Die drei !!!, 9, Im Bann des Tarots
was zur achten Karte ein?«
Kim überflog ihre Liste. »Nein, im Moment nicht. Außer dass am Tatort offenbar Tiere sind, aber Hasen und Ziegen laufen oft auch frei herum.«
Da Franzi auch keine neue Idee mehr hatte, beschäftigten sich die drei !!! mit der neunten Karte.
»Wofür steht wieder die neunte Karte im Keltischen Kreuz?«, fragte Franzi, die sich nicht alle Positionen gemerkt hatte.
»Waren das nicht die Hoffnungen und Ängste des Fragenden?«, sagte Kim.
Marie nickte. »Ja, genau.«
Franzi betrachtete die Karte, auf der ein Mann auf dem Bauch lag und von zehn Schwertern durchbohrt wurde, und verzog den Mund zu einem ironischen Lächeln. »Friedliches Bild, sehr romantisch!«
»Die Zehn Schwerter bedeuten Abbruch und willkürliches Ende«, erklärte Marie. »Es kann sich dabei um einen schmerzhaften, traurigen Einschnitt handeln oder um den erlösenden Schlussstrich unter ein unangenehmes Kapitel.«
»Na, das ist wenigstens wieder ziemlich klar«, sagte Kim. »Die Grabräuber hoffen, dass sie nach ihrem Raub ungeschoren davonkommen. Aber sie haben natürlich Angst, dass sie von der Polizei geschnappt werden und die ganze Sache böse für sie ausgeht.«
Marie klatschte in die Hände. »Toll! Besser hätte ich es auch nicht interpretieren können. Du bist ein Naturtalent. Willst du nicht auch regelmäßig Karten legen? Ich könnte es dir beibringen.«
Sofort wehrte Kim lachend ab. »Bloß nicht! Wenn dieser Fall hier abgeschlossen ist, rühre ich keine einzige Tarotkarte mehr an, darauf kannst du wetten.«
»Schade«, sagte Marie, während sie den letzten Rest Kakao Spezial trank, der mittlerweile kalt geworden war und viel zu süß schmeckte.
Franzi warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. »Jetzt sollten wir aber wirklich Professor Degen anrufen. Ich hab nicht so viel Zeit.«
»Wieso?«, fragte Kim. »Hast du etwa ein Date mit Benni und Leonhard?«
Prompt wurde Franzi rot. »Das ist kein Date, wir skaten bloß.«
»Klar«, sagte Kim. »Ihr skatet bloß …« Dabei zwinkerte sie Marie verschwörerisch zu und wartete auf ihre Reaktion.
Aber Marie hatte keine Lust, bei dem Spielchen mitzumachen. Dann musste sie nämlich sofort wieder an Stefan denken und sie dachte sowieso schon viel zu viel an ihn. Schnell schob sie alle negativen Gedanken fort und griff zu ihrem Handy. »Okay, mal sehen, ob er überhaupt da ist.«
Professor Degen war da und er hatte Zeit. Er schien genauso gespannt auf die beiden Tarotkarten gewartet zu haben und bereits zwanzig Minuten später stand er mit zerzausten Haaren und leuchtenden Augen vor den drei !!!.
»Wo sind die Karten?«, fragte er. »Zeigt her!«
»Setzen Sie sich doch bitte«, sagte Kim und sah sich verstohlen um. Sie hatte keine Lust, dass jeder im Café ihr Gespräch mitbekam.
Professor Degen ließ sich in einen Knautschsessel fallen und da kam auch schon die Bedienung, bei der er einen Tee bestellte. Die Detektivinnen warteten, bis die Bedienung den Tee gebracht hatte. Erst dann zeigten sie dem Professor die Karten und fassten ihre bisherigen Ergebnisse zusammen.
Er lauschte mit großen Ohren. Während Kim, Franzi und Marie abwechselnd erzählten, beugte er sich interessiertüber die Königin der Münzen.
»Leider ist das alles ziemlich verwirrend«, sagte Franzi am Schluss. »Früchte, Rosen und Tiere gibt es an vielen Orten. Und wer die bodenständige Frau sein soll, wissen wir auch noch nicht. Haben Sie vielleicht eine Idee?«
Professor Degen rückte seine Brille zurecht und schwieg. Nach ein paar Minuten murmelte er: »Die Königin der Münzen hat einen guten Instinkt für die Natur und den fruchtbaren Boden. Es könnte eine Kräuterfrau oder Heilpraktikerin sein oder …« Plötzlich hob er den Kopf und rief: »Oder eine Bäuerin! Ja, das liegt viel näher.«
Sofort kombinierte Marie: »Dann ist unser Tatort ein Bauernhof!«
»Super!«, rief Kim. »Jetzt haben wir ja das Keltengrab! Zeigen Sie Ihre Karte her, Professor! Wo ist der Bauernhof?«
Professor Degen zog langsam seine Umgebungskarte aus der Tasche, aber er seufzte dabei. »Langsam, langsam! Ich muss euch leider enttäuschen. So einfach ist das Ganze nicht. Ich hab mir die drei Orte im Internet genauer angesehen: Auf dem einen Ort steht ein Privatkrankenhaus mit einem großen Blumen- und Obstgarten, und an den beiden anderen Stellen sind zwei Bauernhöfe!«
Franzi stöhnte. »Mist! So ein blöder Zufall!«
Kim war auch enttäuscht, aber sie fing schon wieder an, systematisch zu
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