Die drei !!! - Achtung Promihochzeit
mit der ersten Strophe eines improvisierten Popsongs.
Marie traute ihren Ohren nicht. Sie hatte bei Carlo mit einer ungeübten, unsicheren Performance gerechnet, aber er sang richtig gut. Fast so gut wie Nick. Beim Refrain verschmolzen die Stimmen der beiden Brüder zu einem perfekten Klang. Und der Rhythmus des Songs war so ansteckend, dass die drei !!! einfach mitklatschen mussten. Es war etwas passiert, womit keiner gerechnet hatte: Die Musik hatte die schlechte Stimmung weggefegt und durch pure gute Laune ersetzt.
Das Fernsehteam filmte begeistert mit. Immer wieder machte der Kameramann Guy Close-ups von Carlo. Als Nick das mitbekam, gab er seinen Bandkollegen ein Zeichen, den Song zu Ende zu bringen, was Schlagzeuger Joe mit einem Trommelwirbel auch tat.
»Bravo!«, riefen Kim, Franzi und Marie.
Eva warf Nick eine Kusshand zu. »Du warst super!«
Der Sänger lächelte geschmeichelt. Dann klopfte er Carlo auf die Schulter. »Das war gar nicht schlecht für den Anfang. Zu schade, dass du nichts aus deinem Talent gemacht hast. Aber du warst ja noch nie besonders ehrgeizig, hast immer nur kleine Gigs angenommen.«
Da war sie wieder, die Spannung zwischen den Brüdern.
Alle sahen Carlo erwartungsvoll an. Der zögerte kurz und grinste dann gutmütig. »Du hast recht, Nick. In meinem Leben ist nicht immer alles glattgelaufen.«
Nick war so verblüfft über die Reaktion, dass ihm die Worte fehlten. Eva ging schnell zu ihm hin und streichelte über seinen Arm. »Komm, Liebling, lass uns das Love-Duett für die Hochzeit proben.«
Nicks Gesichtsmuskeln entspannten sich. »Okay«, sagte er. »Ein toller Vorschlag, Eva«, stimmte der Regisseur zu. »Das Duett wird das Highlight unserer Doku-Soap sein – und natürlich auch das der neuen CD der Boyzzzz.«
Kim bekam leuchtende Augen. »Es gibt eine neue CD? Wann?« »Pünktlich zur Hochzeit«, erzählte Nick stolz. »Ihr bekommt natürlich alle ein kostenloses Exemplar mit unseren Autogrammen.«
Kim, Franzi und Marie strahlten. Alle drei hatten zu Hause sämtliche CDs ihrer Lieblingsband. Und da die Boyzzzz sehr produktiv waren, war im Laufe der Zeit einiges zusammengekommen.
Eva stellte sich neben Nick vors Mikrofon und lächelte ihn verliebt an. Das Love-Duett war ein gefühlvoller Song, der mitten ins Herz traf. Obwohl Eva keine Profi-Sängerin war, hatte sie eine schöne, weiche Stimme. Das Glück des Paares hörte man in jeder Note und jeder Liedzeile. Kim, Franzi und Marie schmolzen dahin.
Marie war so begeistert von der Nummer, dass sie nichts mehr um sich herum wahrnahm. Irgendwann spürte sie einen Ellbogen, der sich in ihre Seite bohrte.
»Sieh mal!«, zischte Franzi ihr zu. »Unser Zielobjekt.«
Sofort schaltete Marie wieder in den Detektivmodus um und beobachtete Max Frund. Der Lichttechniker hatte seinen größten Scheinwerfer weder auf Nick und Eva noch auf die Bandmitglieder ausgerichtet, sondern auf das Gemälde an der Wand! Und fast noch eindeutiger war der sehnsüchtige, begehrliche Ausdruck in seinen Augen.
»Hab ich’s mir doch gedacht«, murmelte Marie. Ihre Worte wurden vom Schlussakkord der Musik verschluckt. Mechanisch klatschte Marie mit den anderen, während sie fieberhaft überlegte: Witterte Max Frund die große Beute? Hatte er es jetzt auf das Gemälde abgesehen, weil es noch besser und wertvoller war als Bargeld?
Plötzlich hatte Marie eine Idee. Sie holte ein Nagellackfläschchen aus ihrem Rucksack und schlenderte zu Max Frund hinüber. »Hi! Ich bin Marie. Weißt du, dass du einen total spannenden Beruf hast? Ich stand ja bisher immer nur vor den Scheinwerfern im Rampenlicht. Zeigst du mir mal, wie so ein Scheinwerfer funktioniert?«
Max lächelte geschmeichelt. »Klar, mach ich gerne.«
Er begann umständlich, die technischen Details zu erklären. Marie tat so, als würde sie aufmerksam zuhören, und schraubte unauffällig das Fläschchen auf. Darin befand sich kein Nagellack, sondern ein Fingerabdruck-Set. Max Frund hatte sicher jede Menge Fingerabdrücke auf dem Scheinwerfer hinterlassen. Marie brauchte nur einen davon zu sichern und ... »Max!«, rief plötzlich Fabian. »Du sollst doch bei der Arbeit nicht quatschen!«
»Ja, ich weiß ...« Der Lichttechniker warf Marie einen entschuldigenden Blick zu und drängte sie vom Scheinwerfer weg. Marie lächelte, obwohl sie innerlich fluchte. Beinahe hätte sie den entscheidenden Beweis gehabt. Sie stopfte das Fläschchen in ihre Hosentasche und ging zurück zu Kim und
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