Die drei !!! Bd. 30 - Falsches Spiel im Internat
plötzlich in ihrem Blickfeld auftauchte. Er sammelte die leeren Flaschen ein und steckte sie in große Plastiktüten, die er neben der Tür deponierte. Offenbar beseitigte er die Spuren der letzten Party. Von Bianka war weit und breit nichts zu sehen. Es gab auch keinerlei Anzeichen, dass sie sich in der Hütte aufgehalten hatte. Keine Klamotten, keine Decke, kein Schlafsack, nichts. »Lasst uns abhauen«, flüsterte Marie. »Bianka ist nicht hier.« Kim nickte. Es war ihr nur recht, diesen unheimlichen Wald so schnell wie möglich zu verlassen. Doch als sie gerade den Rückzug antreten wollten, ertönte ein durchdringender Piepton. In der nächtlichen Stille klang er so laut wie eine Alarmanlage.
Franzi fluchte und zog ihr Handy hervor. »Eine SMS von Felipe! Ausgerechnet jetzt!«
»Wieso hast du dein Handy nicht ausgeschaltet?«, zischte Marie. »Ich dachte, du machst nie Fehler!«
»Sorry, wird nicht wieder vorkommen«, entschuldigte sich Franzi zerknirscht.
»Nichts wie weg hier, Leute!«, drängte Kim. Aber es war zu spät.
Ehe sie die Flucht ergreifen konnten, wurde die Tür zur Hütte aufgerissen und Björn stürzte heraus. Als er die drei !!! erblickte, wurden seine Lippen schmal. »Was habt ihr hier zu suchen?«
Kim überlegte, ob sie etwas von einer spontanen Nachtwanderung erzählen sollte, verwarf die Idee aber wieder. Das würde Björn ihnen sowieso nicht abnehmen. Besser, sie gingen gleich zum Angriff über.
»Hier finden also die geheimen Partys statt, mit denen du angeblich nichts zu tun hast.« Kim hoffte, dass Björn das Zittern in ihrer Stimme nicht bemerkte. Sie versuchte, ihre Chancen abzuschätzen. Björn war größer und stärker. Aber sie waren zu dritt. Würden sie es schaffen, ihn gemeinsam zu überwältigen, falls er auf sie losging?
»Darf ich mal?« Marie blieb ganz cool. Sie schob Björn einfach zur Seite und betrat die Hütte, Kim und Franzi folgten ihr. Marie untersuchte die Flaschen in einer der Tüten. »Was haben wir denn hier? Bier, Alkopops, Sekt ... und sogar französischer Rotwein. Nicht schlecht! Wie oft trefft ihr euch hier? Und wer besorgt den Alkohol und bringt ihn aufs Internatsgelände?«
»Das geht dich gar nichts an.« Björn war den drei !!! in die Hütte gefolgt und verschränkte die Arme vor der Brust. »Verschwindet!«
»Erst, wenn du uns erzählt hast, wie Julianas Unfall passiert ist.« Maries Stimme klang ganz sanft. »Du hast sie abgefüllt, bis sie völlig fertig war. Und dann? Hat sie den Rückweg ins Internat nicht mehr gefunden und ist auf der Landstraße gelandet? Oder warst du vielleicht dabei? Hast du sie vor das Auto gestoßen?«
Etwas zuckte in Björns Gesicht, aber er hatte sich schnell wieder unter Kontrolle. »Ich weiß nicht, wovon du sprichst. Ich kenne keine Juliana.« »Und ob du sie kennst!« Marie fletschte beinahe die Zähne.
Ihre ganze Wut auf Björn und das falsche Spiel, das er mit ihnen gespielt hatte, brach jetzt aus ihr heraus. »Sie hatte vor Kurzem einen schweren Unfall. Und das war deine Schuld! Deine und die der anderen, die auf der Party waren und nicht eingegriffen haben, als du ihr immer wieder nachgeschenkt hast.«
»Pass auf, was du sagst.« Björn ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. »Solange du keine Beweise für deine Behauptungen hast, ist das Verleumdung. Dafür könnte ich dich verklagen.«
Marie lächelte kalt. »Und ob wir Beweise haben! Wir haben einen Film, da ist alles drauf.«
Björn lachte auf. »Einen Film? Ja, klar. Und ich bin der Weihnachtsmann.«
Maries Augen verzogen sich zu schmalen Schlitzen. Sie sah aus wie eine Wildkatze kurz vor dem Angriff. »Wage es nicht noch einmal, über mich zu lachen!«, zischte sie. »Du fühlst dich sehr sicher, was? Dabei steckst du bis zum Hals in Schwierigkeiten. Jemand hat dich gefilmt, als du Juliana abgefüllt hast. Sie saß hier, auf dieser Matratze«, Marie zeigte auf eine der schmuddeligen Matratzen am Boden, »und du hast ihr irgendein ekliges, durchsichtiges Zeug in einen weißen Plastikbecher gegossen. Immer und immer wieder. Bis sie umgekippt ist.«
Björn wurde blass. Ihm schien allmählich zu dämmern, dass Marie nicht bluffte. »Was ... wieso ...«, stammelte er, aber Kim ließ ihn nicht ausreden.
»Wo ist Bianka?«, fragte sie. »Was hast du mit ihr gemacht? Hast du sie auch mit Alkohol abgefüllt? Ist ihr etwas Schlimmes passiert, so wie Juliana? Oder wollte sie deine Partys auffliegen lassen?« »Nein!«, brüllte Björn so laut, dass Kim
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