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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Die Drachen hatten sich enorm nützlich gemacht, aber auch er sah ein, daß es unvernünftig war, sie zu gefährden. Wie eine kleine, aschebedeckte Statue hinter die Konsole geduckt, schoß er mit dem Schlitten davon.
    Sean und die anderen Reiter arbeiteten tatsächlich bis zum Umfallen. Als sie schließlich einschliefen, legte sich jeder Drache schützend um seinen Partner. Niemandem fiel auf, daß nur wenige Zwergdrachen zu sehen waren.
    Allzu früh war Joel wieder da und forderte sie aus der Luft zum Weitermachen auf, und sie beteiligten sich erneut an den herkulischen Anstrengungen der anderen.
    Plötzlich stieß die Sirene drei durchdringende Töne aus. Sämtliche Arbeiten wurden eingestellt, alles lauschte auf die folgende Botschaft.
    »Er geht hoch!« Patrices Schrei hallte fast triumphierend durch Landing.
    Alle Köpfe drehten sich zum Garben, dessen Gipfel sich in der geisterhaften Helligkeit aus dem Krater deutlich abzeichnete.
    »Parrakeet starten!« Ongolas Stentorstimme zerriß das betäubte Schweigen.
    Die Triebwerke der Fähre wurden übertönt vom Poltern der Erde und dem ohrenbetäubenden Krach des gewaltigen Vulkanausbruchs. Die in andächtiger Haltung erstarrten Zuschauer wurden lebendig, jeder führte hastig zu Ende, was er gerade tat, Schreie waren über das Getöse hinweg zu hören. Später sagten einige, die beobachtet hatten, wie der Gipfel barst und die rotglühende Lava aus dem Riß zu dringen begann, alles habe sich wie in Zeitlupe abgespielt. Man habe die Spalten im Krater orangerot aufleuchten, die Trümmer über den Rand schießen und sogar einige Brocken aus dem Vulkan selbst hochsteigen sehen und ihre schwindelerregende Bahn verfolgen können. Andere behaupteten, es sei alles viel zu schnell gegangen, um Einzelheiten zu erkennen.
    Leuchtend rote Lava wogte unheilvoll über den zerklüfteten Rand des Garben, ein Strom bewegte sich erstaunlich schnell direkt auf die westlichsten Gebäude von Landing zu.
    In dieser Dämmerstunde hatte sich der Wind gelegt, dadurch blieb der Ostteil von Landing vor den schlimmsten Stein- und Ascheregen verschont. Die größeren, alles vernichtende Geschosse, die Patrice gefürchtet hatte, blieben aus. Aber die Lava allein war bedrohlich genug.
    Als die mit unersetzlichen Geräten beladene Parrakeet in die Finsternis im Westen eindrang, war der Feuerstrahl aus ihren Triebwerken deutlich zu sehen, aber nichts war zu hören. Dann schwenkte sie nach Nordwesten ab und war in Sicherheit.
    Beim Klang der Sirene begannen die Delphine, schwer beladene, kleine Boote von Monaco Bay wegzuziehen, eine Flottille, die man unter normalen Umständen niemals auf eine längere Fahrt geschickt hätte. Die Delphine hatten den Menschen jedoch versichert, sie seien in der Lage, ihre Schützlinge unversehrt zu der geschützten Bucht jenseits der ersten Halbinsel von Kahrain zu bringen. Die Maid und die Mayflower waren noch nicht voll beladen, liefen aber trotzdem aus und warteten außerhalb der geschätzten Fallout-Zone, bis sie zurückkehren und auch den Rest ihrer Fracht aufnehmen konnten. Jim geleitete mit der Southern Cross Kähne und Logger an der Küste entlang auf dem weiten Weg bis Seminole, von wo aus sie die letzte Etappe nach Norden antreten sollten.
    Schlitten und Gleiter strömten von Landing zur Paradiesflußbesitzung, dem nächsten sicheren Treffpunkt. Hier ging alles drunter und drüber, da lebenswichtige Versorgungsgüter zur Verfügung gehalten und andere Frachten an bestimmten Stellen am Strand umgeleitet werden mußten. Man wollte nichts in Landing zurücklassen, was man in der neuen Festung im Norden wieder gebrauchen konnte.
    Dicke, nach Schwefel riechende Asche legte sich auf Landings Gebäude. Einige der leichteren Dächer brachen unter der Last zusammen, man konnte das Plastik ächzen und rutschen hören. Die Luft enthielt Spuren von Chlor und war fast nicht atembar. Jedermann bediente sich klaglos der Atemschutzmasken.
    Am Spätnachmittag landete Joel Lilienkamp seinen ramponierten Schlitten erschöpft auf der windgeschützten Seite des Turms neben Ongolas Maschine und wartete einen Augenblick, bis er genug Kraft gesammelt hatte, um das Komgerät aufzuklappen.
    »Wir haben geräumt, was wir konnten«, stieß er hervor; seine Stimme war heiser von den ätzenden Dämpfen in der Luft. »Die Lastesel stehen in den Catherine-Höhlen, bis wir sie zerlegen und verladen können. Sie können jetzt auch abziehen.«
    »Wir kommen«, antwortete Ongola.
    Augenblicke

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