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Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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am schnellsten gemeldet.«
    Ärgerlich zerknüllte er die Trommelbotschaft und trat an die Karte an der Wand seines Arbeitsraumes.
    »Heute Getreide, morgen Zaumzeug, einmal sind es Decken, die zum Trocknen am Bachufer ausgelegt wurden, dann wieder Werkzeug aus einer Bergarbeiterhütte oder abgelagertes, ordentlich in einer Höhle aufgeschichtetes Holz, von dem nach Meinung des Pächters niemand wissen konnte. Kleinigkeiten, aber kein willkürlicher Mundraub, den man auf die Heimatlosen schieben könnte. Alle diese Überfälle werden ausgezeichnet geplant und ausgeführt, und meine Pächter bringen sie mit der Zeit an den Bettelstab.«
    T'gellan kratzte sich den Kopf - er trug sein Haar zwar kurzgeschoren, aber nach einem langen Fädenkampf juckte die verschwitzte Kopfhaut. Er hatte gehofft, mit Monarth zum Weyr zurückfliegen und ein Bad nehmen zu können, aber Baron Asgenar nahm es mit seinen Pflichten gegenüber dem Weyr peinlich genau, da mußte T'gellan wenigstens die Höflichkeit wahren. Er nahm noch einen Schluck von dem ausgezeichneten Würzwein, den man aufgetragen hatte, sobald sie die Burg betraten. Der Fädenfall - der vierte nach dem neuen Schema - war direkt über Asgenars kostbaren Wäldern niedergegangen, und F`lar hatte sich zusätzlich Reiter von Igen und Telgar ausgeborgt, um sicherzugehen, daß die unersetzlichen Bäume angemessen geschützt wurden. Außerdem hatte man weitere Bodenmannschaften aus >sicheren< Gebieten eingesetzt, damit sich kein Faden, der den Drachenreitern vielleicht in der Luft entgangen war, im Boden einnisten konnte. Alles war tadellos gelaufen.
    »Kadross?« fragte der Drachenreiter. »Während alle Bewohner mit den Bodenmannschaften draußen waren? Nur Getreide?« Er trat neben Asgenar an die Wandkarte und bewunderte die peinlich genaue Darstellung. Umrisse und Höhe jedes einzelnen Grates und Hügels waren zu erkennen, jedes Waldgebiet nach Art und Größe verzeichnet. Er wünschte sich wie schon so oft, Baron Sifer und Baron Raid wüßten nur halb so gut Bescheid über ihre Besitzungen wie der junge Burgherr von Lemos.
    Asgenar legte den Finger auf die Karte und schob ihn so weit zur Seite, daß T'gellan die winzigen Ziffern im Quadrat des Hofkomplexes erkennen konnte.
    »Nein, nicht nur Getreide. Die Hälfte des Wintervorrats. Ferfar hat die Lieferung erst gestern morgen bekommen. Ich hatte - auf Bitten des Fuhrmanns - zwei Reiter als Eskorte mitgeschickt. Er hatte in jüngster Zeit mehrfach Zusammenstöße mit Banditen und wollte die lange Fahrt nicht ohne Schutz antreten.«
    »Glauben Sie, da hat jemand zu viel geredet? Oder hatte der Dieb einfach Glück?«
    »Es sind mehrere. Sie haben vier Fässer geleert, und dazu braucht man schon einige Paar Hände«, entgegnete Asgenar und bedeutete T'gellan, sich seinen Weinbecher nachfüllen zu lassen. »In letzter Zeit finden viel zu viele Diebstähle - ach, wie soll ich es ausdrücken - genau zur rechten Zeit statt, als daß ich noch an glückliche Zufälle glauben könnte. Diese Diebe wissen, was sie wollen, und wo sie es sich holen können.«
    »Und Sie haben keinen Zweifel an der Ehrlichkeit dieses Ferfar?«
    »Nicht einen Tag nach Erhalt der Lieferung, nachdem man keine Kosten gescheut hat, um die Sicherheit der Fracht zu garantieren.«
    Asgenar schnaubte abfällig.
    »Die Eskorte ist keiner Menschenseele begegnet, weder auf dem Hin- noch auf dem Rückweg. Wer sollte auch unterwegs sein, wenn Fäden fallen?« Er verzog das Gesicht, als er merkte, daß sich diese Frage von selbst beantwortete. »Diese Diebe sind gerissen! Schlagen genau dann zu, wenn alle einsatzfähigen Bewohner des Hofes mit den Bodentrupps unterwegs sind. Wir hätten auch heute noch nichts davon erfahren, wenn Ferfars Onkel nicht etwas im Lager gebraucht und verschüttete Körner gesehen hätte. Er ging sofort an die Trommeln.«
    T'gellan runzelte die Stirn, und Asgenar dachte schon, der Bronzereiter wolle den Bericht einfach überhören. Doch dann sah ihm T'gellan fest in die Augen.
    »Ich habe Monarth gebeten, allen auszurichten, die noch in der Luft sind, sie sollen im Tiefflug zurückkehren. Falls sie verdächtige Bewegungen oder irgendwelche Reisenden entdecken, werden sie sich die Sache genauer ansehen und sich bei mir melden. Haben Sie vielleicht eine Vorstellung, wohin die Diebe sich wenden könnten? Männer mit schweren Getreidesäcken können weder schnell noch weit laufen.«
    »Das ist ein weiteres Problem. Dieser Teil von Lemos ist bis weit

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