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Die drei !!! Bd. 30 - Falsches Spiel im Internat

Die drei !!! Bd. 30 - Falsches Spiel im Internat

Titel: Die drei !!! Bd. 30 - Falsches Spiel im Internat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja von Vogel
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möglichst wenig quietschten. Die Absätze von Maries Stiefeln klapperten laut in den stillen Korridoren. Kim warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu und Marie lief auf Zehenspitzen weiter. Sie kamen am Krankenzimmer, mehreren Vorratsräumen, großen Wäscheschränken und einer kleinen Teeküche vorbei. Überall herrschte gähnende Leere. Offenbar hatte die Mehrheit des technischen Personals am Wochenende frei. Und Björn schien das genau zu wissen, denn er bewegte sich mit größter Selbstverständlichkeit und ohne auch nur einmal zu zögern durch die Gänge. Wahrscheinlich bekam er als Sohn des Direktors eine Menge mit, was die Organisation des Internats und die Dienstpläne des Personals betraf. Schließlich gelangten sie an eine unscheinbare Hintertür, durch die Björn das Internat verließ. Kaum war die Tür hinter ihm zugefallen, rannten die drei !!! los.
    »Er will offenbar nicht dabei gesehen werden, wie er das Schloss verlässt«, keuchte Kim, die bereits nach wenigen Schritten außer Atem war und mal wieder ihre mangelhafte Fitness verfluchte. »Ich sag's euch, der hat irgendetwas vor.« »Vielleicht hat er ein Date mit Bianka«, vermutete Marie. »Meinst du, zwischen den beiden läuft was?«, fragte Franzi überrascht.
    Marie schob die Unterlippe vor. »Und wenn schon!« Draußen war die Nacht hereingebrochen. Es war kühl, höchstens zehn Grad, und Kim war froh, dass sie ihre kuschelige Fleecejacke trug. Eine Lampe über der Tür, durch die Björn und die drei !!! ins Freie getreten waren, verbreitete trübes Licht. Sie waren offenbar auf der Rückseite des Schlosses gelandet. Hier sah es längst nicht so vornehm aus wie vorne. In einem schmuddeligen Hof standen mehrere Müllcontainer neben einem verrosteten Fahrradständer. Leere Pappkartons stapelten sich auf dem Boden und es roch nach ranziger Butter und vergammeltem Gemüse.
    »Wo ist er?« Kim sah sich um, aber außerhalb des Lichtkegels der Hofbeleuchtung war kaum etwas zu erkennen. Hinter den Müllcontainern ragten hohe Bäume auf. Sie hoben sich schwarz gegen den dunklen Nachthimmel ab. »Da!« Etwas Helles blitzte zwischen den Bäumen auf. Björns beigefarbene Kapuzenjacke! Kim schlängelte sich zwischen den Müllcontainern hindurch und sauste wie der Blitz hinterher. Franzi und Marie folgten ihr. Während sich auf der Vorderseite des Schlosses der weitläufige Park erstreckte, begann auf der Rückseite sofort der Wald. Der Wind rauschte in den Baumwipfeln und übertönte das Geräusch ihrer Schritte. Kim war froh darüber, denn so mussten sie nicht auf jeden Zweig am Boden achten. Das wäre sowieso schwierig geworden, da es stockdunkel war. Kim konnte nicht die Hand vor Augen sehen. Sie stolperte vorwärts, als sich ihr Turnschuh plötzlich verhakte. Fast wäre sie über eine Baumwurzel gefallen. Kim fluchte leise.
    »Was ist los?«, flüsterte Franzi, die dicht hinter Kim war. »Nichts«, zischte Kim zurück. »Es ist nur so verdammt dunkel hier!«
    In diesem Moment brach der Mond durch die Wolken, als hätte er Kims Worte gehört. Kim atmete auf. Sein silbernes Licht wirkte im nächtlichen Schwarz des Waldes so hell wie ein Scheinwerfer. Endlich konnten sie sehen, wo sie sich befanden: auf einem schmalen Sandweg, der links und rechts von dicht stehenden Fichten gesäumt wurde. Ihre Zweige schwankten im Wind und sahen aus wie winkende Arme. Weiter vorne bog die geisterhafte Gestalt von Björn in einen abzweigenden Weg ein. »Schnell!« Kim rannte wieder los.
    Sie folgten Björn immer tiefer in den Wald hinein. Völlige Finsternis und silbernes Mondlicht wechselten sich im Rhythmus der über den Himmel wandernden Wolken ab. »Wo zum Teufel will der Typ hin?«, zischte Franzi, die wie immer in Topform war und locker neben Kim hertrabte, ohne auch nur im Geringsten außer Atem zu geraten. »Mist, meine Stiefel!«, schimpfte Marie hinter ihnen. »Die waren brandneu!« Sie war gerade in eine Schlammpfütze getreten, die vom Regen der letzten Tage übrig geblieben war. »Pst!«, machten Franzi und Kim gleichzeitig. Sie hatten das Ende des Weges erreicht und blieben stehen. »Und jetzt?«, fragte Marie. Sie schlang die Arme um ihren Oberkörper. Sie hatte zwar ein kurzes Bolerojäckchen aus Kunstpelz übergeworfen, bevor sie losgegangen waren, trotzdem bibberte sie in ihrem dünnen Minikleid wie verrückt. »Ich wette, er ist da lang gegangen.« Franzi zeigte nach links auf einen schmalen Trampelpfad, der ins Unterholz führte. Kim zögerte. »Meinst

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