Die drei !!! - Achtung, Spionage! - Die drei !!! ; 40
Uhr
Ben und Lukas, ihr hört mir jetzt mal gut zu: Ihr habt meine Konzertkarten geklaut. Das war vorsätzlicher Diebstahl. Wenn ihr es wagen solltet, auch noch mein geheimes Tagebuch zu lesen, vergreift ihr euch an Privateigentum. Genau so fangen Verbrecher-Karrieren an. Kehrt um, bevor es zu spät ist. Sonst verbringt ihr eure Zukunft im Gefängnis.
Die Konzertkarten sind gesichert. Ich hab sie in der obersten Schublade meines Bürocontainers eingeschlossen. Ben und Lukas haben sich sogar freiwillig bei mir entschuldigt und versprochen, dass sie so was nie mehr tun werden. Sie waren richtig geknickt und auf einmal taten sie mir fast schon wieder leid. So geht es mir öfter mit meinen kleinen Brüdern: Mit ihnen kann ich nicht leben – und ohne sie kann ich auch nicht leben! Es ist zum Verrücktwerden.
Dem Konzertabend mit Michi steht also nichts mehr im Wege. Und er ahnt nichts. Am Telefon hab ich es so geschickt ange s tellt, dass er keinen Verdacht schöpfen konnte. Wir treffen uns zur Happy Hour im Café Lomo . Und danach rocken wir zusammen auf dem Konzert der Crazy Underdogs . Ich zähle die Tage bis dahin.
Michi, I’m crazy for you.
So crazy.
Crazy for love.
N ächtliche Verfolgungsjagd
»Ist das gemütlich hier!« Kim streckte sich wohlig auf dem flauschigen, türkisfarbenen Teppich in Maries Zimmer aus.
Zwölf Kerzen auf einem silbernen Tablett erleuchteten die Sitzecke beim Erker. Ihre Flammen zauberten eine geheimnisvolle Aura in die Gesichter von Kim, Franzi und Marie. Kim fühlte sich ihren Freundinnen an diesem Freitagabend besonders nahe. Die Dunkelheit dort draußen konnte ihnen nichts anhaben. Sie waren geschützt und miteinander verbunden, wie Verschwörer.
»Ausruhen dürfen wir uns aber nicht«, gab Marie zu bedenken. »Wir müssen wachsam bleiben.«
Franzi nickte. »Klar.«
Automatisch wanderten die Blicke der drei !!! zum Beistelltisch, auf dem Kims Handy und ein Notizblock lagen. Kim hatte peinlich genau mitgeschrieben, wo Robby sich seit Mittwoch, 19 Uhr überall aufgehalten hatte. Am Mittwochabend hatte er sein Zuhause nicht verlassen. Am Donnerstag war er morgens in die Schule gefahren und am Nachmittag kreuz und quer durch die Innenstadt gedüst. Abends war er zu Hause gewesen. Die Bewegungen am Freitag waren fast identisch. Momentan war er wieder zu Hause.
Marie schenkte sich Tee nach und konzentrierte sich auf den aufsteigenden Dampf in ihrem Becher. »Manche Menschen können aus dem Dampf lesen, was die Zukunft bringt. Seht ihr? Erst steigt er ruhig auf, aber weiter oben flackert er plötzlich. Ich würde sagen, das bedeutet, Robby geht heute Abend noch weg.«
Kim bekam eine Gänsehaut. »Verschon uns bitte mit deinem übersinnlichen Zeug! Halten wir uns lieber an die Fakten.« Eben hatte sie sich noch sicher gefühlt, aber jetzt wurde ihr wieder bewusst, auf welch dünnem Eis sie sich bewegten.
»Finde ich auch.« Franzi schlug sich auf Kims Seite. »Und die Fakten sind: Herr und Frau Nowak sind vor einer halben Stunde weggefahren, zu einer Theateraufführung. Im Nowak-Haus befinden sich momentan Magdalena, Prinz und Chrissie.«
»Also hätte Robby leichtes Spiel«, unkte Marie.
»Hör auf!«, riefen Kim und Franzi.
In dem Moment leuchtete Kims Handy auf. 21:47 Uhr. Das Zielobjekt hatte sich in Bewegung gesetzt! Es verließ seinen Standort in Richtung Fußgängerzone. Kurz darauf war klar, wohin die Reise ging. Der rote Punkt auf Kims Handydisplay näherte sich dem Ostviertel!
Die drei !!! sprangen gleichzeitig hoch und warfen sich die Jacken über, die sie am Boden abgelegt hatten. Marie pustete die Kerzen aus. Franzi schnallte sich den Detektivrucksack um und nahm die Taschenlampe in die Hand. Kim schnappte sich das Handy.
Im Treppenhaus war es dunkel. Helmut Grevenbroich und Tessa hatten sich nach einem anstrengenden Dreh bereits ins Schlafzimmer zurückgezogen. Aus Linas Zimmer drang Popmusik. Lautlos liefen Kim, Franzi und Marie die Treppe hinunter. Sekunden später fiel die Haustür hinter ihnen ins Schloss.
Eine sternenklare Nacht empfing die drei !!!. Es war klirrend kalt. Der Schnee knirschte unter ihren Schuhsohlen. Im Laufschritt düsten sie die Straße hoch, bogen einmal links und zweimal rechts ab und schon waren sie in der Straße, in der Frau Nowak wohnte.
Franzi schickte eine SMS an Chrissie. Die Nachricht enthielt nur ein einziges Wort.
Ernstfall .
Chrissie erwartete sie am Gartentor. Nervös warf sie einen Blick auf die Straße. »Wo ist der
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