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Die drei !!!, 9, Im Bann des Tarots

Die drei !!!, 9, Im Bann des Tarots

Titel: Die drei !!!, 9, Im Bann des Tarots Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Wich
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denken. »Gut. Dann müssen wir eben die drei Orte weiter eingrenzen. Gibt es eine Ziege auf dem Gelände des Krankenhauses?«
    Professor Degen schüttelte den Kopf. »Ich weiß es zwar nicht, aber ich glaube, das können wir ausschließen. Tiere übertragen Keime und Bakterien und haben in einem Krankenhaus nichts zu suchen.«
    Triumphierend sahen sich Kim, Franzi und Marie an. »Na, also«, sagte Marie. »Und schon sind es nur noch zwei Orte!«
    Der Professor lächelte. »Ihr habt recht!«
    »Was wissen Sie über die beiden Bauernhöfe?«, fragte Franzi. »Haben die beide Obstgärten und Rosen?«
    Professor Degen holte eine Klarsichthülle mit zwei Papierbögen aus seiner Tasche. »Wartet, hier hab ich mir was ausgedruckt. Ein Bauernhof hatte eine eigene Homepage: der Lindenhof.«
    Schnell überflogen die drei !!! die Seite.
    »Die haben einen Hofladen«, sagte Kim. »Da kann man Bioprodukte kaufen: selbst gemachtes Brot, Biofleisch und Obst!«
    Marie sah sich das Foto des Hofes an, auf dem die Bauersfamilie mit ihren drei Kindern, zwei Hunden und einer Katze fröhlich in die Kamera lachten. Sie standen vor einer Scheune, um die sich Rosen rankten.
    »Obst und Rosen haben sie schon mal«, sagte Marie. »Aber besonders bodenständig sieht die Bäuerin nicht gerade aus.«
    Die Frau auf dem Foto war noch sehr jung und trug ein kariertes Sommerkleid, das ihre braun gebrannten, dünnen Arme und Beine frei ließ.
    »Stimmt«, sagte Professor Degen. »Trotzdem ist sie eine Bäuerin. Wir müssten wissen, ob sie auch Ziegen haben, aber davon steht hier nichts.«
    »Wir betreiben eine ökologische Landwirtschaft«, las Kim vor. »Dazu gehört selbstverständlich artgerechte Tierhaltung und unsere Hühner dürfen überall frei herumlaufen.«
    Franz griff nach dem zweiten Ausdruck. »Vielleicht kommen wir ja bei dem anderen Bauernhof weiter.«
    Alle beugten sich über den Ausdruck, auf dem ein alter Bauernhof vor einer Wiese mit noch älteren Obstbäumen abgebildet war. Der Professor hatte die Info auf einer Seite über einen landwirtschaftlichen Wettbewerb gefunden, bei dem der Bauernhof als eines der ursprünglichsten, traditionellsten Anwesen ausgezeichnet worden war.
    Kim las wieder den Text vor: »Die stolze Gewinnerin (ohne Foto) ist die 82-jährige Witwe Anna Blomberger, Besitzerin des Rosenhofs.«
    »Also, die ist bestimmt bodenständig«, kombinierte Marie. »Und Obst und Rosen hat sie auch.«
    Plötzlich zeigte Franzi mit zitterndem Finger auf das Foto. »Seht nur!«
    »Was denn?«, fragte Marie und in dem Moment sah sie es auch.
    Unter dem Giebel des Bauernhauses waren als Schmuck zwei bunt bemalte, ziemlich kitschige Tierköpfe aus Stein angebracht: Der eine Tierkopf war ein Hase und der andere stellte eindeutig eine Ziege dar.

Verräterische Spuren
    Marie hatte mal in der Schule einen Fotokurs belegt. Daher wusste sie genau, wie sehr sich ein gut gemachtes und am Bildschirm bearbeitetes Foto von der Wirklichkeit unterscheiden konnte. Oft sahen die Dinge in echt viel gewöhnlicher und unscheinbarer aus. Beim Rosenhof war es genau umgekehrt: Das alte Bauernhaus mit seinen dunklen Holzbalken wirkte viel mächtiger und größer, und die beiden Tierköpfe hatten schmale, blitzende Augen, mit denen sie die fremden Besucher misstrauisch beäugten. Insgesamt wirkte der ganze Hof alles andere als einladend. Unwillkürlich lief Marie ein kalter Schauer über den Rücken, als sie mit Franzi, Kim und Professor Degen aus dem Auto stieg und langsam auf das Haus zuging.
    Ob es wirklich so eine gute Idee gewesen war, die Witwe einfach ohne vorherige Ankündigung am Sonntagmorgen zu besuchen und zu fragen, ob ihr in letzter Zeit irgendetwas Verdächtiges auf ihrem Hof aufgefallen war? Plötzlich war sich Marie nicht mehr so sicher, obwohl sie gemeinsam mit Kim und Franzi so lange auf den Professor eingeredet hatte, bis er endlich dem Vorschlag zugestimmt hatte. Aber jetzt gab es kein Zurück mehr.
    Entschlossen warf Marie ihre blonden Haare zurück und ging zielstrebig auf die Haustür zu, bei der statt einer Klingel ein runder Türklopfer aus Eisen in Form einer Schlange angebracht war.
    »Die Schlange«, raunte Professor Degen hinter ihr. »Bei den Kelten war sie das Symbol für Schöpfung und gleichzeitig auch für Zerstörung.«
    Marie lief wieder ein kalter Schauer über den Rücken, doch sie versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. »Dann wollen wir mal«, sagte sie, hob die Schlange an und ließ sie gegen das Holz

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