Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Titel: Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
Vom Netzwerk:
Alles.«
    » Dann nehme ich sie lieber ab.« Rineks Hand griff nach der Kette.
    » Gib sie mir.«
    » Ich werde sie los, keine Sorge.« Er ließ das Schmuckstück in seine Tasche gleiten. » Was jetzt? Wird er uns an Scharech-Par verraten?«
    » Früher hätte ich ohne zu zögern geantwortet: Nein. Jeder, jedoch nicht Gah Ran. Er ist ein besonderer Fall, man weiß nie, was er tun wird. Aber wenn Scharch-Par seine Verbannung aufgehoben hat, wer weiß, was er ihm dafür geboten hat?« Nachdenklich blickte sie zum Himmel hoch. » Warum jetzt? War es die Eifersucht? Hat er alle seine Grundsätze über Bord geworfen, nur weil er durch die Schuppe gesehen hat, dass ich hier bin, als ein Mensch, und endlich tue, wozu ich seit einer Ewigkeit keine Gelegenheit mehr hatte?« Sie lächelte; ihre weißen Zähne schimmerten. » Du hast großes Glück, Rinek, dass er dich am Leben gelassen hat. Er war schon immer extrem eifersüchtig.«
    » Wenigstens warst du rechtzeitig da.«
    » Das verdankst du dem Hohen Spiel. Ich habe gespürt, dass du in Gefahr warst, und musste nur meinem Gefühl folgen. Genauso gut hätte ich zu spät kommen können. Tu das nie wieder!«
    » Was?«
    » Dich in solche Gefahr zu begeben! Alleine draußen herumzustreunen. Nimm wenigstens einen Drachenjäger mit – wozu haben wir sie?«
    » Müssen wir nicht so schnell wie möglich das Labyrinth verlassen?«, flüsterte er. Solange er die Kette in der Tasche trug, war er sich nicht sicher, wie viel der Drache hören konnte. Weitergehende Pläne hätte er jetzt nicht ausgesprochen, aber dass sie sich ein neues Versteck suchen würden, konnte Gah Ran sich denken. » Wird die Zeit reichen? Die Drachen werden in wenigen Augenblicken hier sein, aber sie können nicht runter ins Labyrinth. Ob sie Soldaten herbringen? Oder nur die Gegend überwachen, damit wir keinen anderen Ausweg nutzen können?«
    » Du vergisst, dass er alles weiß«, sagte Sion ungeduldig. » Alles, verstehst du denn nicht? Er kennt das Portal im Schloss, das hinunterführt. Wenn er uns verrät, gibt es keinen Ausweg.«
    » Dann müssen wir die anderen warnen!« Rinek kletterte in den Tunnel hinunter. » Komm, wir dürfen keine Zeit verlieren!«
    » Beruhige dich.« Sie fasste ihn am Arm. » Er wird uns nicht verraten.«
    » Aber …«
    » Wenn er uns durch die Kette beobachtet hat, weiß er auch, dass ich dich bis zum Ende beschützen muss. Um an dich heranzukommen müsste er erst mit mir kämpfen, und das wird er nicht tun.«
    » Bist du sicher?«
    » Er liebt mich«, sagte sie wehmütig. » Das hat er schon immer getan. Ich glaube kaum, dass er einfach so damit aufhören kann, ganz egal, was zwischen dir und mir ist. Gah Ran wird uns nicht verraten. Was meinst du denn, warum er so wütend war? Er gehört zu denen, die niemals einfach das tun können, was richtig und angemessen wäre, weil ihnen ihr Herz immer einen Strich durch die Rechnung macht. Das ist sein persönlicher Fluch – dieses Herz, das nicht aufhören will, menschlich zu empfinden, wo ein anderer Drache einfach alles in Flammen aufgehen lassen würde. Wir waren alle froh, als er verbannt wurde. Nicht einmal Dairan hat je ernsthaft in Erwägung gezogen, ihn zurückzurufen. Gah Ran war die Schwachstelle des alten Drachenreichs. Folgerichtig«, ihr Lächeln vertiefte sich, » ist er nun als Scharech-Pars Gefolgsmann die Schwachstelle unseres Feindes.«
    Rinek versenkte die Kette im unterirdischen See. Er beugte sich über die Felskante und tauchte die Hand ins Wasser. Mit Bedauern und Erleichterung verfolgte er, wie das Silber mit den beiden kleinen roten und dem grünen Stein im Wasser verschwand.
    » Endlich weg«, sagte Sion. » Dort kann sie wenigstens niemand zufällig finden, der Grund ist viel zu tief. Ich hätte früher daran denken sollen, dass dieser Stein ein Spiegel sein könnte.«
    » Ein Spiegel?«
    » So nennt man diese Art Zauber. Ein magischer Spiegel. Doch ich bin nicht einmal auf die Idee gekommen. Schließlich sah es danach aus, als wäre die Kette nur zum Schutz der grünen Schuppe zuständig.«
    » Ich mache dir keine Vorwürfe.« Rinek hielt die Hand im Wasser und blickte immer noch in die dunkle Tiefe. Er wartete, bis Sion gegangen war, dann zog er die Kette wieder hoch – sie hing an einem dünnen, kaum sichtbaren Faden – und legte sie sich wieder um den Hals.
    Der rote Drache. Das war Linnias Drache, das Ungeheuer, das sie seit ihrer Kindheit verfolgt hatte. Seinetwegen war sie verbannt worden, und

Weitere Kostenlose Bücher