Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern
Gedanken eingehend mit dieser neuen Entwicklung auseinandersetzte. Er hatte seine Nachtruhe dringend nötig und wäre am liebsten gleich wieder eingeschlafen.
Golanth würde uns niemals ohne Grund stören , fügte Ruth fast zerknirscht hinzu.
Das weiß ich! antwortete Jaxom müde. Irgendein Hinweis, wie Akki auf die Information reagiert hat?
Wenn du nicht bei Akki bist, kann ich auch nicht hören, was er sagt . Ruth schwieg lange, während Jaxom innerlich mit sich kämpfte, ob er wirklich sein warmes Bett und seine schlafende Frau verlassen sollte, um auf diesen neuen Appell angemessen zu reagieren.
Tiroth bringt die drei vom Landsitz an der Meeresbucht nach Honshu, fuhr der weiße Drache schließlich fort. Lytol meint, die Sache könnte sehr wichtig sein. Akki hat verlangt, die Säcke möglichst bald zu untersuchen.
Ramoth und Mnementh kommen auch. Es kommen überhaupt alle, die man benachrichtigt hat.
Jaxom unterdrückte einen Seufzer und tastete sich vorsichtig aus dem Bett, um Sharra nicht zu wecken. Sie brauchte den Schlaf ebenso dringend wie er. Vielleicht dauerte es nicht lange, und er konnte zurück sein, ehe sie überhaupt merkte, daß er schon wieder fort gewesen war. Sie und Oldive konnten es kaum erwarten, mit dem Diamantschleifer auf die Yokohama zurückzukehren. Er wollte die beiden nicht gern enttäuschen, nur weil man anderswo nach ihm verlangte.
Er zog sich unter dem Reitzeug nur leichte Kleidung an, weil es in Honshu wärmer sein würde, und freute sich, daß er doch nicht zu verschlafen war, um an solche Kleinigkeiten zu denken. Allerdings kontrollierte er nicht, wie er es sonst häufig tat, das Reitgeschirr, das immer offen an einem Haken in Ruths Weyr hing, sondern legte Ruth mit routiniertem Griff die Riemen an, die er in einem Versteck aufbewahrte. Dann schob er die großen Weyr-Tore auf, folgte dem weißen Drachen hinaus auf den Burghof und stieg in den Sattel. Nur der Wachdrache, der Wachwher und ein paar zur Burg gehörige Feuerechsen beobachteten stumm, mit blanken, blau und grün leuchtenden Augen ihren Abflug.
Wie kann man die Leute nur zu nachtschlafender Zeit irgendwohin zitieren, dachte Jaxom, als Ruth sich in die Lüfte schwang.
Wie spät ist es in Honshu? wollte Ruth wissen.
»Wahrscheinlich geht gerade die Sonne auf!« antwortete Jaxom verdrießlich und stellte sich die Fassade der Besitzung vor, die F'lessan ihm so lebhaft beschrieben hatte.
Trotz seiner pelzgefütterten Reitjacke fröstelte Jaxom im Dazwischen. Zwei Atemzüge später schwebten sie im ersten Licht des Morgens über einer Nebeldecke. Wo man hinsah, klammerten sich andere Drachen an einzelne aus dem Dunst herausragende Felszinnen. Ruth landete auf dem nächsten freien Zacken und nickte den anderen zur Begrüßung zu.
»Und wo ist Honshu?« wollte Jaxom wissen.
Ramoth sagt, es liegt rechts von uns im Flußnebel versteckt. Ich wußte genau, wohin ich flog. Es ist nur noch nicht zu sehen , antwortete Ruth. Das wird ein wunderschöner Tag, nicht wahr? fuhr er überraschend fort und blickte nach Osten, wo der Himmel sich schon heller färbte.
Jaxom betrachtete die Aussicht und pflichtete ihm, wenn auch zögernd, bei. Zu seiner Linken standen die beiden Monde, halb voll, an einem ungewöhnlich klaren, und blauen Himmel.
Die Nacht wanderte nach Westen - wo auch sein warmes Bett stand, dachte er sehnsüchtig. Am liebsten hätte er sich im Sattel vorgebeugt, den Kopf auf Ruths Hals gelegt und weitergeschlafen, bis der Nebel sich lichtete.
Aber je länger er in den Tag hineinsah, der so schön begann daß Ruth so ins Schwärmen geraten konnte, war sogar ihm ganz neu -, desto schwerer fiel es ihm, sich von dem Anblick loszureißen.
Neue Drachen trafen ein, zogen überrascht Kreise in der Luft, weil sie nicht damit gerechnet hatten, daß ihr Zielgebiet so völlig verdeckt sein würde, und landeten schließlich, wo immer es ging.
Golanth bittet um Entschuldigung , teilte Ruth Jaxom mit.
Der Nebel hat sich erst bei Tagesanbruch vom Fluß heraufgewälzt. Sobald die Sonne aufgegangen ist, wird es aufklaren , sagt er .
Er will sich in der Nähe des eingestürzten Daches postieren.
Der weiße Drache wandte den Kopf in die angegebene Richtung, und Jaxom sah, wie Golanths bronzefarbene Gestalt sich aus dem Nebel erhob und sich auf einer noch unsichtbaren Fläche niederließ. Golanth sagt, unten warten heißer Klah und Frühstücksbrei auf euch. Außerdem steht uns eine hübsche Überraschung bevor, weil ja kaum
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