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Die Drachenschwestern

Die Drachenschwestern

Titel: Die Drachenschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Fox
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Schließlich musste sie kichern und gab auf.
    „Was ist denn so lustig?“, wollte Tim wissen, seine Nase in ihren
duftenden Haaren vergraben.
    „Zu viele
Kleider.“
    „Zu viele
Kleider?“
    „Ja, ich komm
nicht durch bei all diesen Schichten.“
    Er nahm ihre Hände, die immer noch kalt waren, auch wenn sie am
restlichen Körper glühte und meinte grinsend: „Ist vielleicht auch ganz gut so,
wenn ich die Temperatur deiner Eispfoten in Betracht ziehe.“
    Sie antwortete trocken: „Ich glaube, das wäre das geringste deiner
Probleme. Puh…“ Sie atmete hörbar aus.
    „Da muss ich dir Recht geben.“ Er fuhr sich durch die Haare. Verlegen
lächelten sie sich an, beide unsicher, wie es jetzt weitergehen sollte. Zorro
nutzte diesen Augenblick, um endlich wieder auf sich aufmerksam zu machen und
stupste Kaja mit der Schnauze an. Froh um die Ablenkung beugte sie sich
hinunter, um ihn hinter den Ohren zu kraulen.
    „Na du Großer, hast du schon alle Ratten und Mäuse verscheucht?“ Zorro
bellte auffordernd. „Ist ja gut, wir kommen ja schon.“ Entschuldigend wandte
sie sich an Tim: „Er hat sein Abendessen noch nicht gekriegt, da wird er
irgendwann ungeduldig.“
    Tim, der den Wink mit dem Zaunpfahl verstand, nickte nur und meinte:
„Dann lass uns nach Hause fahren.“ Dankbar für die Atempause hängte sich Kaja
bei ihm lose ein und versuchte, ihre Gedanken zu ordnen. Daran war jedoch nicht
zu denken. In ihrem Kopf tobten immer noch die Hormone, so dass sie beschloss,
bei ihrer bisherigen Taktik zu bleiben und einfach den Abend zu genießen.
    Sie legten den Weg zu ihrer Wohnung schweigend zurück. Dort
angekommen, wusste Kaja nicht, ob sie ihn noch hereinbitten sollte oder nicht.
Tim nahm ihr die Entscheidung ab. „Kommst du klar? Ich muss weiter, ich fahre
heute Abend noch nach Bern zurück und es ist schon ziemlich spät.“ Jetzt, wo es
entschieden war, dass sie nicht bei ihr zu Hause da weiter machen würden, wo
sie am See aufgehört hatten, spürte Kaja eine leise Enttäuschung.
    Lass das, schalt sie sich. Eben wusstest Du noch nicht mal, ob du das
überhaupt willst oder nicht. „Gute Heimfahrt“, wünschte sie ihm und drückte ihm
schnell einen unverfänglichen Kuss auf die Wange, bevor sie wie der Blitz aus
dem Auto kletterte.
    Geschafft, dachte sie, als plötzlich seine Stimme ertönte: „Hast du
nicht etwas vergessen?“
    „Zorro“, rief sie aus und wurde knallrot im Gesicht. Sie entließ ihren
Hund auf dem Kofferraum. „Pass auf dich auf“, sagte sie zu Tim und schloss
resolut die Autotür.
    Das hatte er ja wiedermal sauber hingekriegt, ärgerte sich Tim über
sich selber. Erst bei Simon rumjammern, er wüsste nicht, was er machen sollte,
um sich dann bei der erstbesten Gelegenheit auf Kaja zu stürzen. Er hatte keine
Ahnung, ob sich das auf seine langfristigen Pläne, er musste schmunzeln, als ihm
seine eigene Wortwahl auffiel, negativ oder positiv auswirken würde. Gefallen
hatte es ihr, da war er sich sicher. Auch wenn er nicht wusste, ob sie sich
auch wie vom Blitz getroffen fühlte, wie das bei ihm selber der Fall war. Na
ja, vielleicht war es gar nicht schlecht, jetzt wusste sie wenigstens, was sie
verpasste. Diesen typisch männlichen Gedanken konnte er sich nicht verkneifen.
Musste er ja auch nicht, stellte er fest und grinste den Rest der einstündigen
Fahrt selbstzufrieden vor sich hin.
    „Und, hattest du einen schönen Abend“, wollte Lance mit einem
wissenden Grinsen in seinem Drachengesicht wissen.
    „Äh, ja, ich hoffe
aber sehr, du hast mir nicht nachspioniert.“
    „Nachspioniert, ts ts. Als ob das nötig wäre, bei diesem
Honigkuchenpferdgrinsen im Gesicht. Das kann ja nur eines heißen...“
    „Und das wäre?“, wollte Kaja leicht verstimmt wissen. Es brachte sie
immer noch aus dem Konzept, dass dieser Drache in ihr las wie in einem offenen
Buch. Hatte sie denn keinerlei Recht mehr auf Privatsphäre, seit dieser Drache
aufgetaucht war? fragte sie sich halb empört, halb belustigt und ließ sich auf
ihr Sofa fallen. Um sich tatsächlich aufzuregen war sie nämlich viel zu gut
gelaunt.
    „Ich werde ja wohl noch ein geküsstes Mädchen erkennen“, meinte er
verdriesslich. Erstaunt ob seines Tonfalls blickte Kaja fragend zu Lance. „Ist
ja gut, schau mich nicht so an. Ich bin zwar inzwischen davon überzeugt, dass
dieser Tim gut für dich ist, aber freuen muss ich mich ja nicht auch noch
gleich sofort. Vielleicht später“, brummte er ein wenig übellaunig. „Sehr

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