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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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wackere Verteidigerin von Cygnus III, eine gesunde Frau im elften Jahrzehnt ihres Lebens, die in Begleitung einiger Urenkel auf der Buenos Aires reiste, bediente sich gern solch einprägsamer umgangssprachlicher Wendungen. »Bei den vielen Chips, die wir haben, nimmt das so gut wie keinen Platz weg.«
    Sallah und Boris waren beruhigt, als sie das Kommandodeck unverändert vorfanden. Sogar die Feuertüren waren noch da, wo sie hingehörten. Boris setzte sich in den Kommandosessel und bat Sallah, die Stabilität des Orbits zu überprüfen. Er war Ingenieur und Amateurprogrammierer und würde sich wahrscheinlich während des ganzen Wochenendes nicht vom Zentralcomputer wegrühren. Auf jeden Fall war er erfahren genug, um jede unerwünschte Abweichung vom Orbit festzustellen und die erforderlichen Maßnahmen zu treffen. Er hatte nichts dagegen, von der Arbeit im Freien eine Weile wegzukommen, da er es versäumt hatte, seine empfindliche Haut vor der Sonne zu schützen, als er beim Aufstellen der provisorischen Strommasten für das Wasserkraftwerk half. Nun bereute er es bitter, diese einfache Vorsichtsmaßnahme unterlassen zu haben, nur weil die anderen die Hemden ausgezogen hatten, um braun zu werden.
    »Das Programm läuft noch«, erklärte Sallah und glitt in den Stuhl vor dem Terminal des Navigators. »Die Yoko liegt haargenau auf Kurs.«
    »Die Diensthabende hätte wirklich so lange hierbleiben sollen, bis ich offiziell übernommen hatte«, murrte Boris und seufzte. »Aber sie hatte vermutlich Angst, daß die anderen ohne sie starten würden. Es ist ja auch nichts passiert.«
    Boris rief nun die anderen bemannten Stationen an und überprüfte anhand seiner Liste das diensttuende Personal. Avril Bitra und Bart Lemos waren für das Lebenserhaltungssystem zuständig und Nabhi Nabol für den Nachschub. Während Boris mit dem Appell beschäftigt war, begann Sallah am großen Terminal diskret mit einigen privaten Nachforschungen. Als erstes startete sie ein Programm, das feststellen sollte, wer sonst noch auf den Zentralcomputer zugriff. Diese Art von interner Prüfung war nur mit dem Terminal auf der Brücke und mit dem Gerät möglich, das früher in der Admiralssuite gestanden hatte. Wenn Sallah die Yoko wieder verließ, würde sie genau wissen, wer wonach gefragt hatte, wenn auch nicht, warum.
    »Weißt du, ob man schon alle Bibliotheksbänder runtergeschafft hat?« fragte Boris und lehnte sich entspannt im Sessel zurück, nachdem er seinen Appell beendet und alles ins Log eingetragen hatte.
    »Ich glaube, General Duff sagte so etwas, aber warum machst du dir nicht selbst Kopien, solange noch Bänder da sind?«
    »Höchstens ein paar für den Privatgebrauch. Immerhin habe ich mir die Haut ruiniert, damit wir Energie haben, um sie ablaufen zu lassen.«
    Sallah lachte, aber der arme Boris tat ihr unwillkürlich leid. Sein Gesicht glühte, und er hatte die weiteste Kleidung angezogen, die er finden konnte. Sie beobachtete ihn auffällig, bis er sich in den Bibliothekskatalog vertieft hatte, dann wandte sie sich wieder dem Computer zu.
    Avril fragte an, wieviel Treibstoff in den Tanks aller drei Kolonistenschiffe noch vorhanden war. Nabol erkundigte sich nach bereits abtransportierten Maschinenteilen und Ersatzgeräten und wollte genau wissen, wo sie im Magazin zu finden waren. Damit er nicht zu fragen braucht, wenn er sie sich holen will, dachte Sallah. Besorgniserregender waren Avrils Pläne, denn sie war die einzige voll qualifizierte und erfahrene Astrogatorin. Wenn jemand mit dem überschüssigen Treibstoff etwas anfangen konnte, dann sie. Und wo waren die vielen Liter, die Kenjo beiseite geschafft hatte?
    Avril ließ sich die Koordinaten der nächstgelegenen Planeten geben, auf denen Humanoide überleben konnten. Für zwei davon lagen EV-Berichte vor, die feststellten, daß sich dort intelligentes Leben entwickelte. Sie waren weit entfernt, aber mit der Admirals-Gig gerade noch erreichbar. Sallah sah nicht ganz ein, warum Avril sich überhaupt für diese Planeten interessierte, selbst wenn sie in Reichweite der Mariposa waren. Selbst angenommen, die Astrogatorin konnte den Weg dorthin berechnen, es wäre in jedem Fall eine lange anstrengende Reise, auch wenn die Gig ständig mit Höchstgeschwindigkeit flog. Dann fiel Sallah ein, daß das kleine Raumschiff mit zwei Kälteschlaftanks ausgestattet war: ein letzter Ausweg, den sie selbst allerdings niemals nehmen würde. Wenn sie in Tiefschlaf ging, legte sie Wert

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