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Die Doppelgaengerin

Die Doppelgaengerin

Titel: Die Doppelgaengerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Atmosphäre. Die Küchenschränke waren in einem warmen, goldenen Braun gehalten, die Arbeitsplatte war aus grünem Granit, und der gewachste Kiefernboden war mit kleinen, bunten Teppichen belegt. Es war keine ultraschicke Küche, trotz des grünen Granits, aber sie sah praktisch und gemütlich aus.
    Er zuckte mit den Achseln. »Das hier ist meine Heimatstadt, und ich fühle mich hier wohl, außerdem lebt hier meine Familie, aber vielleicht bietet sich irgendwann woanders ein besserer Job. Man kann nie wissen. Vielleicht werde ich bis an mein Lebensende hier wohnen, vielleicht auch nicht.«
    Das war eine grundsolide Einstellung, die ich nur teilen konnte. Ich liebte meine Wohnung, aber wer konnte schon sagen, was die Zukunft für mich bereithielt? Flexibel zu bleiben war nur schlau.
    Kurz nacheinander stellte er zwei Teller mit Rührei, Speck und Toast auf den Tisch und hatte uns jeweils ein Glas Milch eingeschenkt. Dann öffnete er die Flasche mit den Antibiotika und legte mir zwei davon auf den Tellerrand, direkt neben eine Schmerztablette.
    Ich nahm die Schmerztablette ohne zu murren. Ich bin nicht blöd. Ich wollte, dass der Schmerz aufhörte.
    Als ich aufgegessen hatte, musste ich gähnen. Wyatt spülte die Teller ab, stellte sie in die Spülmaschine und zog mich dann aus meinem Stuhl. Keine fünf Sekunden später saß er selbst darin und ich auf seinem Schoß.
    »Was denn?«, fragte ich überrascht von meinem Krähennest aus. Ich hab’s nicht so mit dem Schoßsitzen – ich finde das unvorteilhaft –, aber Wyatt war so groß, dass unsere Gesichter auf einer Höhe waren, und sein Arm um meinen Rücken hielt mich wunderbar warm und fest.
    »Dein Dad hat mir erzählt, dass du hinter deiner großen Klappe deine Angst versteckst. Und dass die Größe der Klappe in direkter Relation zu deiner Angst steht.« Seine breite Hand fuhr über meinen Rücken. »Er sagte, so versuchst du deine Furcht zu überspielen, bis du sie überwunden hast.«
    Das ist kein Geheimnis in meiner Familie, so viel steht fest. Ich ließ meinen Kopf an seine Schulter sinken. »Ich war wie versteinert vor Angst.«
    »Bis auf deinen Mund.« Er grinste. »Wenn ich mir vorstelle dass wir alle Hände voll zu tun hatten, um die Suche nach einem bewaffneten Mörder zu organisieren, und dich währenddessen die ganze Zeit hinter dem Auto hervor maulen hörten, dass du Kekse willst.«
    »Ich habe nicht gemault.«
    »O doch, das hast du. Ich dachte schon, ich müsste meine Männer in den Hintern treten, damit sie nicht loskichern.«
    »Mein Gehirn weigert sich zu denken, dass mich jemand umbringen will. Es bockt einfach. Solche Sachen dürfen nicht passieren. Ich führe ein nettes, ruhiges Leben, und innerhalb weniger Tage bricht alles zusammen und das Inferno aus. Ich will mein nettes, ruhiges Leben zurück. Ich will, dass ihr diesen Typen fangt, und zwar sofort.«
    »Das werden wir. Wir werden ihn festnageln. MacInnes und Forester haben das Wochenende durchgearbeitet und alle möglichen Spuren verfolgt. Inzwischen haben sie ein paar brauchbare aufgetan.«
    »Ist es Nicoles Freund?«
    »Das kann ich dir nicht sagen.«
    »Weißt du es nicht oder kannst du es wirklich nicht sagen?«
    »Ich darf nicht über laufende Ermittlungen sprechen.« Er küsste mich auf die Schläfe. »Komm, wir bringen dich nach oben in die Heia.«
    Zum Glück hatte ich fest damit gerechnet, dass er mich in sein Schlafzimmer mitnehmen und nicht in eines der Gästezimmer bringen würde, denn genau das tat er. Ich hätte gehen können, ich wäre sogar die Treppe hoch gekommen, aber er schien mich gern durch die Gegend zu tragen, warum sollte ich mich also wehren? Er setzte mich in dem großen Badezimmer mit den zwei Waschbecken, der eingelassenen Badewanne und der großen Duschkabine ab. »Ich hole deine Tasche. Handtücher und Waschlappen sind da drin«, sagte er und deutete dabei auf die Tür zum Wäscheschrank.
    Ich nahm ein Handtuch und einen Waschlappen heraus und schaffte es tatsächlich, mit nur einer Hand die Kragenschleife im Nacken meines Nachthemdes zu lösen. Die zweite Schleife weiter unten am Rücken bekam ich allerdings nicht auf. Auch egal. Ich ließ das zeltartige Ding einfach fallen und stieg über den Stoff hinweg.
    Dann betrachtete ich meinen halb nackten Körper im Spiegel. Uh. Mein linker Arm war mit roter Jodtinktur verschmiert, und auf dem Rücken und unter dem Arm war Blut angetrocknet. Ich machte den Waschlappen nass und hatte, bis Wyatt wieder auftauchte,

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