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Die drei ??? - 100 - Toteninsel

Die drei ??? - 100 - Toteninsel

Titel: Die drei ??? - 100 - Toteninsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Marx
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bei all dem für eine Rolle spielt. Und so weiter.«
    »Meinetwegen, aber darüber können wir uns Gedanken machen, wenn wir hier wieder rausgekommen sind, in Ordnung?
    Allzu viel Zeit sollten wir uns damit nämlich nicht lassen. Denn irgendwann werden die Batterien deiner Taschenlampe leer sein und ich möchte hier nicht im Dunkeln herumlaufen.«
    »Aber wie sollen wir rauskommen?«, fragte Peter. »Dem Gestank nach zu urteilen hat die Höhle keinen zweiten Ausgang.
    Sonst wäre die Luft besser. Ob wir es schaffen, die Geheimtür aufzustemmen?«
    »Zu schwer«, meinte Bob. »Außerdem fehlt uns das Werkzeug.«
    Justus leuchtete über die Wände und die Decke. Er runzelte die Stirn. Dann bewegten sich seine Finger langsam zu seinem Mund und begannen die Unterlippe zu kneten.
    »Was geht in deinem Kopf vor, Just?«, fragte Peter hoffnungsvoll. »Hast du eine Idee?«
    »Was meint ihr, wie diese Höhle entstanden ist?«
    »Wie sie entstanden ist? Na ja, so wie der ganze Rest vermutlich auch. Sie wurde in jahrelanger Knochenarbeit in den Fels gehauen.«
    »Tatsächlich? Findet ihr es nicht etwas übertrieben, für ein paar Särge eine Höhle zu schaffen, die so groß ist wie ein Dom?«
    »Na ja, das hatte wahr scheinlich irgendeine religiöse Bedeutung, damit die Seelen der Toten genug Platz haben oder so, was weiß ich.«
    Justus piekste dem dritten Detektiv in den Bauch. »Falsch!
    Diese Höhle wurde nicht künstlich geschaffen. Sie ist natürlichen Ursprungs.«
    »Meinst du?«, fragte Peter. »Glaub ich nicht. Und selbst wenn: Das hilft uns auch nicht weiter.«
    »Doch. Weil dies nämlich ein Lavatunnel ist!«
    »Ein was?«
    »Ein Lavatunnel. Wir sind hier mitten in einem erloschenen Vulkan, schon vergessen? Was meinst du, wie in einem Vulkan, der ja nur aus erstarrter Lava besteht, eine Höhle entstehen kann? Durch Wind und Wetter? Durch Erdbeben? Nein. Diese Höhle ist so alt wie der Vulkan selbst! Als er vor Tausenden von Jahren ausbrach und die Lava aus dem Krater floss, kühlte die Oberfläche des Stroms schnell ab und erstarrte. Eine feste Decke entstand. Darunter war die Lava jedoch noch flüssig, strömte weiter und hinterließ einen Hohlraum: diese Höhle! In späteren Jahren und nach weiteren Ausbrüchen sackte die Höhle immer weiter in die Tiefe, blieb aber unversehrt. Deshalb sind die Wände auch so wellig und trotzdem glatt: Sie bestehen aus mitten in der Bewegung erstarrter Lava!«
    »Woher weißt du das alles?«, fragte Peter fasziniert.
    »Ich habe davon gelesen. Es gibt zwar nicht viele solcher Höhlen auf der Welt, aber es gibt sie.«
    »Schön. Wir sind also in einem Lavatunnel. Und was fangen wir damit an?«
    »Das ist doch logisch, Zweiter. Die Lava muss irgendwohin geflossen sein. Mit anderen Worten: Diese Höhle muss einen zweiten Ausgang haben! Und den suchen wir jetzt. Kommt, Kollegen!«
    Sie liefen tiefer in den Tunnel hinein, zwischen den Reihen aus Steinsärgen entlang. Die Höhle wurde mal breiter, mal schmaler, doch sie nahm einfach kein Ende. Sarg reihte sich an Sarg und die Treppe war schon längst hinter ihnen in der Dunkelheit verschwunden. Dann wurde die Höhle schlagartig enger. Die Sargreihen endeten, die Decke senkte sich herab, die Wände kamen auf sie zu. Nach weiteren zwanzig Metern mussten sie bereits geduckt gehen. Der Geruch war schlimmer geworden. Sie hatten noch immer nicht herausgefunden, was hier so bestialisch stank.
    Bis Bob, der an der Spitze ging, plötzlich auf etwas trat. Es knirschte unter seinem Schuh und zerbröselte. »Mein Gott, was war das? Gib mir mal die Lampe, Just!« Bob leuchtete den Boden ab - und keuchte erschrocken auf. »Oh, mein Gott! Oh, mein Gott! Das ist... das ist...«
    »Ein Friedhof«, stellte Justus mit zitternder Stimme fest.
    Knochen. Überall Knochen. Der Boden war übersät von menschlichen Gerippen. Sie türmten sich an den Wänden auf, lagen kreuz und quer verstreut im gesamten Gang. Arme, Beine, Brustkörbe, grinsende Schädel mit leeren schwarzen Augenhöhlen. Teilweise waren sie von einer halb zerfallenen, stinkenden schwarzen Masse bedeckt. Knochenhände griffen in die klebrige Luft und schienen sich im tanzenden Licht der Taschenlampen zu bewegen.
    Peter presste die Hände vor den Mund. Ihm war übel. »Was ist das, Just? Was ist das?«
    »Das sind die Körper, die in den Särgen lagen. Das war zu erwarten. Die Leute, die die Bomben in die Särge gelegt haben, mussten die Leichen irgendwohin schaffen. Also brachten sie sie

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