Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge

Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge

Titel: Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
glaubt, dass sie dieses Mal endgültig den Geist aufgegeben haben«, erwiderte Clisser mit düsterer Miene. Er ließ sich in seinen Schreibtischsessel plumpsen und schien in sich zusammenzusacken.
    »Wie konnte das passieren? Sie haben doch einwandfrei funktioniert«, entgegnete Sheledon entsetzt. »Hat Jemmy schon wieder …«
    Clisser hob eine Hand. »Es lag nicht an Jemmy.«
    »War es dann einer dieser Studenten, die sich Hacker …« Sheledons Augen funkelten böse.
    Clisser schüttelte den Kopf. »Blitzschlag!«
    »Blitzschlag? Aber es gab keine Unwetterwarnung.«
    »Außerdem sind sämtliche Solarpaneele durchgeschmort, nur dass wir die ersetzen können. Corey hat ihr System eingebüßt, oder was davon noch übrig war, einschließlich der Diagnostik, die sie unbedingt noch transkribieren wollte.«
    Sprachlos angesichts der Katastrophe, setzte sich Sheledon schwerfällig auf eine Schreibtischkante, während sich Sydra kraftlos gegen die Wand lehnte.
    »Wie viel haben wir verloren?«, erkundigte sich Bethany, derweil sie versuchte, die schlechte Nachricht zu verkraften.
    »Alles.« Clisser schnippte mit den Fingern, ehe er die Hände auf der Brust verschränkte und auf die Schreibtischplatte starrte.
    »Aber … aber es ist sicher nur eine Frage der Zeit …«, stammelte Sheledon.
    »Sämtliche Motherboards haben sich in eine verkohlte, klebrige Masse verwandelt«, erzählte Clisser mit tonloser Stimme. »Jemmy hat jede einzelne Box mit Chips geprüft, aber es gibt nicht genug, um auch nur ein paar Megabits wieder herzustellen, also kann das System nicht mehr funktionieren. Kurz gesagt, wir besitzen kein einziges System mehr«, schloss er mit einer hilflosen Geste.
    Eine Zeit lang herrschte betroffenes Schweigen, während jeder der im Raum Anwesenden danach trachtete, den herben Verlust zu verarbeiten.
    »Wie viel konnten die Studenten …«, begann Bethany und brach ab, als Clisser beinahe gereizt abwinkte.
    »Irgendetwas müssen sie doch gerettet haben.«
    »Ein bisschen schon, aber nicht annähernd so viel, wie wir brauchen, und was noch hätte kopiert werden müssen …«
    »Hören Sie, Clisser«, nahm Bethany einen neuen Anlauf, »was haben wir wirklich verloren?«
    Ruckartig hob er den Kopf und funkelte sie wütend an. »Das sagte ich doch schon. Alles!«
    Sheledon und Sydra betrachteten Bethany, als hätte diese den Verstand verloren.
    »Die Geschichte, die, wie wir bereits eingesehen haben, zu unserem jetzigen Leben keinen Bezug mehr hat?«, fragte sie leise. »Die Beschreibung von archaischen Geräten und Prozeduren, die für die Bedürfnisse auf Pern nicht geeignet sind, da wir keine fortgeschrittene Technik besitzen? Zu diesen Erkenntnissen sind Sie doch längst gelangt, Clisser. Sie wollten doch die Lehrpläne dahingehend ändern, dass überflüssiger Stoff ausgesondert und nur noch das weitergegeben wird, was wir zum Leben auf Pern brauchen. Die meisten der in Dateien gespeicherten Inhalte sind für uns irrelevant. Und jetzt, da wir uns gar nicht mehr im Besitz dieser Informationen befinden, können wir uns guten Gewissens darauf konzentrieren, neues, praktisches Wissen zu vermitteln. Eine Entscheidung wurde uns durch die Vernichtung der Computer aus der Hand genommen: Wir brauchen uns nicht mehr damit zu beschäftigen, sinnlose Belehrungen für die Nachwelt zu konservieren. Deshalb frage ich: Was haben wir eigentlich verloren?«
    Das Schweigen dehnte sich in die Länge, bis Sheledon zynisch lachte. »Wissen Sie, ich finde, sie hat Recht. Wir haben uns darin verzettelt, Zeug zu kopieren, mit dem wir hier auf Pern gar nichts anfangen können. Das Ganze wirkt umso abstruser, da niemand auf der Erde sich jemals die Mühe machen wird, herauszufinden, was aus uns geworden ist.«
    Blinzelnd fasste Sydra ihren Gemahl ins Auge. »Fängst du schon wieder mit der Peilsonde von diesem alten Tubberman an?«
    Sheledon nahm eine Abwehrhaltung ein. »Nun ja, immerhin wissen wir aus alten Berichten …«
    »Ja, ja, die alten Berichte«, mokierte sich Sydra mit maliziösem Grinsen, woraufhin Sheledon rot anlief. »Sie besagen, dass die Sonde mit dem Notruf ohne Genehmigung von Admiral Benden losgeschickt wurde. Da kein Leiter der Kolonie die Botschaft autorisiert hat, würde man sie auf der Erde einfach ignorieren. Falls sie überhaupt je die Erde erreichte.«
    »Jemand hätte kommen und sich selbst vom Zustand der Kolonie überzeugen können«, meinte Sheledon.
    »Hören Sie auf damit, Shel«, mischte sich Bethany

Weitere Kostenlose Bücher