Die drei !!! Bd. 30 - Falsches Spiel im Internat
zusammenzuckte.
Sein Gesicht war vor Wut zu einer hässlichen Fratze verzerrt. In seinen Augen loderte ein seltsames Feuer. »Ihr werdet Bianka niemals finden! Niemals!«
Während Kim ihn noch fassungslos anstarrte, machte er einen großen Schritt auf sie zu und verpasste ihr einen kräftigen Stoß. Kim taumelte nach hinten und verlor das Gleichgewicht. Zum Glück landete sie halbwegs weich auf einer der Matratzen. Bevor sie sich wieder aufrappeln konnte oder Marie und Franzi die Möglichkeit hatten zu reagieren, knallte Björn die Tür von außen zu und schob den Riegel vor. »Hey!«, rief Marie. »Was soll das? Mach sofort die Tür auf, du Idiot!«
Aber draußen blieb alles still. Nur das Rauschen des Windes war zu hören. Sie waren allein.
Völlig durchgeknallt
»So ein Mist!« Marie hämmerte gegen die Tür, gab es aber bald auf. »Ist Björn jetzt total durchgedreht? Er kann uns doch nicht einfach hier einsperren!«
Kim erhob sich von der Matratze, auf die Björn sie geschubst hatte. »Er hat Panik bekommen, ganz klar. Offenbar haben wir mit unseren Anschuldigungen ins Schwarze getroffen.« Plötzlich wurde ihr eiskalt. »Er hat Bianka! Vielleicht hatte sie keine Lust mehr, bei seinen Partys mitzumachen, und wollte alles auffliegen lassen ... «
»Genau!« Franzi nickte. »Darum hat er sie entführt und jetzt hält er sie irgendwo gefangen.« »Aber wo?«, fragte Marie.
»Darüber können wir später nachdenken«, sagte Kim. »Erst mal müssen wir hier raus, und zwar schnell. Es geht um Leben und Tod. Wer weiß, was Björn mit Bianka vorhat. So panisch, wie er war, traue ich ihm alles zu.« Ihr werdet Bianka niemals finden! Niemals! Björns Worte hallten in Kims Kopf und jagten ihr einen Schauer über den Rücken.
»Irgendwelche Vorschläge?«, fragte Marie. Franzi untersuchte die Tür. »Die Tür ist nicht besonders stabil. Wir könnten sie eintreten.«
»Einen Versuch ist es wert. Aber dazu brauchen wir jede Menge Power.« Kim streckte den Arm aus.
Die anderen verstanden sofort. Sie streckten ebenfalls ihre Arme aus und alle drei legten die Hände übereinander. »Die drei !!!«, sagten Kim, Franzi und Marie im Chor. »Eins!«, sagte Kim. »Zwei!«, sagte Marie.
Und Franzi rief: »Drei!«
Zum Schluss hoben sie gleichzeitig die Hände und riefen: »POWER!«
Kim spürte, wie sich ihre Angst legte und sie von neuer Kraft erfüllt wurde. Das altbewährte Ritual hatte mal wieder Wirkung gezeigt.
»Alles hört auf mein Kommando!« Marie stellte sich in Position. »Auf die Plätze, fertig, los!«
Gleichzeitig rannten sie los und warfen sich gegen die Tür. Es krachte und die ganze Hütte wackelte bedenklich, aber die Tür blieb zu.
»Gleich noch mal!«, rief Franzi.
Beim zweiten Versuch klappte es. Holz splitterte und die Tür flog so plötzlich auf, dass die Detektivinnen vor der Hütte im feuchten Gras landeten.
»Na toll, jetzt ist mein Kleid auch hinüber.« Marie rappelte sich auf und betrachtete betrübt ihr ehemals grünes Minikleid, das jetzt mit braunen Matschflecken übersät war. »Wozu gibt's Waschmaschinen?« Franzi würdigte ihre dreckige Jeans keines Blickes.
»Wir müssen zurück zum Internat, und zwar schnell!«, drängte Kim. »Vielleicht können wir Björn noch einholen.« Die Detektivinnen rannten los. Zweige peitschten ihnen ins Gesicht, Schlamm spritzte auf und ein Käuzchen flog erschreckt davon. Kim versuchte, nicht auf die Schatten zu achten, die neben dem Weg durchs Unterholz huschten und jedes Mal blitzschnell verschwanden, wenn sie zu ihnen hinübersah. Einmal meinte sie, funkelnde Augen zu erkennen, die sie aus luftiger Höhe anstarrten. Eine Eule? Oder irgendein anderer Nachtvogel? So lange es nichts Schlimmeres war ...
Als sie das Internat erreichten, atmete Kim erleichtert auf. Sie liefen einmal um das Schloss herum, doch von Björn war weit und breit nichts zu sehen.
»Mist!«, schimpfte Kim. »Er ist uns entwischt.« Sie ließ sich keuchend auf den Stufen der Freitreppe nieder. Die Eingangstür wurde aufgerissen und Leslie stürzte heraus. »Da seid ihr ja endlich! Ich hab mir schon Sorgen gemacht. Wo wart ihr denn so lange? Habt ihr etwas herausgefunden?« »Allerdings.« Kim berichtete kurz, was geschehen war. Leslie schnappte nach Luft. »Du meinst, Björn hat Bianka entführt? Das kann nicht sein! Dazu ist er viel zu nett.« Kim zog Leslie zu sich auf die Stufen und sah ihr direkt in die Augen. »Björn ist nicht nett«, sagte sie entschieden. »Er tut nur
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