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Die Drachenschwestern

Die Drachenschwestern

Titel: Die Drachenschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Fox
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Was war
denn gestern noch so alles los, abgesehen von deiner Kündigung.“
    „Wir haben noch
einen Spaziergang um den Türlersee gemacht…“ begann Kaja.
    „Das meinte ich
nicht“, unterbrach sie Miri stirnrunzelnd.
    „Weiß ich doch, ich wollte dich nur etwas aufziehen“, grinste Kaja.
„Ich habe mich doch mit Simon getroffen, das hatte ich dir ja schon erzählt,
oder?“
    „Ja, und?“
    „Tim wollte auch noch kommen. Er musste aber erst noch etwas
erledigen. So um zehn ist er zu uns gestoßen.“ Kaja erzählte das alles
praktisch im Zeitlupentempo, so dass die sonst so sanftmütige Miri sie am
liebsten geschüttelt hätte. „Tim, ist das der, für den du die dritte Kerze
gemacht hast?“
    „Genau der.“ Kajas
Gesicht hatte einen verträumten Ausdruck angenommen.
    „Meinst du, ich kann das Ganze beschleunigen, wenn ich sie schüttle“,
erkundigte sich Miri, die vor Neugier fast platzte, bei Lance.
    „Du kannst es versuchen. Wetten würde ich nicht darauf. Ich musste ihr
gestern Abend, als sie nach Hause gekommen ist, auch alles aus der Nase ziehen.
Und danach war meine Beute noch mehr als gering.“
    „Immerhin weiß ich
jetzt, dass sie überhaupt nach Hause gekommen ist“, konstatierte Miri.
    „Würdet ihr beide
wohl aufhören, über mich zu sprechen, als wäre ich gar nicht hier?“
    „Bist du auch nicht wirklich. Du schwebst irgendwo hoch über uns auf
einer rosaroten Wolke“, gab Miri schlagfertig zurück.
    Kaja hob abwehrend die Hände und musste lachen. „In Ordnung. Ich gebe
mir Mühe, auf den Punkt zu kommen. Erst habe ich die beiden beim Dart
buchstäblich in den Boden gerammt“, an diesem Punkt ihrer Erzählung
entschlüpfte Kaja ein selbstzufriedenes Grinsen, „und dann sind wir noch mit
den Hunden spazieren gegangen.“
    „Bis jetzt höre
ich noch nichts, was die rosa Wolke rechtfertigt“, unterbrach Miri ungeduldig.
    „Wenn du mich endlich aussprechen lassen würdest, wüsstest du es schon
längst“, neckte Kaja sie. „Simon hat sich dann irgendwann diskret verabschiedet
und Tim und ich sind alleine weiter gegangen.“ Ihre Augen nahmen wieder einen
träumerischen Ausdruck an. „Dann hat er mich geküsst. Haben wir uns geküsst“,
verbesserte sie sich.
    „Und?“
    „Nichts weiter. Er
hat mich dann noch nach Hause gebracht und das war’s.“
    „Ja, aber hat es dir gefallen? Hast du Engel singen gehört, dein Herz
verloren, erzähl schon, ich will einfach alles wissen!“ Schließlich gab es in
ihrem eigenen Leben momentan nicht allzu viel Romantik.
    „Engel singen? Das war eher ein Vulkanausbruch. Praktisch
unkontrollierbar. Fantastisch. Erschreckend! Und was mein Herz angeht…“ Kaja
seufzte.
    „Hier ist der Punkt, wo sie wieder mal ihren Kopf die ganze Arbeit
machen lässt, obwohl sie von ihrem Herz spricht“, mischte sich Lance ungefragt
ein.
    „He, das ist unfair. Ich verlass mich sehr wohl auf mein Gefühl. Ich
bin nur dagegen, Lust gleich mit etwas Bedeutenderem zu verwechseln. Vor allem,
wenn mein Kopf weiß, dass mein Herz dabei in Gefahr sein könnte.“
    „Oje, du Arme. Und du Glückliche.“ Miri kam nicht umhin festzustellen,
dass sie ein klein wenig neidisch war. Sicher, sie gönnte Kaja ihre Romanze von
ganzem Herzen. Nur hätte sie nichts dagegen gehabt, selber auch in eine
verwickelt zu sein.
    „Ich weiß einfach
nicht was ich denken soll.“
    „Genau das ist der Punkt. Vielleicht solltest du in dieser Sache
einfach überhaupt nicht denken“, brummte Lance.
    „Geniess das Ganze doch einfach vorerst mal. Sorgen kannst du dir
immer noch machen, wenn es soweit kommen sollte, dass Sorgen nötig sind.“ Lance
warf Miri einen anerkennenden Blick zu und nahm einen genüsslichen Schluck
Holunderschnaps.
    „Falls du ein Drachenpraktikum machen möchtest, melde dich einfach. Du
bist definitiv zum Drachenpraktikanten qualifiziert.“
    Kaja warf ihm einen finsteren Blick zu. Zu Miri gewandt meinte sie:
„Du hast recht. Ich versuch es ja. Gestern Abend war auch ein Resultat von
einfach genießen und möglichst wenig denken. Ob das schlau war wird sich
zeigen.“
    „Und schon meldet
sie Zweifel an!“
    „Wenn du nichts Konstruktives beizutragen hast, kannst du dich auch in
deine Höhle verkriechen“, schnauzte Kaja ihn an, die es langsam satt hatte,
sich seine neunmalklugen Sprüche auf ihre Kosten anzuhören. Sofort rollte sich
Lance beleidigt zusammen und schrumpfte auf seine Katzengrösse.
    „Jetzt hast du seine Gefühle verletzt“, meinte Miri

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