen. Es wäre doch Wahnsinn, wenn du jeden per Handy anrufen müsstest. Außerdem sollte Lynn die Ansage auf eurem Anrufbeantworter ändern.«
    »Ich bin dir was schuldig. Denk dir was Schönes aus, was du dir wünschen könntest.« Ich liebe meine Schwester; ich finde, jede Frau sollte eine Schwester wie Siana haben. Immerhin hatte ich sie in ihrer Kanzlei angerufen und sie hätte genauso gut sagen können, sie sei im Stress und würde das so schnell wie möglich erledigen, aber das könne bis morgen dauern. Nicht Siana, o nein; sie regelte alles, womit man sie bombardierte, als hätte sie alle

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