Die Drachenreiter von Pern 16 - Der Himmel ueber Pern
Zusammenarbeit aller Zunfthallen und Burgherren«, hob er freundlich an. »Die Vorbereitungen sind im Gange, und dank der Unterstützung unseres jüngsten Meisters«, der alte Sternenmeister deutete eine Verbeugung vor Erragon an, »sowie der Assistenz von Meister Idarolan, F'lessan, Tai und drei weiteren engagierten Helfern, die heute nicht bei uns weilen, können wir mit einem effektiven Programm dienen.«
»Was sind das für Vorbereitungen?«, erkundigte sich G'dened.
»Wer sind die drei engagierten Helfer?«, fragte Mirrim und blickte Tai beinahe vorwurfsvoll an.
»Wir berechnen den günstigsten Standort für eines der Teleskope, die in den Catherine-Höhlen lagern, damit wir ein Projekt zur Himmelsüberwachung einleiten können«, entgegnete Meister Wansor.
Lessa entsann sich, wie Wansor vor vielen Planetenumläufen in den Catherine-Höhlen ein hoch auflösendes Cassegrain-Teleskop entdeckt hatte. Das Akki hatte bei der Installation geholfen, und auf diese Weise hatten sie den Vorsatz, den Roten Stern von seiner Bahn abzulenken, in die Tat umsetzen können.
F'lessan fand das Teleskop in Honshu und hatte es erst kürzlich in Betrieb genommen. Es war ihr jedoch schleierhaft, wieso die Aufstellung eines dritten Teleskops erforderlich war, wenn man kosmische Geschosse daran hindern wollte, auf Pern einzuschlagen. Plötzlich kam ihr ein Gedanke. Beschäftigte sich F'lessan vielleicht so intensiv mit der Beobachtung des Himmels, dass er und Tai sich deshalb so häufig in Honshu aufhielten?
So ist es , sagte Ramoth in ihre Gedanken hinein.
»Wenn wir die Yoko nicht gehabt hätten, die uns mittels ihrer Telemetrie den Feuerball so früh gemeldet hätte, wäre es zu einem richtigen Desaster gekommen«, sagte Wansor. »Und Dank der speziellen Fähigkeiten der Drachen und ihrer Reiter haben wir alles in allem noch mal Glück gehabt.«
»Splitter und Scherben, mir hat es gereicht!«, polterte T'gellan los und sprang auf die Füße. Verdattert über diesen Gefühlsausbruch glotzen Mirrim und Talina ihn an.
»Entschuldigung, ich hatte gewiss nicht die Absicht, das Ausmaß der Katastrophe herunterzuspielen«, wiegelte Wansor ab.
Lessa wusste, hätte Wansor die überflutete Monaco Bucht sehen können, hätte er eine etwas taktvollere Formulierung gewählt. Einlenkend fuhr er fort: »Ich wollte nur sagen, dass die Schäden ohne das Frühwarnsystem der Yoko und ohne Perns treffliche Luftgeschwader noch viel verheerender gewesen wären.«
T'gellan schien besänftigt und nahm seinen Platz wieder ein.
»Welchen Nutzen verspricht man sich denn von einer Himmelsbeobachtung?«, warf F'lar ein.
D'ram räusperte sich. »Zum einen weiß der Rat Bescheid, dass die Drachenreiter eine Bedrohung aus dem Kosmos ernst nehmen - auch wenn sie nicht dafür verantwortlich sind. Die Teleskope ermöglichen uns, die Objekte, die sich Pern nähern, zu identifizieren. Zum anderen …« - und nun setzte er ein hintergründiges Lächeln auf - »könnte aus dieser Himmelsüberwachung eine ordentliche Zunft erwachsen. Nach dem Ende der derzeitigen Annäherungsphase gäbe es dann einen völlig neuen Berufszweig, der speziell auf die Drachenreiter zugeschnitten ist.«
Ein verblüfftes Schweigen trat ein, während die Weyr-Führer sich diesen Vorschlag durch den Kopf gehen ließen.
Auch Lytol lächelte nun, und Lessa fand, so gelöst und glücklich habe sie ihn seit langem nicht gesehen.
»Indem wir unsere eigene Zunft gründen, tragen wir dazu bei, dass sich die Situation zwischen den Drachenreitern und bestimmten Berufsgruppen entspannt. Es gibt nämlich traditionelle Zünfte, die befürchten, die Drachenreiter könnten sie eines Tages überflüssig machen.«
»Aber so viele Himmelsbeobachter wird man nicht brauchen, dass alle von uns beschäftigt sind«, versetzte G'dened streitlustig.
F'lessan lachte. »Das jetzige Kontingent der Drachenreiter wird nicht ausreichen, um eine lückenlose Überwachung des Weltalls zu gewährleisten.« Seine Augen funkelten. »Wenn wir die Sache richtig angehen, benötigen wir jede Menge Mitarbeiter. Das Teleskop von Honshu hat bereits Bilder vom Asteroidengürtel geliefert, gleich nachdem ich die ersten Suchprogramme gestartet habe.«
»Suchprogramme?«, nörgelte G'dened.
Nach einem Blick auf Erragon fuhr F'lessan fort: »Wir wissen, welche Sterne an unserem Himmel konstante Positionen einnehmen. Unsere Suche gilt Objekten, die sich zwischen diesen Fixsternen bewegen. Schaut bitte her!« Er verteilte
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