Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenschwestern

Die Drachenschwestern

Titel: Die Drachenschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Fox
Vom Netzwerk:
„Raffiniert.“
    „Na ja, so raffiniert nun auch wieder nicht. Schließlich haben sie bis
Ende des Jahres beinahe alle guten Mitarbeiter verloren – der eigentliche Wert
von PC-Lux-Solutions. Aber soweit haben sie vermutlich gar nie gedacht, die
Herren Manager.“
    Gedankenverloren spielte Kaja mit ihrem inzwischen leeren Glas. „Oder
sie wollen sie dann einfach bei der nächstbesten Gelegenheit gewinnbringend
verkaufen. Das könnten sie doch dann, oder? Wenn sie die Entscheidungsmehrheit
haben.“
    „Stimmt. Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Das müsste dann
allerdings schnell gehen. Bevor jemand darauf kommt, das im vergangenen Jahr so
viele Projekte den Bach runter gingen.“
    Kaja überlegte. „Mir kommt da gerade ein Gedanke. Ich müsste das
allerdings nachprüfen. Mist, ich kann ja da nicht mehr rein.“ Sie trommelte mit
den Fingern auf die Tischplatte.
    „Was hast du dir
denn überlegt“, wollte Simon wissen.
    „Ich bin mir nicht sicher. Aber die Projekte, bei denen etwas schief
gegangen ist, waren meiner Meinung nach alles Interne. Das heißt, von denen
würde ein Aussenstehender vermutlich gar nichts mitkriegen.“
    „Das ist ja schlau
eingefädelt.“
    „Noch schlauer. Denn wenn es bei den anderen schiffbrüchigen
Programmen gleich gemacht geworden ist wie bei meinem, existiert ja der
korrekte Code noch. Sie müssen also, nachdem sie die ‚Verantwortlichen’ wie
mich zum Beispiel rausgeworfen haben, einfach den fehlerhaften Teil der
Programmierung wieder in den ursprünglichen Zustand versetzen.“
    „Ich wusste, weshalb ich mich mit dir Treffen wollte“, grinste Simon.
„Auf all das wäre ich noch lange nicht gekommen.“
    Kaja strahlte. „Es tut gut, dieses Rätsel endlich zu lösen, auch wenn
es nur schrittweise geschieht. Ich dachte gerade daran, dass uns vermutlich
noch bis Montag Zeit bleibt, zumindest von meinem fehlerhaften Programm den
Code zu kopieren und dann nochmals, nachdem sie ihn wieder ändern.“
    „Nur bringt uns das auch nicht weiter. Wenn wir sie damit
konfrontieren, können sie einfach behaupten, nichts weiter gemacht zu haben,
als deine Fehler zu beheben“, wandte Simon ein.
    „Stimmt.“
Entmutigt lehnte sie sich in ihrem Stuhl zurück.
    „He, nicht so leicht
aufgeben. Das tust du beim Programmieren ja auch nicht.“
    „Du hast recht.“
    „Ich habe so das Gefühl, als finden wir die benötigten Beweise nur in
diesem Vertrag. Wenn meine Vermutung stimmt und sich der Verdacht bestätigt,
dass mehrere ehemalige PC-Lux-Angestellten ähnliches erlebt haben wie du,
könnten wir ein Muster aufzeigen.“
    „Das könnte ein
Ansatz sein.“
    „Ich habe allerdings das Problem, dass wir den Vertrag nirgends auf
dem Server gespeichert finden konnten.“
    „Auf dem Server
gespeichert… Du meinst…“, fragend blickte sie ihn an.
    „Du vermutest richtig.“ Simon konnte sich ein kleines
selbstzufriedenes Lächeln nicht verkneifen.
    „Du hast dich in
den Server der Firma gehackt.“
    „Ganz genau. Zugegebenermaßen nicht ich persönlich, dazu reichen meine
Kenntnisse leider bei Weitem nicht aus. Aber einer unserer Mitarbeiter ist ein
echtes Ass darin, sich in anderer Leute Netzwerke zu wühlen.“
    „Dem würde ich zu gerne mal ein paar Tage über die Schulter blicken“,
grinste Kaja.
    „Nur zu, ich habe dir ja gesagt, du kannst gerne einmal vorbei
kommen.“
    „Ich nehme dich beim Wort, ich habe jetzt ja massenhaft freie Zeit.“
Plötzlich wieder ernst geworden, meinte sie: „Um noch einmal auf unser
eigentliches Thema zurück zu kommen, was hast du denn jetzt vor, um an diesen
Vertrag zu kommen?“
    „Nun, ich denke, ich werde den Heiligen Hallen deines ehemaligen
Arbeitgebers mal einen Besuch abstatten. Und du wirst mir dabei helfen.“
    „Helfen? Nur zu gerne. Aber ich komme ja nicht einmal mehr selber
hinein“, antwortete sie perplex.
    „Nicht?“ Simon hob bedeutungsvoll seine Augenbrauen und hielt ihr
einen täuschend echt aussehenden Badge hin.
    „Du hast ihn
kopiert!?!“
    „Aber klar.
Deshalb musste ich deinen doch auch für kurze Zeit ausleihen.“
    „À propos ausleihen: Mir ist immer noch nicht ganz klar, wie du in
meine Wohnung gekommen bist“, erwiderte Kaja herausfordernd.
    „Berufsgeheimnis“, gab er verschmitzt zurück. „Um wieder auf den Badge
zurück zu kommen…“
    „Und ganz nebenbei
vom Thema abzulenken…“
    „Er ist auf eine Frau
namens Calamity Jane programmiert. Also nicht auf deinen Namen.“
    „Wie hast du

Weitere Kostenlose Bücher