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Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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bestand.
    »Das haben wir alles gefunden«, erklärte Jayge mit einer Handbewegung, die das Haus und die umliegenden Gebäude einschloß.
    »Gefunden?«
    Jayge grinste, seine weißen Zähne blitzten in dem braungebrannten Gesicht. Er hatte merkwürdig gelbgrüne Augen mit dunklen Flecken darin und ein schiefes Lächeln, das Piemur gefiel. »Wir haben die ganze Siedlung gefunden. Das hat uns wohl das Leben gerettet. Nachdem wir hier an Land gespült worden waren, tobten wochenlang entsetzliche Stürme.«
    Er hielt unsicher inne.
    »Ich hatte immer geglaubt, im Süden dürfe man sich nur im Herrschaftsbereich der Burg ansiedeln. Das Gebiet hier gehört nicht dazu, nicht wahr, und wir sind nur nicht weit genug nach Westen gegangen?«
    »Um ehrlich zu sein…« Piemur zögerte nur für einen Moment, denn Toric konnte schließlich nicht erwarten, daß man ihm den ganzen Süden zugestand.
    »Nein, das Gebiet gehört nicht mehr zur Burg!«
    Als er sah, wie überrascht Jayge und Ara auf seine Heftigkeit reagierten, lächelte er beruhigend. »Von hier bis zu der Stelle, an der ihr mit euren Tieren landen solltet, ist es ein weiter Weg. Ein sehr weiter Weg.«
    Piemur beschloß, auch sehr viel Zeit vergehen zu lassen, bis Toric etwas von der Existenz dieser beiden erfuhr.
    »Haltet nur gut fest, was ihr euch hier geschaffen habt«, fügte er munter hinzu und blickte sich bewundernd in dem eleganten Raum um. Dank seiner großen, mit Innenjalousien versehenen Fenster war er auch mit den Außenräumen einer Höhlenwohnung nicht zu vergleichen. Innen waren die Wände mit anderem Material verkleidet als außen und in einem sehr kühlen Blaugrün gehalten. Jayge hatte Wandhalter für die Kerzen gefertigt, die Ara aus Beerenwachs zog und die für eine angenehme Helligkeit sorgten.
    »Wie groß ist denn dieses Fundstück?«
    »Größer, als wir es augenblicklich brauchen«, sagte Ara und gab Jayge einen zärtlichen Klaps, als er Piemur zuzwinkerte. Der Harfner hatte bereits vermutet, daß sie wieder ein Kind erwartete, obwohl ihrer Figur noch nichts anzusehen war. Aber ihre Augen, ja, ihr ganzes Gesicht strahlten in einer Weise, wie es, wenn man Sharra glauben konnte, bei schwangeren Frauen oft zu beobachten war.
    »Zwölf Zimmer, aber einige wären doch sehr klein für eine ganze Familie. Aus den vorderen Räumen mußten wir erst den Sand hinausschaufeln. Die Wände starrten vor Schmutz, ich fürchtete schon, wir mußten alles abschrubben, aber als wir mit Wasser darangingen, löste sich die häßliche Schicht wie von selbst. Die Flecken sind noch nicht ganz draußen, aber man sieht schon, was für hübsche Farben sie verwendet hatten.«
    »Um das Dach zu flicken, haben wir Platten von den anderen Häusern genommen«, erzählte Jayge.
    »Ich habe solches Material noch nie gesehen. Normalerweise hätten wir keinen Nagel durchbekommen, aber Ara hat ein Faß mit Stiften gefunden, die sowohl eindrangen als auch hielten.«
    Nach kurzem Zögern sagte Ara in einem Ton, als lege sie ein Geständnis ab. »Es ist ein ungewöhnliches Haus, aber dank der dicken Mauern ist es an heißen Tagen kühl und an kalten einigermaßen warm. Wir haben ganz merkwürdige Behälter entdeckt, die meisten leer.
    Jayge lacht mich aus, aber ich bin sicher, daß wir eines Tages etwas finden werden, was uns verrät, wer vor uns hier gelebt hat.«
    »Wenn es soweit ist, möchte ich es erfahren«, sagte Piemur.
    »Habt ihr die bunten Fischernetze auch hier gefunden?«
    Die beiden sahen sich lächelnd an, und Jayge erklärte: »Ganze Stapel von leeren Netzen lagen in einer Ecke des größten Gebäudes. Es hatte weder eine Terrasse noch Fenster, aber unterhalb des Dachs entdeckten wir Luftschlitze, und deshalb nahmen wir an, es könnte ein Lagerhaus gewesen sein.
    Schlangen und Insekten hatten alles zerstört, was die Kisten, Fässer und Netze enthalten haben mögen, aber die Behälter selbst sind offenbar unzerstörbar.«
    »Das war wohl auch nötig, wenn sie hier im Süden längere Zeit überdauern sollten«, bemerkte Piemur lässig, obwohl ihn diese Siedlung tiefer berührte, als er zu zeigen wagte. Davon mußte der Harfner erfahren. Er überlegte, ob er Farli mit einer Botschaft zu Meister Robinton schicken sollte, entschloß sich aber dann, bis zum nächsten Morgen zu warten. »Du gehst also auf Fischfang, und ihr habt Vieh…«
    »Morgen muß ich dich den Hunden vorstellen«, sagte Ära. »Wir halten sie wegen der Schlangen und der großen gefleckten

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