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Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge

Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge

Titel: Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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alle daran, als Strafe dafür, dass sie ihn mit dieser Seuche angesteckt haben.«
    Viel später erzählte ihm Leopol, dass Tisha drei Nächte lang an seinem Bett gewacht hatte, während das Bergfieber ihn von innen her zu verbrennen schien; eine Krankheit, die er sich in Bitra eingefangen hatte, und die durch seine starke Unterkühlung ausgebrochen war. Maranis hielt es für wahrscheinlich, dass der alte Holzfäller ein Überträger war. Er selbst war gegen den Erreger immun, doch er steckte andere Menschen damit an.
    Zu Iantines Verblüffung sah er seine Mutter, als er aus dem Delirium erwachte. Ihre Augen waren rotgeweint, und sie brach noch einmal in Tränen aus, als sie begriff, dass er die Krise überstanden hatte. Von Leopol erfuhr er auch, dass Tisha nach seiner Mutter schicken ließ, weil sie das Schlimmste befürchtete.
    Iantine wunderte sich, dass sie die Marken für die Übertragungsgebühr so lustlos entgegennahm.
    »Dein Leben ist unbezahlbar«, erklärte sie ihm, als er seine Befürchtung äußerte, sie sei enttäuscht wegen der fehlenden Achtelmarke, die er dem Holzfäller abgetreten hatte. »Und für diese Achtelmarke hätte der Mann dir beinahe den Tod gebracht.«
    »Ihr Sohn ist ein braver Junge«, fuhr Tisha mit scharfer Stimme dazwischen. »Um von Chalkin seinen Lohn zu bekommen, musste er hart arbeiten.«
    »Ja, sicher«, räumte seine Mutter hastig ein, als ihr aufging, dass sie mehr Dankbarkeit bekunden sollte. »Aber wieso du auf den Gedanken kamst, dich bei diesem Gauner zu verdingen, geht über meinen Horizont.«
    »Das Honorar stimmte«, erwiderte er matt.
    »Nehmen Sie es sich nicht so zu Herzen, Iantine«, tröstete Tisha ihn, nachdem seine Mutter abgereist war. »Sie sorgte sich weit mehr um Sie als um die Marken. Das heißt, dass sie das Herz am rechten Fleck hat. Vor Angst reagieren die Menschen mitunter komisch, wissen Sie.« Sie tätschelte Iantines Schulter. »Am liebsten hätte sie Sie mit nach Hause genommen und Sie dort gepflegt«, fuhr sie fort. »Aber das eiskalte Dazwischen hätte Ihrer Lunge schaden können. Ich glaube, es passt ihr nicht, dass wir für Sie sorgen.« Sie schmunzelte. »Mütter geben ihre Kinder nur höchst ungern in die Obhut anderer Leute.«
    Iantine brachte ein Grinsen zuwege. »Das wird's wohl sein.«
    Leopol war es, der Iantines Seelenfrieden wieder herstellte.
    »Ich finde, Sie haben eine sehr nette Mutter«, sagte er, sich auf das Fußende des Betts setzend. »Vor Sorge um Sie wollte sie gar nicht nach Hause zurück, und sie ging erst, als P'tero ihr versprach, sie sofort wieder herzuholen, falls sich Ihr Zustand verschlechtern sollte. Dabei war sie noch nie zuvor auf einem Drachen geritten.«
    Iantine schmunzelte. »Wie sollte sie auch? Sie muss sich halb zu Tode gefürchtet haben.«
    »Vor dem Ritt auf dem Drachen hatte sie nicht annähernd so viel Angst wie um Sie.« Mit einem nicht ganz sauberen Zeigefinger stach Leopol auf den Künstler ein. »Aber sie erzählte P'tero auch, wie glücklich Ihr Vater über die Marken sein würde. Und dann schrie sie P'tero noch ins Ohr, dass ihm beinahe das Trommelfell platzte, sie hätte immer gewusst, dass Sie es einmal zu etwas bringen würden. Besonders stolz machte es sie, dass Sie es zuwege gebracht haben, Chalkin das volle Honorar abzuluchsen. Es ist aber auch wirklich eine tolle Leistung.«
    »Das hat sie gesagt?« Iantine horchte auf. Seine Mutter hatte mit ihm geprahlt?
    »Und ob sie das gesagt hat«, bekräftigte Leopol und nickte.
    Leopol schien sich in allen Bereichen des Weyrs sehr gut auszukennen. Und stets war er bereit, für Iantine Botengänge zu erledigen, während dieser langsam wieder auf die Beine kam.
    Auch Meister Domaize stattete ihm einen Besuch ab. Und wieder einmal erfuhr er von Leopol, aus welchem Grund sich der Meister bei ihm eingefunden hatte.
    »Dieser Lord Chalkin schickte eine Beschwerde an Meister Domaize; er beklagte sich, Sie wären ohne einen korrekten Abschied einfach aus der Burg verschwunden, und er überlege sich allen Ernstes, ob er einen Teil des Honorars zurückverlangen solle, weil Sie in Ihrer Kunst so offensichtlich ein Anfänger seien. Das Honorar sei für einen erfahrenen Künstler berechnet gewesen, nicht für einen jungen Grünschnabel.«
    Leopol grinste, als er Iantines aufsteigende Wut sah. »Ach, seien Sie ganz beruhigt. Ihr Meister ist auch nicht von gestern. M'shall höchstpersönlich brachte ihn nach Burg Bitra, und sie sagten, an den Gemälden, die Sie für

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