Die drei !!!, 7, Skaterfieber
schaffte es, sich aus Hans’ Griff zu befreien. Geistesgegenwärtig gab sie Marie das Detektivtagebuch und einen Kugelschreiber. Marie nahm beides entgegen und tat so, als wollte sie sich Notizen machen. Hans und Georg sahen Marie unsicher an, die einen interessierten Streberblick aufgesetzt hatte.
»Spüren Sie auch die zunehmende Arbeitslosigkeit in unserer Gesellschaft?«, fragte sie. »Leiden Ihre Geschäfte darunter, dass die Leute heutzutage kaum mehr Geld in der Tasche haben?« Hans kratzte sich wieder an der Stirn. »Hmm … weiß nicht.« Marie kritzelte etwas in das Detektivtagebuch.
Sofort machte Kim weiter. »Wir haben gesehen, dass Sie in der Textilbranche tätig sind. Dürfen wir fragen, wer Ihre Kundengruppen sind? Gehören Sie eher zu den reicheren oder ärmeren Bevölkerungsschichten?«
»Äh … zu den ärmeren«, sagte Georg.
Hans nickte. »Ja, zu den ganz Armen. Wir schicken nämlich Kleidung an die Dritte Welt. Leiten eine Spendenaktion, die ziemlich erfolgreich ist.«
Georg starrte ihn mit offenem Mund an, dann nickte er auch. »Genau, so ist es …«
Marie kritzelte wieder eifrig im Tagebuch herum.
»Jetzt müssen wir aber los«, sagte Hans. »Die Armen in der Dritten Welt brauchen uns, sie warten auf unsere Spenden.« Georg hob die Hand zum Abschied und grinste schief. »Macht’s gut!«
Dann stiegen die Männer schnell in den Wagen und brausten davon. Die drei !!! sahen ihnen hinterher.
»Von wegen Dritte Welt!«, murmelte Marie, während sie Kim das Detektivtagebuch und den Kugelschreiber zurückgab.
»Die haben das Blaue vom Himmel heruntergelogen«, sagte Kim.
Franzi verschränkte triumphierend die Arme vor der Brust. »Und sie hatten offensichtlich Angst. Das bedeutet, dass sie Dreck am Stecken haben. Vielleicht verschenken sie ja die Klamotten unter den Skatern und bestechen sie damit oder so.« »Kann gut sein«, sagte Kim. »Aber jetzt lasst uns hier verschwinden, bevor noch dieser Jimmy auftaucht.«
Die Detektivinnen machten kehrt und rannten zum Auto zurück. Schnell stiegen sie ein, und Franzi rief atemlos: »Los, nichts wie weg!«
Stefan riss erschrocken die Augen auf. »Okay.« Dann ließ er den röhrenden Motor an. »Wollt ihr den Lieferwagen verfolgen?« »Nein«, sagte Kim. »Wir wollten nur schnell weg von hier.« Stefan schaltete einen Gang runter. Sie ließen das Industriegebiet hinter sich und bogen wieder auf der Hauptstraße ein, die aus Neumarkt hinausführte. Es fing zu regnen an. Stefan schaltete die Scheibenwischer ein und krampfte nervös die Hände ums Lenkrad. »Ist alles in Ordnung mit euch?«
»Klar«, sagte Marie. »Uns geht’s gut.«
Stefan wischte sich ein paar Schweißtropfen von der Stirn. »Gott sei Dank! Ich hab schon gedacht, ich muss euch da rausboxen. Die beiden Schlägertypen sahen nicht gerade so aus, als wollten sie nett mit euch plaudern.«
Marie strahlte ihn an. »Das hättest du wirklich getan?«
»Natürlich«, sagte Stefan. »Ich lass euch doch nicht im Stich, wenn ihr in Gefahr seid.«
Marie strahlte weiter. »Du bist ein Held …«
»Jetzt übertreib mal nicht«, sagte Stefan. »Ich hab ja gar nichts gemacht. Aber ihr lasst euch da auf ganz schön gefährliche Sachen ein. Habt ihr nie Angst?«
Kim kicherte. »Doch, klar, aber das gehört eben dazu.«
Stefan pfiff durch die Zähne. »Respekt! Für mich wär das nichts.«
»Das musst du ja auch nicht«, sagte Franzi. »Eine verrückte Detektivin in der Familie reicht, oder?«
Alle lachten. Nach der ganzen Anspannung erzählten sie sich gegenseitig Witze, und die Rückfahrt verging wie im Flug. Am liebsten hätte Franzi natürlich gleich alle Details des Falls besprochen, aber damit mussten sie warten, bis sie wieder unter sich waren. Kurz darauf erreichten sie die Stadt, und Stefan setzte die Detektivinnen bei Marie ab.
»Danke fürs Mitnehmen!«, sagte Franzi. »War echt nett von dir.«
»Keine Ursache«, sagte Stefan. »Also dann, bis bald.«
Er wollte schon wieder losfahren, da rief Marie plötzlich: »Halt!«
Stefan zuckte zusammen. »Was ist?«
Marie lächelte ihn an. »Du wolltest mir doch noch deine Handynummer geben.«
Stefan grinste. »Ach so, ja. Das hätte ich fast vergessen.« Er zog einen Kugelschreiber aus der Brusttasche seines Hemds, kramte in der Hosentasche nach einem Zettel und kritzelte seine Handynummer auf das Papier.
Marie griff danach und erwischte aus Versehen Zettel und Kugelschreiber. »Sorry«, sagte sie und wollte Stefan den
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