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Die Drachenschwestern

Die Drachenschwestern

Titel: Die Drachenschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Fox
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schade um das Wachs.
Da die Kräuter schon drin waren, kann ich den Rest nicht mehr verwenden“, meinte
sie bedauernd.
    „Welchen Rest?“, kicherte der Drache, was ihm einen
weiteren bösen Blick von Kaja einbrachte.
    „Na ja, es hilft wohl nichts. Ich mach hier erst einmal
alles sauber und starte den nächsten Versuch besser vorbereitet.“
    Erschöpft ließ sich Kaja auf ihr Sofa sinken und
schaltete wahllos den Fernseher ein. Die letzten zwei Stunden hatte sie damit
verbracht, das verspritzten Wachs vom Parkett zu kratzen, ihre Hosen zu bügeln,
um die Flecken aus dem Stoff zu entfernen, nicht zu reden vom Rest der Küche.
Missmutig schaute sie an sich herunter. Sie trug zwar inzwischen saubere Hosen,
ihre Arme und vermutlich auch ihr Gesicht wiesen immer noch Spuren des
missglückten Kerzengießversuchs auf. Egal. Jetzt würde sie erst mal ihre
bestellte Pizza essen (es konnte schließlich keiner erwarten, dass sie nach
dieser Küchenputzaktion auch noch kochen würde) und dem Fernseher die Aufgabe
überlassen, sie abzulenken.
    Viel später setzte sie sich blinzelnd auf. Der Fernseher
lief immer noch. Ein rascher Blick auf die Uhr ihres hoffnungslos veralteten
Videorekorders bestätigte ihr, dass es bereits ein Uhr nachts war. Sie hätte
sich gar keine Sorgen über benötigte Ablenkung brauchen müssen, stellte sie
fest. Offenbar war sie, nachdem sie die Hälfte ihrer Pizza vertilgt hatte, über
dem lahmen Fernsehprogramm eingeschlafen. Wo war denn der Rest ihres
Abendessens hingekommen, überlegte sie stirnrunzelnd und blickte sich suchend
um, als ihr Blick auf die leere Pizzaschachtel fiel.
    „Zorro und ich haben sie uns geteilt, es macht dir doch
nichts aus? Sah nicht so aus, als ob du sie noch wolltest, so wie du auf dem
Sofa geschnarcht hast.“
    „Ich schnarche nicht“, behauptete Kaja indigniert. „Und
glaub ja nicht, dass ich es nicht merke, wenn du versuchst, dich bei meinem
Hund ein zu schleimen!“, fügte sie ungnädig hinzu. „Ich geh jetzt ins Bett. Und
wag es ja nicht, dich an meiner Whiskyflasche zu vergreifen!“
    Der Drache
rollte gespielt verzweifelt mit den Augen und schnitt eine Grimasse.
    „Und mach keine Gesichter hinter meinem Rücken“, setzte
sie noch hinzu, ohne sich umzudrehen.

Kapitel 16
    Am nächsten Morgen war Kaja ausgesprochen früh im Büro. Offensichtlich
hatte sie gestern vor dem Fernsehen endlich den Schlaf nachholen können, den
sie dringend nötig gehabt hatte. So war sie heute um 6 Uhr schon putzmunter gewesen
und hatte sich voller Tatendrang mit Zorro in den nebligen und leider noch
immer dunklen Tag gestürzt. Das hatte aber weder die Spielfreude des Hundes noch
Kajas Guter Laune geschadet. Im Gegenteil, sie war gespannt auf heute Abend,
auf das Treffen mit Miri. Sie war sich noch nicht so sicher, ob sie das Thema
Drachen überhaupt anschneiden wollte. Eigentlich hatte sie keine Lust, sich
gleich in den ersten fünf Minuten als Geisteskranke zu qualifizieren.
    Andererseits, überlegte sie, hatte Miri Lance von der
ersten Minute an sehen können und offenbar als Realität akzeptiert. Kaja
seufzte. Lance, der alte Gauner, würde wahrscheinlich wieder meinen, sie mache
sich zu viele Sorgen über Dinge, die sie nicht ändern könne. Womit er noch dazu
Recht hätte. Ärgerlich. Resolut schob sie die Gedanken an den Abend beiseite.
    Ich habe ja schließlich noch andere Sorgen, um welche
ich mich kümmern muss, erinnerte sie sich und beschloss, den Stier gleich an
den Hörnern zu packen.
    Sie sprang von ihrem Stuhl auf und machte sich auf den
Weg zu Max’ Büro. Leer, verdammt! Konnte denn im Moment nicht auch einmal
einfach etwas klappen?!
    Sie steckte den
Kopf durch die nächste Tür und wandte sich an Max’ Assistentin: „Anna?“
    Schuldbewusst schreckte Anna hoch. Als sie allerdings
sah, dass es sich nur um Kaja handelte, wandte sie sich unverzüglich wieder dem
Sudoku auf ihrem Tisch zu. „Ja“, kam es ziemlich schroff.
    „Äh, ich wollte
nur fragen, ob du weißt, wo Max steckt?“
    „Weg“, kam es
knapp zurück.
    „Wie, was heißt
weg?“, hakte Kaja irritiert nach.
    „Wüsste zwar nicht was dich das angeht, aber na gut. Er
ist für einige Tage bei einer Weiterbildung.“
    „Und von wem
krieg ich jetzt meinen nächsten Auftrag?“
    „Woher soll ich das wissen“, antwortete Anna sichtlich
gelangweilt und zog ihren widerlichen Kaugummi in die Länge. Demonstrativ fing
die Assistentin an, sich wieder mit ihrem Zahlenrätsel zu beschäftigen.
    Völlig

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