Die drei !!! Bd. 34 - Brandgefährlich!
wurde Grünkohl gegessen und gefeiert. Es roch leicht nach Rauch, doch das konnte auch von der Biike kommen. Gleich hatte Franzi es geschafft! Als sie um die nächste Ecke bog, atmete sie auf. Keine Flammen, die hell in den schwarzen Himmel loderten. Keine Rauchschwaden, keine verzweifelten Schreie. Alles war ruhig.
Vor der Pension hielt Franzi an. Keuchend wischte sie sich den Schweiß von der Stirn. Obwohl sie eine gute Kondition hatte, hatte der Sprint quer durch den Ort sie an ihre Grenzen gebracht. Sie warf einen prüfenden Blick zum Haus hinüber, das dunkel und still hinter der Hecke lag. Alles schien in Ordnung zu sein.
In einiger Entfernung nahm Franzi eine Bewegung auf dem Bürgersteig war. Sofort spannten sich ihre Muskeln an. Wer schlich da durch die Nacht? Dann erkannte sie die Gestalten im Licht einer Straßenlaterne. Es waren Kim und Marie! Franzi seufzte erleichtert. Ihren Freundinnen ging es gut, ihnen war nichts passiert! Jetzt erst lösten sich die schrecklichen Bilder, die Franzi durch den Kopf gegangen waren, endgültig in Luft auf.
»Du hast nichts verpasst«, berichtete Kim, kaum dass sie und Marie in Hörweite waren. »Heinz Lornsen ist direkt nach Hause gegangen. Vor der Pension hat er kurz angehalten und einen düsteren Blick zum Haus hinübergeworfen, aber das war auch schon alles.« Kim stutzte. »Was ist denn los mit dir? Du bist ja ganz blass!«
»Vergesst Heinz Lornsen.« Franzi holte tief Luft. »Ich weiß jetzt, wer der Täter ist.« Dann erzählte sie, was sie herausgefunden hatte. Kim und Marie hörten gespannt zu. »Ennos Opa soll der Brandstifter sein?«, fragte Marie ungläubig. »Das gibt's doch nicht! Dabei war er immer so nett.« »Aber es passt alles zusammen.« Kim sah hoch konzentriert aus, wie immer, wenn sie die Fakten eines Falls kombinierte. »Heino Claussen hasst Ubbo Hansen. Er will sich an ihm rächen, weil er ihm die Schuld am Tod seines Enkels gibt. Und die Begegnung mit Ubbo Hansen an der Biike heute könnte der Auslöser für eine weitere Tat sein ... « Plötzlich hörten sie ein Geräusch hinter sich im Garten. Es klang wie das leise Knarren einer Tür. Sofort fuhren alle drei herum. Aber in der Dunkelheit war nichts zu erkennen. »Da ist jemand«, flüsterte Franzi. Sie öffnete vorsichtig das Tor und schlich in den Garten.
»Wir müssen vorsichtig sein«, zischte Kim. »Der Täter ist unberechenbar!«
Franzi nickte nur. Das Jagdfieber hatte sie gepackt. Auf leisen Sohlen überquerte sie die vereiste Rasenfläche. Nachdem sich ihre Augen an die Dunkelheit im Garten gewöhnt hatten, nahm sie verschiedene Details wahr. Die verkohlte Möwe, die immer noch als stummer Wächter auf der Gartenmauer hockte, ein Zweig, der im Wind schwankte, der Strandkorb, der wie ein Ungeheuer neben dem Haus kauerte. »Ich glaube, das Geräusch kam von dort!« Marie zeigte auf das Gartenhäuschen, das nach dem Brand neben der Pension neu errichtet worden war.
Franzi schlich lautlos näher heran. Kim und Marie folgten ihr. Die Tür war nur angelehnt. Millimeter für Millimeter stieß Franzi sie auf. Sie hielt den Atem an, jederzeit darauf gefasst, am Arm gepackt und in das Gartenhäuschen gezogen zu werden. Aber nichts geschah.
Plötzlich ertönte lautes Scheppern aus dem Inneren, gefolgt von einem wütenden Fauchen. Franzi blieb fast das Herz stehen vor Schreck. Ehe sie etwas unternehmen konnte, schoss ein Schatten an ihr vorbei ins Freie. Zwei gold glühende Augen funkelten sie an, spitze Eckzähne blitzten in der Dunkelheit auf.
»Eine Katze!« Franzi stieß einen erleichterten Seufzer aus. Sie streckte die Hand aus, um das Tier zu streicheln, aber die Katze ging sofort in Abwehrhaltung. Sie machte einen Buckel und fauchte die Mädchen an. Dann verschwand sie auf leisen Pfoten in der Nacht.
»Vielleicht wollte sie sich im Gartenhäuschen ein bisschen aufwärmen«, vermutete Marie.
»Und ich bin fast gestorben vor Angst!« Kim lachte nervös. »Lasst uns trotzdem schnell nachsehen, ob hier drinnen alles in Ordnung ist«, schlug Franzi vor. »Hat zufällig jemand eine Taschenlampe dabei?«
»Ich!« Kim, die mal wieder perfekt ausgerüstet war, zückte eine kleine Stabtaschenlampe, während sie hinter Franzi und Marie das Gartenhäuschen betrat.
Kim ließ den schmalen Lichtstrahl der Taschenlampe durch den Raum wandern. Nacheinander tauchten zusammengeklappte Gartenmöbel, ordentlich an der Wand aufgereihte Gartengeräte, ein Sack mit Blumenerde, ein Rasenmäher, ein
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