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Die Doppelgaengerin

Die Doppelgaengerin

Titel: Die Doppelgaengerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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ansprechen würdest«, bemerkte er schläfrig.
    »Macht es dir was aus, darüber zu reden? Nur bis ich wieder müde werde?«
    »Nein, es war keine große Sache. Als ich aus dem Profisport ausstieg, reichte sie noch am selben Tag die Scheidung ein. Sie fand es absolut verrückt, Millionen Dollar in den Wind zu schießen, um stattdessen Polizist zu werden.«
    »Da würden ihr die meisten Leute zustimmen.«
    »Du auch?«
    »Na ja, ich komme aus deiner Heimatstadt und habe die Artikel in der Zeitung gelesen, in denen zu lesen war, dass du schon immer Polizist werden wolltest und auf dem College einen Abschluss in Kriminaltechnik gemacht hast. Ich hätte damit gerechnet. Sie ist aus allen Wolken gefallen, nehme ich an?«
    »Und auf Beton aufgeschlagen. Ich kann es ihr nicht verübeln. Sie hatte geheiratet, weil sie die Frau eines Profi-Footballspielers werden wollte, mit allem Geld und Glamour, nicht die Frau eines Polizisten, der nie genug Geld verdient und nie weiß, ob er nach der Schicht nach Hause kommt oder während der Schicht umkommt.«
    »Ihr habt nicht über die Zukunft gesprochen, bevor ihr geheiratet habt? Darüber, was ihr beide wolltet?«
    Er schnaubte. »Als wir heirateten, war ich einundzwanzig und sie zwanzig. In dem Alter spielt sich die Zukunft in den nächsten fünf Minuten ab, nicht in fünf Jahren. Dazu kommen beiderseitige Hormonstürme, und schon nimmst du Kurs auf die Scheidung. Wir brauchten nur ein paar Jahre, um dort anzukommen. Sie war ein nettes Mädchen, aber wir erwarteten völlig verschiedene Dinge vom Leben.«
    »Aber jeder weiß – nimmt an –, dass du in deiner Zeit als Footballprofi Millionen gemacht hast. Hat ihr das nicht genügt?«
    »Ich habe tatsächlich ein paar Millionen verdient – um genau zu sein, hatte ich vier, als ich aufhörte. Das machte mich nicht zu einem zweiten Donald Trump, aber es war genug, um meiner Familie unter die Arme zu greifen. Ich übernahm die Reparaturen und Renovierung in Moms Haus, richtete zwei Collegefonds für die Töchter meiner Schwester ein, kaufte dieses Haus und ließ es umbauen und investierte den Rest. Wahnsinnig viel war nicht mehr übrig, aber es genügt, um mir das Alter zu versüßen, vorausgesetzt, ich lasse es unangetastet. Als die Aktienmärkte vor ein paar Jahren einbrachen, hat mir das ziemlich zugesetzt, aber inzwischen haben sie sich wieder erholt, es sieht also gar nicht so schlecht aus.«
    Ich gähnte und rutschte den Kopf auf seiner Schulter zurecht. »Warum hast du kein kleineres Haus gekauft? Oder eines, das nicht erst saniert werden musste?«
    »Mir gefiel die Lage, und ich fand, es wäre ein schönes Haus für eine Familie.«
    »Du willst eine Familie?« Das kam unerwartet. So was hört man nicht oft aus dem Mund eines Junggesellen.
    »Klar. Irgendwann heirate ich wieder, und dann wünsche ich mir ein, zwei Kinder. Wie ist es mit dir?«
    Mir sackte das Herz in die Hose, und ich brauchte ein paar Sekunden, um zu begreifen, dass es sich bei dieser Frage nicht um einen geschickt getarnten Heiratsantrag handelte. Offenbar begannen die Schmerzmittel zu wirken, sonst wäre ich nicht so schwer von Begriff gewesen. »Klar, ich möchte auch wieder heiraten«, sagte ich schläfrig. »Und ein Baby. Die Bedingungen wären ideal. Ich könnte das Kleine mit in die Arbeit nehmen, weil es mein eigenes Unternehmen und eine wenig formelle, entspannte Umgebung ist. Im Center gibt es zwar Musik, aber kein Fernsehen, und jede Menge Erwachsene, die aufpassen können. Was könnte besser sein?«
    »Du hast alles genau durchgeplant, wie?«
    »Ehrlich gesagt nein. Das ist alles rein hypothetisch, schließlich bin ich weder verheiratet noch schwanger. Und ich bin flexibel. Ich kann mich anpassen, falls sich die Umstände ändern sollten.«
    Er sagte noch etwas, aber ich war gerade am Gähnen und verstand deshalb kein Wort. »Was?«, fragte ich, als ich wieder reden konnte.
    »Vergiss es.« Er küsste mich auf die Schläfe. »Du bist schon halb weg. Ich dachte, die Pille würde erst nach einer halben Stunde wirken.«
    »Ich habe gestern Nacht kaum geschlafen«, murmelte ich. »Das summiert sich.« Nur seinetwegen hatte ich in der Nacht zuvor kaum ein Auge zugetan, denn er hatte mich alle paar Stunden aus dem Schlaf gerissen, weil er Sex haben wollte. Bei dem Gedanken daran spürte ich ein verdächtiges Ziehen in den Lenden, und einen Moment meinte ich tatsächlich seinen schweren Körper auf meinem zu spüren. Wow. Jetzt war mir eindeutig nicht mehr

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