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Die Drachenreiter von Pern 01 - Die Welt der Drachen

Die Drachenreiter von Pern 01 - Die Welt der Drachen

Titel: Die Drachenreiter von Pern 01 - Die Welt der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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verließ den Beratungsraum. Er steuerte auf die Höhle der Königin zu.
    Ramoth schlief noch. Ihre Schuppen glänzten - ein Zeichen für ihre gute Gesundheit. Allerdings hatten sie einen kupfernen Ton angenommen, seit die Drachenkönigin schwanger war. Als er an ihr vorüberging, zuckte ihr Schwanz unruhig.
    Merkwürdig, dachte F'lar, auch die anderen Drachen zeigten sich rastlos. Aber wenn er Mnementh fragte, konnte ihm der Bronzedrache keinen Grund nennen. Er könne eben nicht schlafen, und das sei alles. Mehr brachte F'lar nicht aus ihm heraus. Offenbar war die Unruhe eine Art Instinktreaktion.
    Lessa war weder im Schlafgemach noch in der Badehöhle. F'lar runzelte die Stirn. Das Mädchen würde sich noch die Haut vom Leibe schrubben. Gewiss, auf Ruatha hatte sie jahrelang im Schmutz gelebt, um unentdeckt zu bleiben. Aber musste sie deshalb zweimal täglich baden? Allmählich fragte er sich, ob sie auf versteckte Weise ihn kränken wollte.
    F'lar seufzte. Dieses Mädchen! Würde sie sich ihm niemals freiwillig zuwenden? Sie verschloss ihr Inneres vor ihm. Zu F'nor, seinem Halbbruder, und K'net, dem jüngsten Bronzereiter, hatte sie mehr Vertrauen als zu ihm, der ihr Lager teilte.
    Er rückte verärgert den Vorhang zurecht. Wohin war sie gegangen, ausgerechnet heute, da es ihm gelungen war, sämtlich Geschwader außerhalb des Weyrs zu beschäftigen?
    Er hatte auf diesen Augenblick gewartet, um ein Versprechen zu erfüllen, das er der Weyrherrin gegeben hatte und an das sie ihn ständig erinnerte. Lessa sollte lernen, das Dazwischen zu überwinden.
    In Kürze war Ramoth zu schwerfällig für solche Übungen.
    Aus gewissen Bemerkungen Lessas hatte er geschlossen, dass sie nicht gewillt war, noch sehr viel länger Mitahnzusehen, wie die Jungreiter übten. Sie hatte es sich sogar angewöhnt. Reitkleidung zu tragen.
    Er verließ die Wohnräume und warf einen Blick in den Archivraum, der am Ende des Korridors lag. Hier saß sie oft stundenlang über den modrig riechenden Häuten. Ihm fiel ein, dass er sich selbst einmal um die Aufzeichnungen kümmern musste. Einige davon waren so brüchig geworden, dass man sie kaum noch lesen konnte. Seltsam genug befanden sich die älteren Schriften in einem ausgezeichneten Zustand. Wieder eine Technik, die man vergessen hatte.
    Er schob sich mit einer Geste, die typisch für ihn war, das Haar aus der Stirn. Lessa befand sich nicht im Archiv.
    Er wandte sich an Mnementh, der sich auf dem Felsvorsprung sonnte.
    »Was macht dieses Mädchen nur?« erkundigte er sich.
    Lessa, erwiderte der Bronzedrache mit besonderer Betonung ihres Namens, spricht mit Manora. Nach einer kleinen Pause fügte er an: Sie trägt ihre Reitkleidung.
    F'lar bedankte sich und betrat den Korridor, der zu den Unteren Höhlen führte. Als er um die letzte Biegung kam, stieß er beinahe mit Lessa zusammen.
    Du hattest nicht gefragt, wo sie ist, bemerkte Mnementh auf F'lars scharfen Tadel.
    Lessa wich gerade noch aus. Sie funkelte ihn wütend an. »Weshalb bekam ich nicht die Gelegenheit, den Roten Stern durch das Felsöhr zu betrachten?« fragte sie mit harter, spröder Stimme.
    F'lar schob nervös die Stirnlocke zurück. Eine schwierige Lessa das hatte ihm gerade noch gefehlt.
    »An der Klippe oben herrschte ein starkes Gedränge«, erwiderte er vorsichtig. Er wollte sie auf keinen Fall verärgern.
    »Und du glaubst ohnehin an die Gefahr.«
    »Ich hätte es dennoch gern erlebt«, sagte sie unwirsch. »Und sei es nur in meiner Eigenschaft als Weyrherrin und Archiv-Verwalterin.«
    Er nahm sie am Arm und spürte, wie sie sich versteifte. Achselzuckend ließ er sie los. Er musste Geduld mit dieser Frau haben.
    »Ein Glück, dass du bereits deine Reitkleider trägst. Sobald die Geschwader fort sind und Ramoth erwacht, möchte ich mit dir ins Dazwischen fliegen.«
    Selbst im Halbdunkel des Korridors sah er das Aufleuchten ihrer Augen. Sie atmete tief ein.
    »Ich kann es nicht länger hinausschieben, sonst ist Ramoth zu schwerfällig zum Fliegen«, fuhr er liebenswürdig fort.
    »Du meinst es ernst?« fragte sie leise, und mit einemmal war der spröde Ton aus ihrer Stimme verschwunden.,»Du willst uns heute mitnehmen?« Es war nur schade, dass er ihren Gesichtsausdruck nicht genau erkennen konnte.
    Manchmal, wenn sie sich unbeobachtet fühlte, kam ein weicher, zärtlicher Blick in ihre Augen. Er hätte viel darum gegeben, wenn sie ihn so angesehen hätte. Aber er konnte froh sein, dass sie ihre Zärtlichkeit Ramoth

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