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Die drei !!! Bd. 30 - Falsches Spiel im Internat

Die drei !!! Bd. 30 - Falsches Spiel im Internat

Titel: Die drei !!! Bd. 30 - Falsches Spiel im Internat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja von Vogel
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du?« Der Mond verschwand wieder hinter einer Wolke und Dunkelheit senkte sich über den Wald. Erst jetzt bemerkte Kim, wie kalt es war. Außerdem war die Nacht voller unheimlicher Geräusche. Der Wind sang sein Lied in den Baumkronen. Die Äste knackten. Ein Vogel schrie. Direkt neben Kim raschelte etwas. Ein Tier? Oder Björn, der ihnen auflauerte? Was, wenn er sie längst bemerkt hatte und in eine Falle locken wollten? Hier, in einem Wald, in dem sie sich nicht auskannten, waren sie leichte Beute. Und auf Hilfe konnten sie mitten in der Nacht auch nicht hoffen. Kim merkte, wie sie der Mut verließ. Das Adrenalin, das bisher durch ihre Adern gepumpt worden war und sie angetrieben hatte, verflüchtigte sich, und die Angst setzte sich als kalter Knoten in ihrem Magen fest. Kim schluckte. »Sollen wir nicht lieber zurückgehen?«
    »Auf keinen Fall!« Franzi schüttelte energisch den Kopf und zeigte nach links. »Björn ist da lang, ganz sicher. Und wir müssen ihm auf den Fersen bleiben, sonst kriegen wir nie heraus, was er im Schilde führt.«
    Marie nickte. »Finde ich auch. Außerdem soll es sich wenigstens lohnen, wenn ich mir schon die Stiefel ruiniere. Auf geht's!«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, marschierte Marie los. Direkt ins undurchdringliche Unterholz hinein. Franzi folgte ihr. Kim seufzte. Sie rang kurz mit sich, aber die Aussicht, den ganzen Weg allein wieder zurückzugehen, war noch schrecklicher, als zu dritt weiterzulaufen.
    »Wartet auf mich!«, zischte sie und rannte hinter ihren Freundinnen her.
    Der Pfad wurde immer schmaler. Sie mussten über Baumstämme klettern und mit widerspenstigen Zweigen kämpfen, die sich ihnen absichtlich in den Weg zu schieben schienen. Kim kam es vor, als sei ihnen der Wald feindlich gesinnt. Als würde er versuchen, sie zu verscheuchen, die Eindringlinge, die seine nächtliche Ruhe störten. Aber das war natürlich Unsinn.
    Dreh nicht durch, ermahnte Kim sich selbst, das bringt dich auch nicht weiter.
    Aber das war leichter gesagt als getan. Kim spürte, wie ihr das Herz bis zum Hals klopfte. Die Angst schnürte ihr die Kehle zu. Was hätte sie dafür gegeben, jetzt gemütlich auf Biankas Bett im Internatszimmer zu sitzen. Oder zu Hause auf ihrem Sofa zu liegen. Selbst die Vorstellung, mit Michi und seinen Azubi-Kollegen beim Chinesen über chemische Reaktionen zu fachsimpeln, erschien ihr nun geradezu verlockend. Plötzlich blieb Franzi vor ihr so abrupt stehen, dass Kim beinahe in sie hineingelaufen wäre. »Was ist denn?«, flüsterte Kim.
    Dann sah sie es selbst. Der Trampelpfad mündete in eine Lichtung. Die Bäume wichen zurück und machten Platz für eine fast kreisförmige Wiese. Das halbhohe Gras schwankte im Wind. Es sah im Mondlicht beinahe silbern aus. In der Mitte der Lichtung stand eine Hütte. Als Kim sich gerade fragte, warum jemand hier, mitten im Wald, eine Hütte gebaut hatte, ging drinnen das Licht an.
    Franzi grinste triumphierend. »Wir haben ihn!«, zischte sie. »Björn ist da drin!«
    Das Fenster hob sich als helles Rechteck gegen die Dunkelheit ab. Licht sickerte durch die schmutzigen Scheiben, vor denen dünne Vorhänge hingen, und beleuchtete das niedergetrampelte Gras vor der Hütte.
    »Hier finden bestimmt die Partys statt!«, sagte Marie leise. »Gutes Versteck. Man kann so viel Lärm machen, wie man will, es hört trotzdem kein Mensch.«
    Kim lief ein Schauer über den Rücken. Was, wenn sie geradewegs in eine Falle liefen? Sie unterdrückte den Impuls, einfach die Flucht zu ergreifen, und versuchte, ihre Angst unter Kontrolle zu bekommen.
    »Wir müssen näher heran«, flüsterte sie. »Vielleicht ist Bianka auch drin.«
    Vorsichtig schlichen die drei !!! zur Hütte. Die Vorhänge vor dem Fenster waren nicht ganz zugezogen, sodass sie durch einen schmalen Spalt hineinschauen konnten. Es war eindeutig der Ort, an dem der Handy-Film aufgenommen worden war. Kim erkannte den schmutzigen Holzfußboden und die schmuddeligen Matratzen wieder. Der umgekippte Stuhl lag nicht mehr auf der Erde, sondern stand neben der Tür. Außerdem gab es einen kleinen Tisch mit zwei weiteren Stühlen und ein Waschbecken. Überall standen heruntergebrannte Kerzen und leere Flaschen herum. An der Wand hingen verstaubte Geweihe. Wahrscheinlich handelte es sich um eine alte Jagdhütte, die früher zum Schloss gehört hatte und im Lauf der Zeit in Vergessenheit geraten war. Kim war so in die Betrachtung der Hütte vertieft, dass sie zusammenzuckte, als Björn

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