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Die Drachenkämpferin 01 - Im Land des Windes

Titel: Die Drachenkämpferin 01 - Im Land des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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der Regenten der freien Länder, den Verteidigungskrieg gegen den Tyrannen. Der Rat stand auch der gesamten Gemeinschaft der Magier in der Aufgetauchten Welt vor, und um dort aufgenommen zu werden, musste jeder angehende Magier vor ihm erscheinen. Denn seit der Tyrann die freien Länder bedrohte, wurden immer öfter auch magische Fähigkeiten militärisch genutzt. Und so gab es in den meisten Heeren zumindest einen Magier, der mit einem Zauber die Waffen verstärken konnte, oder gar, in den verzweifeltsten Fällen, kraft seiner Magie selbst in den Kampf eingriff. Für Nihal war es die erste richtige Reise ihres Lebens. Zwar war sie bis dahin auch nicht in den Mauern Salazars eingeschlossen gewesen und hatte in Begleitung Livons, auf dem Weg zu seinen Lieferanten etwa, Gelegenheit gehabt, andere Turmstädte ihres Heimatlandes kennen zu lernen, sich dabei aber nie mehr als eine halbe Tagesreise entfernt und war bei Sonnenuntergang stets wieder zu Hause gewesen. Dieses Mal war es anders: Sie würde im Freien nächtigen, würde Meile um Meile marschieren und schließlich in ein Land gelangen, das sie nie zuvor gesehen hatte und nur aus phantastischen Geschichten kannte.
    Nihal war entsprechend aufgeregt und blieb dies auch die ganze Reise über. Wenn sie so stundenlang dahinwanderten oder sich abends am Feuer ausruhten, mit schmerzenden Beinen und im Kopf ganz leer von der Anstrengung, dachte sie, dass ihr ein solches Leben gefallen würde, ständig auf Achse, von Land zu Land ziehend und Abenteuer auf Abenteuer mit ihrem Schwert bestehend.
    Sennar war vollkommen anderer Stimmung. Ganz eingenommen von seiner neuen Rolle, dachte er unablässig an die bevorstehende Aufnahmezeremonie. Er wusste nicht, was stärker war, sein Verlangen, bald schon Zauberer zu sein, oder die Furcht vor dem Ritus: Einerseits fürchtete er, der Aufgabe nicht gewachsen zu sein, andererseits konnte er es gar nicht erwarten, ein echter Magier zu werden.
    Dann war da noch Soana, deren Verhalten wirklich sonderbar war. Sie, gewöhnlich so besonnen und undurchschaubar, gab sich nun plötzlich heiter, beschwingt, ja übersprudelnd vor guter Laune. Nihal hatte sie kennen und lieben gelernt, aber nur ganz selten miterlebt, dass sie so offen ihre Gefühle zeigte. Es hatte den Anschein, als verleihe ihr die Vorfreude auf irgendetwas einen besonderen Glanz, der auch ihre Schönheit noch heller erstrahlen ließ.
    Am zehnten Tag ihrer Wanderung gelangten sie in die Nähe der Grenze. Das Land des Windes wurde von den anderen Ländern, wenn auch mit Einschränkungen, immer noch als befreundet betrachtet: Daher wurde die Grenze noch nicht bewacht und der Verkehr von Menschen, in gewissem Rahmen auch von Waren, nicht kontrolliert.
    So wanderten sie dahin, Nihal wie so oft auf das eigenartige Murmeln in ihrem Innern lauschend, als plötzlich ein riesengroßer Schatten ihre Aufmerksamkeit erregte, der zu schnell vorüberzog, als dass es sich dabei um eine Wolke handeln konnte. Unwillkürlich hob Nihal den Blick zum Himmel, und was sie dort sah, ließ sie wie angewurzelt stehen bleiben, den Kopf in die Höhe gereckt und die Augen vor Staunen weit aufgerissen.
    Denn knapp über ihren Köpfen flog ein Drache. Das Tier drehte gemächlich seine Runde in der windstillen Morgenluft, während die Sonnenstrahlen durch die feine Haut seiner Flügel hindurchschimmerten. Er sah wirklich genauso aus wie der Drache, der ihr Schwert zierte: die gleiche prachtvolle Erscheinung voller Kraft und Schönheit. Sein Zaumzeug und sein Sattel waren vergoldet, und er wurde geritten von einem Mann, der von Kopf bis Fuß in einer glitzernden Rüstung steckte.
    Nach einer etwas weiteren Runde setzte der Drache nun nicht weit von den dreien entfernt sanft im Gras auf. Nihal betrachtete ihn mit immer noch weit aufgerissenen Augen, fast so, als wolle sie sie mit diesem Anblick füllen. Dabei hatte sie gar nicht bemerkt, dass Soana mit ungewohntem Schwung dem Reiter entgegengelaufen war. Gewandt stieg der Mann von seinem Reittier, nahm den Helm ab, ergriff Soanas Hand und küsste sie lange.
    Soana lächelte. »Mein Liebster.«
    Der Ritter warf der Zauberin einen geheimnisvollen Blick zu.
    »Wir haben uns wohl eine Ewigkeit nicht gesehen.«
    Und Soana, die sonst jedem Blick standhielt, ja, ihr Gegenüber zwang, den seinen zu senken, blickte zu Boden.
    »Ein Drache! Hast du gesehen? Ein Drache!«
    Sennars Begeisterung holte Nihal in die Wirklichkeit zurück. Entschlossen trat der junge Zauberer auf

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