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Die Drachenkämpferin 03 - Der Talisman der Macht

Titel: Die Drachenkämpferin 03 - Der Talisman der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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wusste Bescheid, hielt sie aber dennoch hier fest.
    »Du willst doch den Tyrannen besiegen! Ja, glaubst du denn, das sei so einfach? Auch an jenem Tag werden dir andere Dinge durch den Kopf gehen, auch an jenem Tag, wenn das gesamte feindliche Heer gegen dich steht, wirst du nicht vergessen können, was dir eigentlich am Herzen liegt. Dieser Kampf hier ist nicht so sinnlos, wie du glauben magst ...«
    Nihal schloss die Augen. Wenn sie so weitermachte, würde sie Sennar nicht mehr retten können. Sie musste sich konzentrieren und dieses Ungeheuer besiegen, es war die einzige Möglichkeit, um von dort wegzukommen und ihrem Freund beizustehen. Jetzt galt es, kühlen Kopf zu bewahren.
    Da, der nächste Schlag. Sie sprang zur Seite, konnte ausweichen und nutzte die Gelegenheit, um sich am Arm des Kolosses festzuklammern. Heftig rudernd versuchte der Golem, sie abzuschütteln, doch ohne Erfolg. Dieses Auf und Ab war leicht zu meistern für einen Ritter, der es gewohnt war, sich auf einem fliegenden Drachen zu halten.
    Nihal kletterte bis zur Schulter hinauf, streckte die Hand aus und konnte nun den ersten Buchstaben wegstreichen. Aus emeth wurde meth, und der Golem zerbröselte unter ihren Beinen.
    Sie hatte gerade noch Zeit, dem Satyr in die hinterlistig funkelnden Augen zu blicken, da war dieser schon auf die Schulter des zweiten Golems gesprungen. »Du glaubtest doch nicht, dass deine Aufgabe schon erledigt sei?«, lachte er höhnisch, und sofort stürzte sich nun dieser Golem auf die Halbelfe.
    Jetzt war Nihal ganz bei der Sache, war wieder die gefährlich Kriegerin, kühl und entschlossen, die sich durch nichts aus der Ruhe bringen ließ. Sie wich einigen Hieben aus, zog dann ihr Messer aus dem Stiefel und löschte mit einem gezielten Wurf das e aus dem Wort emetb. Schon zerfiel auch der zweite Riese zu Staub. Diesmal hatte sie den Satyr kalt erwischt, denn einen solch blitzschnellen Sieg hatte er nicht erwartet. Er stürzte zu Boden. Und gerade als er wieder aufstehen wollte, spürte er Nihals Schwertspitze an der Kehle.
    »Gib mir den Stein!«, zischte die Halbelfe.
    Der Wächter brach in Gelächter aus, hob einen Finger und schleuderte sie fort. »Glaubtest du wirklich, es mit einem Wächter aufnehmen zu können?«, fragte er, während er sich in aller Seelenruhe erhob. »Aber du hast gewonnen. Mein Spiel ist aus. Schade, es hat Spaß gemacht.« Er hob einen Arm, und der Edelstein schwebte vom Altar auf und fiel dann in seine geöffnete Handfläche.
    Er gab Nihal ein Zeichen, und die Halbelfe trat zu ihm.
    »Den hast du dir verdient«, sagte er. »Erinnere dich dieses Kampfes, wenn du vor dem Tyrannen stehst. Denn er wird etwas in der Hand haben, das dich leicht ablenken kann. Aber um dich selbst, die Menschen, die du liebst, sowie alle Bewohner dieser Welt zu retten, musst du kühlen Kopf bewahren. Nur so kannst du deine Aufgabe bewältigen.« Er legte ihr den Edelstein in die Hand, und Nihal betrachtete ihn.
    »Nun, hattest du es nicht eilig?«, fragte der Wächter. »Von Feinden umringt und am Ende seiner Kräfte, wartet zwei Meilen von hier entfernt dein Freund auf dich. Mein Stein wird dich zu ihm führen.«
    Nihal blickte ihn dankbar an.
    »Tu jetzt, was zu tun hast«, sagte er, wieder lächelnd, zum ersten Mal nicht hinterlistig. Nihal sprach die rituellen Worte und fügte den siebten Stein an seinem Platz ein. Da begann sich alles um sie herum zu drehen, und von dem Heiligtum blieb nichts als der nackte Fels übrig. Sie hätte glauben können, nur geträumt zu haben, wäre da nicht der neue Edelstein gewesen, der nun neben den anderen funkelte.
    Und schon rannte sie, so schnell sie konnte, während ihr das Amulett deutlich den Weg anzeigte, dem sie zu folgen hatte.
    Sennar schlug sich wacker. Kaum war Nihal davongeeilt, hatte er damit begonnen, bunte Blitze auszusenden, schwache Offensivzauber, um die Feinde auf sich zu ziehen und von der Halbelfe abzulenken.
    Da war mit einem lauten Krachen plötzlich eine weitere Schar Fammin, mindestens ein Dutzend, zwischen den Bäumen hervorgebrochen.
    Zu viele für ihn.
    Mit einem Zauber versteinerte er so viele Angreifer, wie er konnte, errichtete eine magische Schutzmauer, um weitere von sich fernzuhalten, und wandte sich schließlich den verbliebenen Gegnern zu. Drei Fammin, eigentlich auch zu viele, aber vielleicht konnte er es doch schaffen.
    So kämpfte er mit dem Schwert, schützte sich mit der Barriere und versuchte dabei noch, den einen oder anderen

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