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Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Titel: Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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durch die Stadt marschiert war. Seine spontanen Einfälle waren meist die besten.
    » Und wie? Wollt Ihr ins Schloss spazieren und lauthals verkünden, dass Pivellius gar nicht tot ist? Niemand würde Euch glauben. Man würde Euch bloß für einen Verrückten oder für einen Unruhestifter halten und hinauswerfen. Es gibt überhaupt keinen Grund, warum irgendjemand so etwas Unsinniges glauben sollte.«
    » Die Alten leben seit nahezu hundert Jahren in dieser Stadt«, überlegte Rinek. » Sie werden doch wohl jemanden kennen, der sie für vertrauenswürdig hält – am besten jemanden mit Einfluss.«
    Agga verzog höhnisch das Gesicht. » Dass jemand über neunzig ist, trägt nicht gerade zu seiner Glaubwürdigkeit bei, findet Ihr nicht?«
    » Was ist mit dir?«
    » Bei Belim, ich bin eine Dienstmagd! Soll ich einem Wächter schöne Augen machen und säuseln: Ach übrigens, der König, der neulich zu Grabe getragen wurde, ist lebendig und wartet darauf, dass man die Gruft öffnet? So hübsch bin ich nun auch wieder nicht.«
    Rinek legte die Stirn in Falten. Es musste einen Weg geben, Pivellius zu retten, statt ihn diesem grausamen Schicksal zu überlassen.
    » Wir können uns nicht einmal sicher sein, ob Nival den Gifttrank benutzt hat. Sein Tod ist kein Beweis dafür, dass er sich an unsere Verabredung gehalten hat. Vielleicht hat er den König ja doch umgebracht und für dieses Verbrechen bezahlt.«
    Jemand müsste nachsehen, dachte Rinek. Nur wer? Wer könnte ins Schloss gelangen, hinunter ins unterirdische Labyrinth, die Gruft öffnen und den Sarg aufbrechen?
    Die Alten? Wohl kaum. Mora? Sicherlich nicht. Verdammt, warum habe ich Yaro weggeschickt? Den könnte ich jetzt gut gebrauchen.
    » Ich«, murmelte er.
    » Was?«
    » Ich werde den König da rausholen, wenn er noch lebt.«
    Agga starrte ihn an.
    » Und du«, fügte er hinzu, » wirst mir dabei helfen.«
    Die Stadt befand sich in Aufruhr. Heute sollte das Duell zwischen Prinz Arian und seinem Herausforderer, König Scharech-Par von Tijoa, stattfinden. Menschenmassen drängten sich in Richtung Tor und trafen auf die Soldaten und Schaulustigen, die aus dem Schloss kamen. In dem Gedränge fiel das ungleiche Paar – die niedliche Blondine und der große Mann mit den langen schwarzen Haaren und der Krücke – nicht auf, ebenso wenig ihr Schwein und der kleine Karren. Sie wanderten im Strom der Menge mit, bis an die Wegkreuzung, von der aus es hoch ins Schloss ging. Hier mussten sie warten, während die letzten Nachzügler vorüberhasteten.
    » Zu einem anderen Zeitpunkt hätte es mich durchaus interessiert, wie dieses Zusammentreffen abläuft«, meinte Agga. » Immerhin könnten wir bald einen neuen König haben.«
    » Sorgen wir uns lieber um den alten«, sagte Rinek.
    » Ich dachte immer, Ihr seid kein Freund des Königs«, merkte sie an.
    » Das bin ich auch nicht. Aber deshalb muss ich ihn noch lange nicht in einer Kiste verdursten lassen.«
    Sie schüttelte den Kopf. » Ihr werdet bei diesem Versuch sterben«, prophezeite sie. » Dann gibt es noch einen Toten mehr, und was haben wir damit gewonnen?«
    » Wie schön, dass du dir Sorgen um mich machst.« Er grinste sie an, bis sie errötete.
    » Seht zu, dass Ihr die Steigung hier bewältigt. Wenn Ihr im Verlies zu lange braucht, müsst Ihr selber wissen, wie Ihr klarkommt, ich werde jedenfalls nicht warten. Wenn Scharech-Par gewinnt und hier ins Schloss einzieht, werde ich …«
    » Auch nicht warten«, ergänzte er. » Liebste Agga, mir ist durchaus klar, wie ungern du das tust.«
    Sie schnaubte unwillig, packte den Strick fester, mit dem sie das Schwein führte, und zerrte es hinter sich her, den Hügel hinauf.
    Sobald sie ihm den Rücken zuwandte, holte er das magische Pulver aus seinem Gewand und streute es sich über den Kopf.
    Natürlich hatte der Prinz das Schloss nicht unbewacht gelassen. Als Rinek am Tor ankam, war Agga gerade dabei, lang und breit zu erklären, dass sie Wäschekörbe abholte.
    » Das Leben der einfachen Leute geht weiter, auch wenn die edlen Herren sich in den Haaren liegen. Selbst an einem Tag wie diesem muss jemand die Arbeit erledigen.«
    Der Wächter hob die Plane an und vergewisserte sich, dass der Karren leer war, dann winkte er sie durch.
    Sie warf einen Blick über die Schulter.
    » Seid Ihr da?«
    » Ja«, flüsterte er, » das bin ich.«
    Agga zog den Karren in Richtung der Säulen, während Rinek sich auf die Suche nach dem Eingang zu den Verliesen machte.
    Schnell merkte

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