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Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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meisten Kletterpflanzen heruntergerissen und den angewehten Sand zum Teil nach draußen geschaufelt«, sagte Jayge, als er sie in ein Gebäude mit nur einem Raum führte. Die beiden großen, drahtigen Hunde - der schwarze hieß Chink und der scheckige Giri - waren sichtlich darauf gedrillt, ihrem Herrn stets vorauszulaufen, wenn er ein Gebäude oder einen Raum betreten wollte. Ein Fingerschnippen genügte, und sie kamen bei Fuß, setzten sich oder blieben, wo sie waren.
    »Das haben wir auch gefunden.« Jayge deutete auf ein Stück emailliertes Metall, eine Männerhand breit und zwei Arme lang, das an einer Innenwand lehnte.
    »Das ist ja eine Schrift«, sagte Piemur und beugte sich zur Seite, um sie zu entziffern. »P A R… das nächste kann ich nicht lesen… D I E… das nächste auch nicht.« Er kauerte sich nieder und betastete das Metall. »FLUSS ist deutlich zu entziffern!«
    Er grinste Ara an und versuchte dann, das letzte Wort zu entschlüsseln. »Sieht aus, als sollte es >Besitzung< heißen.«
    »Wir halten das erste Wort für >Paradies<«, sagte Ara schüchtern.
    Piemur blickte durch die offene Tür auf die idyllische Landschaft hinaus, friedlich, ungestört, reich an herrlichen Blüten und Früchten.
    »Ein treffender Name, finde ich,« bemerkte er.
    »Dies war ganz sicher ein Unterrichtsraum«, sprudelte Ara heraus, um die Pause zu überbrücken. »Das hier haben wir gefunden!« Sie legte Readis seinem Vater in die Arme und winkte Piemur in eine Ecke, wo sie den Deckel einer Kiste aus dem allgegenwärtigen undurchsichtigen Material anhob. Sie reichte ihm ein kleines dickes Bündel von Aufzeichnungen, ordentlich zu einem Rechteck geschnitten wie Baron Asgenars frisch gebundene Blätter.
    Piemur drehte das Bündel in der Hand, es fühlte sich irgendwie seifig an, trotz der Altersflecken. Die Blätter fielen auseinander, und hervorragende Illustrationen von solcher Drolligkeit wurden sichtbar, daß er lächeln mußte. Er sah sich die Worte darunter an lauter kurze Sätze, die Buchstaben bekannt, aber unglaublich groß und dick. Meister Arnor hätte den Lehrlingen in der Harfnerhalle niemals erlaubt, soviel Platz zu verschwenden; er brachte ihnen bei, sehr klein, aber doch leserlich zu schreiben, um auf jedem Pergament möglichst viel Text unterzubringen.
    »Eindeutig ein Buch für Kinder«, pflichtete er Ara bei. »Aber keine Lehrballade, die ich je gelesen hätte.«
    »Was das war, kann ich mir nicht vorstellen«, sagte Ara und zeigte ihm mehrere flache, rechteckige Gegenstände, so lang wie ein Finger und so dünn wie ein Fingernagel. »Auch wenn sie nummeriert sind. Und das…«
    Sie zog ein zweites, dünneres Lehrbuch heraus.
    »Ich weiß nicht, wieviel ein Harfner rechnen muß«, sagte Jayge, »hier steht jedenfalls weit mehr, als ein Händler jemals braucht.«
    Die Zahlenkombinationen waren Gleichungen, erkannte Piemur, weit komplizierter als jene, die Wansor ihm zur Berechnung von Entfernungen eingehämmert hatte. Er stellte sich das Gesicht des Sternenschmieds vor, wenn der dieses Buch aufschlug, und mußte jetzt schon grinsen.
    »Ich kenne jemanden, der sich das gern ansähe«, sagte er beiläufig.
    »Nimm es doch mit«, bot Jayge sofort an. »Wir können nichts damit anfangen.«
    Piemur schüttelte bedauernd den Kopf. »Ich würde es auf meinen Wanderungen wahrscheinlich verlieren. Wenn es sich so lange gehalten hat, kann es auch noch ein Weilchen länger warten.«
    Dann sah er sich die Kiste selbst eingehend an. Sie war völlig fugenlos verarbeitet und bestand wieder aus jenem unbekannten und sehr festen Material.
    »Meister Fandarel verliert noch den Verstand, wenn es ihm nicht gelingt, diesen Werkstoff nachzumachen. Wie weit bist du landeinwärts und der Küste entlang vorgedrungen?« fragte er Jayge.
    »Drei Tage nach Westen und zwei nach Osten.« Jayge zuckte die Achseln. »Nichts als Buchten und Wälder.
    Ehe Scallak krank wurde, bin ich mit ihm, ach, vier oder fünf Tage lang dem Fluß gefolgt, bis dahin, wo er eine starke Biegung macht. In der Ferne sahen wir Berge, aber das Flußtal war nicht viel anders als hier.«
    »Und nirgendwo ein Mensch«, fügte Ara hinzu.
    »Welch ein Glück, daß ich gekommen bin!« Piemur breitete die Arme aus und lächelte spitzbübisch, um die ernsten Mienen der beiden aufzuheitern.
    An seinem zweiten Abend holte er seine Riedpfeife und die Panflöte hervor, die er sich nach Menollys Plänen angefertigt hatte, um sich die einsamen Abende zu verkürzen. Jayge

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