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Die Drachenschwestern

Die Drachenschwestern

Titel: Die Drachenschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Fox
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ausführlich
befragt hatte. „Hallo ich bin Lance, ein Drache.“
    „Ach danke vielmals für die Aufklärung“, schnaubte das kleine Pferd
verächtlich. „Da wäre ich sonst nie darauf gekommen.“
    Lance beschloss, den Sarkasmus zu ignorieren. Schließlich hatte er
eine Mission zu erfüllen. „Sag mal, wie heißt denn eigentlich deine Reiterin“,
erkundigte er sich beiläufig.
    Misstrauisch beäugte ihn das Pferd. „Und was geht dich das an? Sie
gehört zu mir“, stellte er fest. „Und ich bringe sie jetzt vor dir in
Sicherheit.“ Der Wallach wollte wegspringen, wurde aber vom festen
Schenkeldruck seiner Reiterin und ihrem beruhigenden Zuspruch daran gehindert.
    „Nachdem du immer noch da bist, könntest du mir ihren Namen doch
verraten, ich verspreche auch, euch danach in Ruhe zu lassen.“ Zumindest für
den Moment, fügte er im Stillen hinzu.
    Der Wallach legte die Ohren an. „Lass bloß Sierra in Ruhe, sonst
kriegst du es mit mir zu tun!“
    „Ich schätze
Loyalität hoch ein“, antwortete der Drache gelassen. „Und danke.“
    Fuks warf den Kopf hoch und trabte davon. Lance blickte den beiden
nach. Dem großen Drachen sei Dank, dass sie nicht Nicole hieß oder einen
anderen häufig vorkommenden Namen trug. Mit Sierra sollte doch wohl etwas
anzufangen sein.
    „Lance?“ Kaja drehte sich einmal um ihre Achse und suchte ihren
Drachen. Der natürlich passenderweise wieder einmal verschwunden war, wenn sie
ihn dringend brauchte. „Typisch! Da wird’s spannend und wir könnten ihn
dringend brauchen und er verschwindet einfach!“
    „Was machen wir
denn jetzt?“, wollte Miri wissen.
    „Wie meinst du
das?“
    „Na ja, offensichtlich sind ja unsere Leben irgendwie über diese
Drachengeschichte miteinander verknüpft.“
    „Ja, das haben wir schon festgestellt, und?“ Kaja wusste selbst nicht,
weshalb sie so zickig klang.
    „Jetzt haben wir sie endlich gefunden, die dritte, und wissen nicht
einmal, wie sie heißt, oder wo sie wohnt“, antwortete Miri geduldig.
    „Da hast du recht“, gab Kaja ihr widerstrebend recht. „Ich muss
zugeben, dass dieses Zusammentreffen am heutigen Morgen wohl eine Neuigkeit zu
viel war in den letzten 24 Stunden. Und eigentlich tue ich mich mit Änderungen
jeglicher Art ziemlich schwer. Tut mir also leid, wenn ich unausstehlich war.“
    „Ist denn noch mehr passiert, als du mir bis jetzt erzählen konntest?“,
wollte Miri erstaunt wissen und ignorierte den Rest der Aussage geflissentlich.
    „Das könnte man wohl so sagen“, antwortete Kaja mit einem schiefen
Grinsen. „Lass’ uns zurückgehen. Vielleicht fällt uns bei einem Sandwichstopp
auch etwa ein, wie wir diese geheimnisvolle Pferdefrau ausfindig machen
könnten.“
    „Okay. Essen
klingt gut.“
    „Finde ich auch“, ließ
sich Lance aus dem Off vernehmen.
    „Was ist denn das
jetzt“, frotzelte Kaja, „eine Konferenzschaltung auf Drachenart?“
    Miri musste kichern. Wieder einigermaßen gut gelaunt machten sich die
drei auf den Rückweg.
    Sie hatten beschlossen, die Brötchen, die sie in einer der wenigen
kleinen Bäckereien, welche es in Zürich noch gab, gekauft hatten, bei Kaja zu
Hause zu essen. Sie waren nicht mehr in Stimmung gewesen, sich großartig
Gedanken zu machen, wo sie noch hingehen könnten. „Ich wusste gar nicht, dass
ich schon wieder solchen Hunger habe“, ließ sich Miri mit vollem Mund
vernehmen.
    Kaja bemühte sich, ihren Bissen erst hinunter zu schlucken, ehe sie
erwiderte: „Das kommt von der ungewohnten Bewegung an der frischen Luft.“
    „Stimmt.“ Miri machte eine schulbewusste Miene. „Ich bin tatsächlich
nicht so viel draußen, wie ich sollte.“
    „Wie ich möchte“,
belehrte Kaja sie.
    „Das ist doch
eigentlich meine Aufgabe“, zog Miri sie auf.
    „Was denn?“
    „Na, dir zu sagen,
was du zu tun oder zu lassen hast, zumindest bezüglich deiner Intuition.“
    „Ich dachte, dass sei seine Aufgabe?“, fragte Kaja und wedelte mit dem
Sandwich in der Hand unbestimmt in Lance Richtung, der vor einem Glas Holunderschnaps
saß.
    „Äh“, Miri druckste herum. „So könnte man das auch nennen. Ich vermute,
indirekt habe ich diese Aufgabe von ihm zugeschoben bekommen.“
    „Solange du nicht
zu herrisch wirst...“, neckte Kaja sie freundlich.
    Erleichtert, dass Kaja ihr Geständnis auf die leichte Schulter nahm,
beschloss sie, jetzt doch endlich nachzuhaken um heraus zu finden, was gestern
alles sonst noch passiert ist. „Also, rück schon raus mit der Sprache.

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