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Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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beweisen konnte, daß sie die Beste war!
    Unvorstellbar, daß eine eigene Burg, die Anerkennung als selbständige Burgherrin durch das Konklave einmal ihr größter Wunsch gewesen sein sollte. So vieles hatte sich verändert, seit sie Dushik begegnet war. Ihr Leben war viel aufregender geworden: sie genoß es Überfälle vorzubereiten und auszuführen, bei denen man genau das mitnahm, was man ursprünglich haben wollte, aber kein einziges Stück mehr. Der Erfolg gab ihr den Mut, sich riskantere Ziele zu setzen, kniffligere Probleme zu lösen. Dushik begann zu schnarchen, und sie stieß ihn mit dem Stiefelabsatz an. Ächzend drehte er sich um.
    Seit jenem Fest auf Igen hatte sie eine Aufgabe, die sie weit mehr befriedigte: sie suchte sich Opfer, anstatt selbst eines zu sein. Als sie mit Dushik zu den Zelten zurückging, um ein paar sorgsam ausgewählte, heimatlose Männer und Frauen anzuwerben, hatte sie bereits mit der Planung begonnen. Viele beladene Renner und Karren würden das Fest verlassen, und wenn alles gutging - und warum nicht? -, würden nicht alle ihr Ziel erreichen. Zusammen mit Dushik würde sie sich aussuchen, was sie für ihre Bergfestung brauchte - und die Rechnung würden die verzweifelten Geächteten bezahlen, die sich am Rand des Igen-Festes herumdrückten.
    Von da an hatte Thella in großen Abständen immer wieder die Besitzungen im Osten überfallen, und ihre Erfolge bereiteten ihr eine ungeheure Befriedigung.
    Falls Bruder Larad überhaupt den Verdacht hegte, daß es seine eigene Schwester war, die seine wohlhabenden Pachthöfe plünderte, so hatte er den anderen vier Baronen gegenüber gewiß nichts davon erwähnt. Diese Strohköpfe hätten ihm ohnehin nicht geglaubt und sich schon gar nicht zu irgendwelchen Strafmaßnahmen aufschwingen können. Ja, in Telgar zu plündern, machte ungeheueren Spaß. Man durfte nur nicht übertreiben, weder dort, noch anderswo.
    Durch Bestechung und Einschüchterung hatte Thella sich Duplikate von Detailskizzen der Gebiete verschafft, in denen sie zu operieren gedachte, die Originalkarten von Telgar aus dem Arbeitszimmer ihres Bruders hatte sie schon vor ihrem Weggang an sich gebracht. Die Dokumente waren ihr zwar eine Hilfe, zudem bekam sie jedoch immer mehr Übung darin, sich aus den unwahrscheinlichsten Quellen Informationen zu besorgen und wertvolle Männer anzulocken wie Readis - und auch Giron, jedenfalls, seit er sich langsam erholte.
    Vier Planetenumläufe zuvor hatte einer ihrer Leute ihr eine Abschrift der Harfneraufzeichnungen über Baron Fax' Eroberungen in den Westbergen gebracht. Das war ein Mann gewesen, dessen Weitsicht und Auffassungsgabe sie nur bewundern konnte! Ein Jammer, daß er so früh gestorben war, dabei hatte er sich einen wirklich vielversprechenden Besitz zusammengerafft.
    Mit List und Unverschämtheit hatte er sieben Burgen in seine Gewalt gebracht. Sie hatte seine Überraschungstaktik selbst mehrfach angewandt, indem sie die umliegenden Höhen günstig gelegener Anwesen erkletterte und kurz vor Morgengrauen, wenn die Helligkeit den Wachwher blind machte, heimlich durch die oberen Fenster eindrang. Wahrscheinlich hatte man ihn hinterrücks in das Duell gelockt, bei dem er umgekommen war. Oder er war von allen guten Geistern verlassen gewesen - kein Mensch forderte einen Drachenreiter heraus. Drachen verfügten über ungewöhnliche Kräfte und ließen nicht zu, daß ihre Reiter verletzt wurden.
    Thella hätte schon immer gerne gewußt, was die Drachen eigentlich für ihre Reiter taten, außer ins Dazwischen zu gehen und Fäden zu bekämpfen. Giron wollte nicht über das Leben im Weyr reden noch nicht. Sie würde ihn ermuntern müssen.
    Am niederschmetterndsten an diesem Harfnerbericht war, daß niemand versucht hatte zu übernehmen, was Fax so meisterhaft aufgebaut hatte. Ruatha hatte man an einen Säugling gegeben, Meron hatte sich mit Nabol begnügt, und die fünf anderen Burgen waren von Angehörigen der von Fax vertriebenen Besitzer zurückverlangt worden. Dann hatte sich Meron, anstatt sich an Fax ein Beispiel zu nehmen, in Thellas Halbschwester Kylara verliebt. Nun, Thella hatte Kylara nie für besonders schlau gehalten, immerhin hatte sie ihre Drachenkönigin verloren. Und nun war auch Meron tot.
    Dushiks anschwellendes Schnarchen riß sie aus ihren Gedanken, und sie trat ihn zweimal.
    Da sie unablässig bestrebt war, das Risiko bei ihren Unternehmungen zu verringern und den Gewinn zu steigern, hatte sie lange überlegt, ob

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