Die drei !!! Bd. 30 - Falsches Spiel im Internat
Ansage. Sie hat sich offenbar eine neue Nummer geben lassen.«
»Ich könnte versuchen, die Telefonnummer ihrer Eltern im Internet zu recherchieren«, überlegte Kim. »Das wird nicht funktionieren«, sagte Leslie bedauernd. »Sie haben eine Geheimnummer, die in keinem Verzeichnis steht.« »Mist!«, schimpfte Franzi. »Die Spur führt in eine Sackgasse!« »Ich kann Juliana irgendwie verstehen«, sagte Kim. »Die Ereignisse müssen ihr so zugesetzt haben, dass sie nichts mehr mit dem Internat und ihren ehemaligen Mitschülern zu tun haben will. Wahrscheinlich möchte sie einfach nur vergessen, was passiert ist.«
»Und was habt ihr jetzt vor?«, fragte Leslie. »Wir bleiben hier. Und wir konfrontieren Björn mit dem Video.« Kim stand auf. »Er muss uns endlich die Wahrheit sagen. Vielleicht führt uns das ja zu Bianka.« »Ich bin dabei!« Franzi ballte die Fäuste. »Diesem Lügner werden wir es zeigen!«
Marie war noch etwas blass um die Nase, doch sie nickte ebenfalls. »Lasst uns gehen.«
Irrwege in der Dunkelheit
Björn bewohnte mit seinem Vater eine eigene Wohnung im zweiten Stock. Auf dem Weg dorthin liefen die drei !!! durch lange Korridore mit knarrenden Holzdielen und Ölgemälden an den Wänden. Draußen dämmerte es und die Deckenbeleuchtung sprang leise surrend an.
»Wo könnten die geheimen Partys stattfinden?«, überlegte Kim. »Auf dem Video war leider nicht viel von dem Raum zu sehen.«
»Matratzen auf schmutzigem Holzfußboden – das könnte so ziemlich überall sein«, stellte Franzi fest. »Bestimmt nicht hier im Internat, dazu war die Musik viel zu laut«, sagte Marie. »Das würden die Lehrer doch sofort mitbekommen.«
»Vielleicht im Keller. Oder auf dem Dachboden. Oder irgendwo anders auf dem Internatsgelände.« Kim seufzte. »Und das Gelände ist riesengroß. Es könnte ein Geräteschuppen sein, eine Scheune oder irgendein Raum in einem der Nebengebäude, was weiß ich!«
»Wir suchen also die Nadel im Heuhaufen«, fasste Franzi die Situation zusammen. Kim nickte. »Genau.«
»Glaubt ihr, Bianka versteckt sich dort?«, fragte Marie. »Wo auch immer die Partys stattfinden, meine ich.« Kim zuckte mit den Schultern. »Möglich. Es wäre auf jeden Fall gut, wenn wir sie bald finden würden. Bevor sie irgendwelche Dummheiten macht.« Kim konnte sich das flaue Gefühl in ihrem Magen selbst nicht so richtig erklären. Bianka ging es gut, das hatten sie sogar schriftlich. Oder hatte Bianka die SMS vielleicht gar nicht selbst geschrieben? Kim wusste nur, dass sie das dringende Bedürfnis hatte, Bianka leibhaftig gegenüberzustehen. Und sie die Worte selbst sagen zu hören. Mir geht es gut.
Erst dann würde sie beruhigt nach Hause fahren können. Inzwischen hatten sie die Direktorenwohnung fast erreicht. Leslie hatte ihnen den Weg genau beschrieben, weil man sich in den weitläufigen Fluren des alten Schlosses schnell verlaufen konnte, wenn man sich nicht auskannte. Plötzlich zischte Franzi »Stopp!« und zog Kim und Marie geistesgegenwärtig hinter einen wuchtigen Schrank mit kunstvollen Schnitzereien, der vermutlich mindestens so alt war wie das Schloss selbst.
Keine Sekunde zu früh. Kim hielt den Atem an, als sie sah, wie Björn aus der Wohnung kam. Er schloss die Tür hinter sich, versenkte die Hände in den Taschen seiner Jeans und ging leise pfeifend den Flur entlang, direkt auf die drei !!! zu. Kim presste sich so flach wie möglich an die Wand, doch Björn bog nach rechts ab, kurz bevor er den Schrank erreicht hatte.
Kim atmete auf. »Hinterher!«, flüsterte sie. »Ich bin gespannt, wo er hin will.«
»Vermutlich in den Speisesaal«, sagte Franzi leise. »Es ist Zeit fürs Abendessen.«
Die drei !!! folgten Björn über eine breite, mit dunkelrotem Teppich belegte Treppe ins Erdgeschoss. Aber er bog nicht in den Korridor ab, der zum Speisesaal führte und aus dem Stimmengewirr und Lachen drangen. Björn ging weiter geradeaus. Er grüßte ein paar Schüler, die ihm entgegenkamen und vermutlich auf dem Weg zum Abendessen waren. Die drei !!! achteten darauf, ausreichend Abstand zu halten und waren jederzeit darauf gefasst, hinter die nächste Ecke springen zu müssen, aber Björn drehte sich nicht um.
Sie gelangten jetzt in einen Bereich des Schlosses, der abgelegener und ruhiger war als der Rest. Hier begegneten sie keinen Schülern mehr und es wurde schwieriger, Björn ungesehen zu verfolgen. Kim versuchte, die Füße so aufzusetzen, dass die Sohlen ihrer Turnschuhe
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